Laufschuh Neuheiten FS 2017

Jetzt startet endlich das Frühjahr durch und die Laufschuhe für die Frühjahr/Sommersaison 2017 sind schon länger in den Läden und Shops. Der Dezember ist traditionell der Monat in dem alle Laufschuhmarken die meisten neuen Laufschuhe für die kommende Frühjahr/Sommersaison in den Markt einführen. Im Februar 2017 sind dann nahezu alle neuen Laufschuhe der kommenden Frühjahr/Sommersaison erhältlich. Was es an Neuheiten, Veränderungen, Updates und Trends bei den Laufschuhen FS 2017 gibt? Das habe ich im folgenden Artikel „Laufschuh Neuheiten FS 2017“ für euch zusammengefasst.


Überblick Laufschuh Neuheiten FS 2017 / Laufschuhtrends FS 2017


Was ist neu in FS 2017?

Wie immer machen die einzelnen Laufschuhmarken viel Tam-Tam um die neuen Modelle für das kommende Frühjahr. Die Zahl der wirklich neuen Modelle ist aber wie zumeist überschaubar. Viele Modelle sind lediglich Updates und Überarbeitungen bestehender Modelle. Darüber hinaus laufen rund 40 % der Modelle aus der Saison Herbst/Winter 2016 wenn überhaupt dann lediglich farblich verändert durch. Doch schauen wir im Detail was die einzelnen Marken für F/S 2017 am Start haben.

Adidas im Spagat zwischen Fashion und Funktion

Nach dem durchschlagenden Erfolg des Modells Ultra Boost versucht Adidas auch bei den Performancelaufschuhen wieder Fuß zu fassen. Mit dem Ultra Boost schaffte es Adidas seit langem mal wieder ein Modell in den GfK Top Ten der meistverkauftesten Laufschuhe zu platzieren. Wobei beim Ultra Boost sicherlich ähnlich wie beim Modell Nike Free vor einigen Jahren festzustellen ist, dass der Schuh v. a. als Freizeitschuh und Sneaker verkauft wird. Schwarz/weiß und komplett weiß (all white) waren hier die am stärksten verkauften Styles. Auch der vor wenigen Wochen gelaunchte ganz schwarze (all black) Ultra Boost fand seine Zielgruppe unter den Sneakerheads und nicht unter den Läufern. Mit dem Update des Supernova unterstreicht Adidas, dass sie es ernst meinen auch den Läufer mit Boost zu erreichen. Der Supernova Glide wurde dazu so stark überarbeitet, dass er genauso gut einen neuen Namen hätte bekommen können. Neben einer neuen Zwischensohle mit mehr Boost Anteil hat der neue Supernova eine Außensohle von Continental bekommen. Im nahezu nahtfreien Schaft kommt eine außenliegende Fersenkappe und ein außen aufgesetzter Mittelfußsattel zum Einsatz. Die unverbindliche Verkaufspreisempfehlung wurde um 10,- € auf 139,95 € angehoben.

Eine weitere Neuerung allerdings im fashionorientierten Laufschuhsegment ist das Modell Ultraboost X. Der Ultraboost X ist ein reiner Damenlaufschuh und vereint die Modelle Ultra Boost und den im Frühjahr 2016 gelaunchten Pure Boost X. Die Sohle ist wie beim Pure Boost X im Mittelfußbereich wieder von der Zwischensohle getrennt. Der Schaft besteht aus Primeknit und ist gestrickt. Mit 179,95 € liegt er wie der Ultra Boost in der oberen Preisklasse. Die Zielgruppe soll die freizeitorientierte Sportlerin sein. Der Adidas Ultra Boost X ist seit Februar 2017 in ausgewählten Läden und Shops erhältlich. Ob der Ultra Boost X mehr Freunde findet als der Pure Boost X wird sich zeigen. Ersterer konnte nicht richtig Fuß fassen.

Asics fast & easy

Wie schon seit Jahren ja Jahrzehnten gewohnt datet Asics seine gestützten Modelle Gel Kayano, GT 2000 und GT 1000 zum Start der Frühjahr/Sommersaison ab. Der Gel Kayano ist dann bereits in Auflage 23 und der GT 2000 und der GT 1000 jeweils in ihrer 5. Auflage erhältlich. Die 2 GT Serien sind allerdings schon wesentlich älter als 5 Jahre. Das es erst die 5. Version der GT 2000 und 1000 Serie ist liegt nur an der Änderung der Namenslogik von GT 2010, 2020, 2030, …. GT 2160 zu GT 2000 1, GT 2000 2 usw. vor 5 Jahren. Die wesentlichen Neuerungen beim Asics Gel Kayano 23 ist die neue Flytfoam Zwischensohle und der neue, nahtfreie Fluidfit Schaft. Die Welt neu erfinden können die Japaner hier allerdings nicht mehr. Zumindest nicht wenn sie die bisherige Zielgruppe erhalten wollen.

Der Asics Gel Noosa FF ist zwar nur ein Update wie auch schon der Namen verrät allerdings wurde er deutlich überarbeitet und hat sich spürbar vom Vorgänger entfernt. Mit Flytefoam hat er eine neue Zwischensohle bekommen (die gleiche die bereits aus dem Modell Dynaflyte bekannt ist), ist leichter und konsumiger als die 11. Auflage des Gel Noosa Tri. Passend zum neuen, leichteren Zwischensohlenmaterial lautet der Asics Slogan „don’t run, fly„. Der Preis bleibt bei 150,- €. 

Wirklich neu ist der FuzeX Rush. Der FuzeX Rush ist wie z. B. der im Februar 2016 gelaunchte Gel FuzeX oder der Gel Quantum 360 Knit von Asics in die Kategorie Easy einsortiert. Darin befinden sich bei Asics die lifestyleorientierten aber laufbaren Schuhe der Laufschuhfirma aus dem japanischen Kobe. Technisch nicht überladen, ist er auf einem Preispunkt von 120,- € die sportlichere Variante des Gel FuzeX.

Asics Gel Noosa FF (c) Laufschuhkauf.de   Asics FuzeX Rush (c) Laufschuhkauf.de

Brooks baut die Trailrunninglinie aus

Nach dem Erfolgsmodell Cascadia, das es seit Herbst/Winter 2016 auch mit Goretex-Schaft gibt, dem Pure Grit 5, dem Adrenaline ASR 13 und dem im Herbst gelaunchten neuen Trailracer Mazama, bringt der Laufschuhbauer aus Seattle mit dem Caldera einen weiteren komplett neuen Trailrunningschuh auf den Markt. Der Caldera ist bei Brooks in der Energize Kategorie einsortiert. Soll heißen er bietet viel Komfort und ist v. a. für lange Trailläufe gedacht. Mit einer Bauhöhe von 24:12 mm ist er ähnlich einem Hoka Laufschuh hoch gebaut hat aber nur 4 mm Sprengung. Der Caldera wird zu einer UVP von 140,- € angeboten.

Daneben bekommen viele Modelle ein Update. So z. B. der Transcend 4, der Adrenaline GTS 17, die Straßenmodelle der Pure Serie mit dem Pure Cadence 6 und dem Pure Flow 6 und auch der Neuro kommt in der 2. Auflage. Wie gewohnt wird der Cascadia überarbeitet und ist dann bereits in seiner 12. Auflage erhältlich. Außer dem Neuro, der jetzt etwas mehr Schuh ist und auch „normaler“ aussieht als die erste Auflage, sind die Updates brookstypisch eher kosmetischer Natur.

Brooks Adrenaline GTS 17 (c) Laufschuhkauf.de   Brooks Caldera (c) Laufschuhkauf.de

Bewährtes optimieren bei Mizuno

Mizunos wichtigstes Modell, der Wave Rider, hat zu seinem 20. Geburtstag ein aufwendigeres Update bekommen. Neben neuem Schaft, wurde auch die Zwischen- und Außensohle überarbeitet. Zudem kommt eine weiterentwickelte Wave Platte, die Cloud Wave, zum ersten Mal in einem Laufschuh zum Einsatz. Daneben gibt es den Mizuno Wave Rider 20 jetzt auch mit wind- und wasserdichtem Goretex-Schaft zu einer UVP von 155,- €. Ebenfalls komplett neu ist der Mizuno Wave Horizon. Ein stark gedämpfter und stabiler High-End-Komfortschuh zu einem Preis von 170,- € vergleichbar dem Asics Gel Kayano 23. Updates im Schaft bekommen der Wave Catalyst 2, der Wave Inspire 13 und der einzige Mizuno Laufschuh ohne Wave Platte der Synchro 2. Viele Modelle wie Wave Enigma 6, Wave Ultima 8, Wave Sayonara 4, Wave Aero 15 und Wave Paradox 3 haben lediglich ein Farbupdate bekommen und laufen technisch unverändert durch.

Mizuno Wave Rider 20 Osaka Edition (c) Laufschuhkauf.de   Mizuno Wave Hitogami 4 (c) Laufschuhkauf.de

Nike bringt neue Frees

Der Anbieter aus Portland leidet gerade unter dem Einbruch der Absatzzahlen des Modells Free in all seinen Varianten. Hier scheint der „Trend“ endgültig vorüber. Allerdings sei an dieser Stelle natürlich erwähnt, dass der Schuh nur als Freizeitschuh einen solch rasanten Aufstieg hinlegen konnte. Jetzt reduziert sich die Menge zusehends auf das „normale“ Laufschuhmaß. Trotz allem hält Nike an seinem Verkaufsschlager fest und updatet alle Modelle im März und April 2017.

On gibt weiter Gas

Die Schweizer Laufschuhfirma On gibt auch in der Saison FS 2017 weiter kräftig Gas. Nachdem die Schweizer Marke in HW 2016 mit dem Modell Cloudventure angefangen hat eine Trailschuhlinie aufzubauen wird das Thema in Frühjahr/Sommer weiter ausgerollt. Bisher gab es neben dem normalen, flachen Cloudventure eine höhere Midtop Variante und mit dem Cloudventure Shield eine wetterfestere Variante. In FS 2017 wird die On Trailkollektion nun um das Modell Cloudventure Peak ergänzt. Der Cloudventure Peak ist ein flacher, aggressiver Trailwettkampfschuh und kostet 160,- €. Darüber hinaus bekommt die Straßenlaufschuhlinie mit dem Cloudflow weiteren Zuwachs. Dadurch soll die aktuell noch vorhandene Abhängigkeit vom Überfliegermodell Cloud reduziert werden und auf ein breiteres Fundament gestellt werden. Der Cloudflow ist die komfortablere Variante des Cloud. Mit ebenfalls 6 mm Sprengung und 220 g in Größe US 8,5 kombiniert er einem flachen Aufbau mit niedrigem Gewicht und das bei einer komfortablen Dämfung.

Freedom ISO – Neuer Topschuh bei Saucony

Mit dem Freedom ISO bringt Saucony ein neues, neutral gehaltenes Topmodell auf den Markt. Der Freedom ist wie der Adidas Ultra Boost in der Kategorie der „energierückführenden“ Schuhe eingeordnet. Mit einer UVP von 180,- € besetzt er auch den gleichen Preispunkt. Die Optik mit Engeniered Mesh und auch der Gesamtaufbau positioniert ihn aber eher als Performancerunningschuh. Die Farben sind ebenfalls sportlich gehalten. Der Freedom ISO ist der erste Saucony Laufschuh, der eine Zwischensohle komplett aus dem neuen Everrun Dämpfungsschaum erhält. Die Sprengung von nur 4 mm unterstreicht wie auch das niedrige Gewicht, von nur 255 g in Referenzgröße US 9, seinen Performanceanspruch. Daneben bekommen die Modelle Triumph ISO, Hurricane ISO, Guide, Peregrine und der Natural Running Schuh von Saucony, der Kinvara, jeweils Updates.

Saucony Freedom ISO (c) Laufschuhkauf.de   Saucony Type A (c) Laufschuhkauf.de

Natural Running Schuhe sind tot – Es leben die Maximalschuhe

Nun ist er endgültig durch der Natural Running Trend im deutschen Laufschuhmarkt. Von wenigen echten Nischenspezialisten abgesehen bietet nur eine halbe Handvoll Marken überhaupt noch Natural Running Schuhe an. Von den Top Ten Marken in Deutschland sind es inzwischen nur noch 3. In der Hochphase hatten alle Natural Running Schuhe im Programm. Saucony, der Vorreiter unter den Performancelaufschuhmarken, hat nur noch das Modell Kinvara 8 im Sortiment. Bei Brooks sind es immerhin noch 3 Modelle: Pure Grit 5, Pure Flow 6 und Pure Cadence 6. Nike als der Treiber des Natural Running Trends hat zwar nach wie vor noch seine 4 Free Modelle in mehr oder weniger stark veränderter Form im Portfolio aber aufgrund der fallenden Nachfrage ist es auch hier absehbar, dass das Angebot der Marke aus Portland kleiner werden wird. Hinzu kommt, dass der Nike Free vornehmlich als Sneaker und weniger als Laufschuh verkauft wurde wodurch der Markt deutlich größer als für weniger freizeittaugliche Modelle ist.

Der nächste Trend ist schon geboren und läuft bereits zur Hochform auf: Maximalschuhe. Also genau das Gegenteil des vorhergehenden Trends? Nicht ganz aber eben fast. Bei vielen Anbietern ist die Sprengung ebenfalls niedrig und auch das Schuhgewicht ist nicht übermässig hoch. Dafür und das ist der Hauptunterschied bieten die Maximalschuhe ganz viel Komfort und Dämpfung. Nicht unbedingt das Markenzeichen der Barfusslaufschuhe. Aktuell erfolgreichstes Modell bei den Maximalschuhen ist der Adidas Ultraboost in seinen zig Farbvarianten und Ausführungen. Wenig überraschend wieder ein Schuh der v. a. über die Optik und in der Zielgruppe als Sneaker punktet. Zwar arbeiten alle anderen Marken ebenfalls an ihrer Kategorie „Energize“ aber durchschlagender Verkaufserfolg hat sich dort noch nicht eingestellt. In der Spitze und dem Extrem wird das wohl der Marke mit den 3 Streifen vorbehalten bleiben. Wie der Natural Running Trend spült auch der Maximaltrend Spezialistenmarken auf die Bildfläche die genau das Thema als DNA haben. Hier sind sicherlich Hoka One One und Altra zuerst zu nennen.

Neue Laufschuhkategorie – Young urban runner Laufschuhe

Laufen wird vielseitiger, digitaler, cooler und v. a. jünger. Galt noch vor ein paar Jahren, dass nur derjenige ein richtiger Läufer ist, der einen Marathon laufen konnte, ist inzwischen für viele Läufer ein Wettkampf gar nicht mehr das Ziel. Vielmehr treten seit einigen Jahren ganz andere Motivationsfaktoren stärker in den Fokus: Spaß haben, Freude an der Bewegung, Wohlbefinden und Aussehen verbessern, Fitness steigern, Gewicht reduzieren, Gemeinsamkeit, „Erfolge“ mit anderen teilen, Dazugehörigkeitsgefühl, usw. Dazu passend boomen Veranstaltungsformate die eine große Zugkraft entwickeln wie Colorrun, Neonrun, Frauenläufe, Firmenläufe, Hindernisläufe, usw. bei denen der Spaß und das Erlebnis und weniger die Leistung im Vordergrund steht.

Was liegt da näher als auch Laufschuhe für diese Zielgruppe zu entwickeln? Das haben sich zumindest spätestens seit der Saison FS 2016 alle größeren Laufschuhmarken auf die Fahnen geschrieben. Nike ist schon seit jeher eher die Marke, die die jüngeren Läufer anspricht und hat hier mit den Modellen Free und Lunarglide in den letzten Saisons großen Erfolg gehabt. Aber auch New Balance ist mit seiner Vazee Serie, die bereits 2015 auf den Markt gekommen ist, einer der Vorreiter für den deutschen Markt. Asics zieht mit seiner FuzeX Serie in 2016 genauso nach wie Mizuno mit dem Synchro MX oder Adidas mit den Modellen Pure Boost X und dem Pendant für die Männer Pure Boost ZG. Allen Modellen gemeinsam ist eine cleanere Optik und eine große Farbvielfalt. Technisch oft etwas abgespeckt liegen die Modelle preislich aber eher im Mittelfeld. Von daher bleibt abzuwarten wie sich die „neuen“ Modelle in der Gunst der Läufer dann tatsächlich durchsetzen – egal ob jung oder alt.

Durchschnaufen vor der nächsten Preiserhöhung?

Nachdem es in der Vorjahresspiegelsaison deutliche Preiserhöhungen gab war es in HW 2016 wieder etwas ruhiger. Dieser Trend setzt sich in der Frühjahr/Sommersaison 2017 fort. Lediglich einzelne und auch eher kleinere Preiserhöhungen gibt es. So erhöhte z. B. Adidas das Update des neutralen Supernovas um 10,- € auf 139,95 € oder Mizuno den Klassiker Wave Inspire 13 in der UVP um 5,- € auf 145,- €. In Summe bleibt es aktuell noch ruhig aber das dürfte sich vermutlich im Herbst 2017 ändern. Gestiegene Produktionskosten und der Dollarkurs galten schon in FS 2016 als die Hauptauslöser und diese sind aktueller denn je.


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