„Feel more with less“ lautet der Slogan zum Brooks Pure Project, der seit Oktober 2011 auf dem Markt befindlichen neuen Laufschuhlinie von Brooks. Inwieweit dem amerikanischen Hersteller aus Seattle das gelingt soll im folgenden Themen-Test-Special „Brooks Pure Projcet Special“ beleuchtet werden.
Folgende Punkte werden im Detail geklärt:
- Was ist Brooks Pure Project?
- Aufbau der Brooks Pure Project Modelle (allgemein)
- Erhältliche Modelle
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Brooks Pure Project Modelle
- Testbericht PureConnect
- Testbericht PureFlow
- Testbericht PureCadence
- Testbericht PureGrit
- Weiterführende Links
Was ist Brooks Pure Project?
Im Zuge der immer stärker aufkommenden Laufschuhkategorie der Fußtrainer/Natural Running Schuhe hat sich auch Laufspezialist Brooks mit dem Thema auseinander gesetzt. Ausgangspunkt war aber nicht das Produkt sondern eine umfangreiche, qualitative Studie zum Thema „Was Läufer wollen?“, „Was ihnen beim Laufen wichtig ist?“ und „Was ihre Bedürfnisse und Wünsche sind?“. Hierzu hat sich Brooks das Marktforschungsinstitut IDEO zu Hilfe genommen. Im Rahmen der Studie wurden Läufer in ihrem Alltag, beim Laufen und beim Laufschuh kaufen begleitet, beobachtet und befragt. Zudem bekamen sie die Möglichkeit aus allen möglichen Materialien ihren Schuh zu gestalten, d.h. festzulegen wie ihr perfekter Schuh aussehen sollte. Bei der Untersuchung heraus gekommen sind 5 Faktoren:
- Schuhe und deren Technologien müssen einfach zu verstehen sein.
- Läufer wollen darüber reden was sie wollen. Ein zentraler Wunsch ist dabei Auswahl.
- Läufer wünschen sich das die Schuhauswahl ein einfacher und nachvollziehbarer Prozess ist.
- Der Spaß am Laufen steht im Vordergrund.
- Je nach Tag und Training ändert sich der Anspruch an den Schuh.
Um diesen Erkentnissen Rechnung zu tragen wurde die Pure Project Laufschuhlinie von Brooks entwickelt. Der Läufer hat damit nach Aussage von Brooks die Wahl zwischen „Float“ und „Feel“ d.h. dem komfortablen Dahingleiten mit den „normalen“ Laufschuhen der Core Linie und dem direkten Laufgefühl mit den neuen Laufschuhen der Pure Project Linie. Auf motorisierte Fortbewegungsmittel übertragen ist die Pure Project Linie das Rennmotorrad und die herkömmlichen Laufschuhe die Limousine. Die folgende Übersicht zeigt die Einordnung der Brooks Pure Project Linie in das Laufschuhangebot von Brooks.
Aufbau der Brooks Pure Project Modelle (allgemein)
Allen 4 Modellen der Brooks Pure Project Linie ist der proaktive Biomechanik-Ansatz IDEAL (Ideal Alignment) gemein der sich in 5 neuen Technologien des amerikanischen Laufschuhherstellers wiederspiegelt.
Ideal Heel – abgerundete und flachere Fersenkonstruktion
Die Fersenpartie ist stark abgerundet, nicht wie bei „normalen“ Laufschuhen ausgestellt und zudem flacher. Dadurch ermöglichen und fördern die Pure Schuhe einen flacheren Fußaufsatz. Durch diese neuen Fersenkonstruktion verlagert sich der Bodenkontakt und damit der Kraftansatzpunkt weiter nach vorne. Damit landet der Läufer näher zum Mittelpunkt der Ferse (wie es übrigens auch barfuß beim Abrollen über den Rückfuß der Fall wäre) und nicht auf der Außenkante dahinter. Dadurch wird der Hebelarm unter der Ferse reduziert was auch die Pronation(sgeschwindigkeit) vermindert. Brooks hat zudem herausgefunden, dass durch das nach vorne verlagerte Aufsetzen und die Reduzierung des Hebelarms die Abrollbewegung „runder“ wird weil sich die Bremsphase um 10 % verkürzt. Der erste Bodenkontakt wird durch die (flachere) Bauweise ähnlich wie beim Barfußlaufen um rund 3 cm nach vorne verschoben wodurch der Fuß näher unter dem Körperschwerpunkt aufgesetzt werden kann. Ein zentraler Vorteil davon ist die bessere Verteilung der Belastungsspitzen.
Toe Flex – in der Außen- und Zwischensohle abgetrennter Großzehenbereich
Die Großzehe wird durch eine zusätzliche Kerbe in der Außen- und Zwischensohle der Brooks PureProject Schuhe separiert was die Flexibilität des Schuhs erhöht und den Abdruck über die Großzehe fördert. Durch Omega Flexkerben und die Aussparung der Außen- und Zwischensohle im Großzehenbereich sind die Pure Project Laufschuhe um 25 – 30 % flexibler als Standard-Laufschuhe. Die separierte Großzehe (Toe Flex) wurde mit dem Ziel entwickelt den Großzeh funktionell zu entkoppeln und es damit dem Fuß zu ermöglichen leichter zu resupinieren was zu einem effizienteren Abdruck führt.
Nav Band – Mittelfußhalteband
Das Nav Band verläuft relativ mittig über den Spann des Fußes.
Es ist ein elastisches Band das sich an verschiedene Fußformen und Risthöhen anpasst. Dadurch sitzt der Schuh an der entscheidenden Stelle immer fest am Fuß.
Anatomical Last – anatomischer Leisten
Für die Laufschuhe aus der Pure Project Serie wurde von Brooks ein neuer anatomischer Leisten entwickelt. Der neue Leisten orientiert sich stärker an der Form des Fußes, d.h. er ist am längsten im Bereich der Großzehe und fällt zum kleinen Zeh hin ab. Insgesamt ist der Schuh im Vorfußbereich weniger „spitz“ als die Brooks Standardlaufschuhe.
BioMoGo DNA – Dämpfung der Zwischensohle
BioMoGo DNA ist eine Mischung aus den neueren Brooks Dämpfungstechnologien BioMoGo und DNA. Bei Labortests hat Brooks eine um 5 – 10 % bessere Dämpfung gegenüber Standard-Laufschuhen nachweisen können und das obwohl die Mittelsohle 10 – 20 % dünner ist. Hier spiegelt sich der Trend der immer besser werdenden Zwischensohlenmaterialien wieder die auf kurz oder lang zusätzliche Dämpfungskissen und hohe Bauweisen der Zwischensohlen überflüssig machen. Abgesehen von der Dämpfung ist auch das Laufgefühl durch die flachere Bauweise und den Verzicht auf zusätzliche Dämpfungskissen direkter und bodennäher. Netter Nebeneffekt: Durch weniger Material- und Energieverbrauch (durch weniger Komponenten und Verarbeitungsschritte) kann der Schuh umweltschonender produziert werden. Die BioMoGo DNA Zwischensohle baut sich 50 Mal schneller ab als eine herkömmliche EVA Zwischensohle. Auch ein Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit. Das Thema Nachhaltigkeit hat sich Brooks so oder so auf die Fahne geschrieben. So besteht z. B. auch der Schuhkarton aus 100 % recyceltem Altpapier.
So lautet zumindest mal die Theorie zu den einzelnen Technologien.
Erhältliche Modelle
Die Brooks PureProject Linie umfasst 4 Modelle. Der PureConnect ist der Lightweighttrainer/Wettkampfschuh aus der Pureserie. Den Stabil- bzw. den Neutrallaufschuhpart decken die Modelle PureCadence bzw. PureFlow ab. Der PureGrit als Trailschuh komplettiert die Pure Linie. Während der PureConnect nur 99,95 € kostet liegen alle anderen Modelle bei einer unverbindlichen Verkaufspreisempfehlung von 119,95 €. Die ersten Farbvarianten waren bei Herren grün und bei Damen mint/türkis. Für Frühjahr/Sommer wird jedes Puremodell von Brooks in 3 verschiedenen Farben angeboten. Für Herbst/Winter 2012 kommt dann je eine weitere Farbe hinzu. Die Modelle werden zumindest bis Ende 2012 vom Aufbau nicht verändert.
Auch wenn es für den einzelnen Läufer wenig Aussage hat so wurden die Brooks Pure Project Modelle schon einige Male ausgezeichnet. Die amerikanische Runners World hat dem PureConnect letzten November den „Best Debut Award“ für die beste Laufschuh Neueinführung verliehen. Gleiches Magazin hat im Frühjahr/Sommer 2012 Test dem PureFlow mit dem „Best Buy Titel“ gekürt. Die Schuhkommission der Lex Laufexperten hat auf ihrer Januarmesse in Mainhausen die Brooks Pure Project Schuhlinie mit dem Siegel Lex Expertentipp versehen.
Die folgende Bilderserie zeigt die erhältliche Farbvielfalt der Brooks Pure Project Modelle für die Saison Frühjahr/Sommer 2012.
Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Brooks Pure Modelle
Die folgende Grafik erläutert die Unterschiede zwischen den Modellen PureConnect, PureFlow, PureCadence und PureGrit.
Hinweis: Zum Herunterladen der Grafik im PDF-Format einfach auf die Grafik klicken.
Das Gewicht ist aufgrund der flachen Bauweise äußerst niedrig. Selbst in Größe US 13 wiegt der schwerste Schuh der Pure Serie der PureCadance nur 312 g! Auf zusätzliche Dämpfungskissen in der Zwischensohle wurde verzichtet. Die Dämpfung ist aber zumindest in allen Modellen bis auf den PureConnect eher komfortabel und auch für längere Strecken abslout ausreichend. Die Torsionsfähigkeit und Flexibilität ist für die Klasse der Fußtrainer passend und entsprechend hoch. Die Bauweise ist bei allen Modellen flach und die Sprengung mit 4 mm niedrig.
Der Schaft sitzt durch das NAV Band fest am Fuß. Die Passform ist bis auf den PureConnect normal weit. Der PureConnect ist eher schmal. Lediglich zu breit darf der Fuß bzw. zu hoch darf der Spann nicht sein. Dann könnte nicht nur der Einstieg in den Schuh schwer fallen (v. a. beim PureConnect) sondern auch die Passform zu schmal sein.
Eines lässt sich auf jeden Fall zusammenfassend schon vorab der weiter unten folgenden Testberichte sagen: Brooks ist es gelungen so viel Technologie in die Schuhe zu packen wie für die Mehrheit der Läufer vermutlich nötig aber auch eben so wenig wie möglich. Die Schuhe sind nicht so extrem, dass sie für viele Läufer nicht laufbar wären. Ganz im Gegenteil. In unseren Augen sind die Brooks Pure Project Schuhe ähnlich wie die Saucony Zweitschuhe mit etwas Gewöhnung für leichte bis nicht zu schwere Läufer mit nicht zu starker Überpronation auch als Trainingsschuh absolut laufbar. Die genauere Differenzierung erfolgt dann nochmal über das Modell.
Testbericht PureConnect
Allgemeine Informationen:
- Preis: 99,95 €
- Damen- und Herrenmodell erhältlich
- erhältliche Größen: Damen US 5 – 12, Herren US 7 – 13, 14
- Passform: eher schmal geschnitten, Strumpfschaft
Testbericht und Kommentar:
Seit November 2011 auf dem Markt sorgt das Thema Pure Project für Wirbel im Laufschuhmarkt. Das konsequenteste auf natürliches Laufen ausgelegte Modell ist der PureConnect. Mit einer Sprengung von 4 mm und seiner flachen Bauweise von 17:13 mm bietet er ein sehr direktes Laufgefühl und erzwingt schon fast einen flachen Fußaufsatz.
Der Connect sitzt durch die schmale Passform, das Halteband (Nav Band) im Mittelfußbereich und die vorhandene Fersenkappe wie ein Socken straff am Fuß. Die Passform ist vergleichbar den Brooks Wettkampfschuhen (Green Silence, T7 Racer) eher schmal. Das ist Geschmackssache. Der Einstieg in den Schuh wäre einfacher möglich, wenn die Zunge nicht im oberen Teil noch mit zuzsätzlichen Haltebändern fixiert wäre. Die Wölbung der Einlegesohle ist im Mittelfußbereich deutlich spürbar. Hier sollte bei der Anprobe darauf geachtet werden, dass dort nichts stört.
Im Vergleich zum Nike Free 3.0 V3, dem der Connect am nächsten kommt, läuft sich der Connect weniger “anstrengend”. Die Torsions- und Flexibilitätswerte sind durch den Verzicht auf eine Mittelfußbrücke, die flache Bauweise und die aufgebrochene Sohle herausragend. Dazu kommt noch das wirklich niedrige Gewicht. In Größe US 13 wiegt er nur knapp über 250 g. Das wird auch durch den sehr luftigen, fast nahtfreien Schaft erreicht. Da auch die Aufhängung der Zunge an der Zehenbox gut verarbeitet ist lässt sich der Connect auch barfuß laufen.
Interessant wird die Haltbarkeit der Außensohle im Mittel- und Vorfußbereich v. a. bei Nicht-Rückfußläufern sein. Da dort auf härtere Karbongummipads verzichtet wurde könnte das eine Schwachstelle sein. Für die meisten Läufer wird der Connect eher ein Schuh zum Training der Fußmuskulatur (für Laufschule, Lauf-ABC usw.) als der Ersatz für “normale” Trainingsschuhe werden. Eine langsame Gewöhnung an den Schuh macht auf jeden Fall Sinn. Läufern mit relativ neutralem Abrollverhalten wird er am ehesten auch als Laufschuh Spaß machen. Vergleichsmodelle: ??? eventuell Nike Free 3.0 V3.
Testbericht PureFlow
Allgemeine Informationen:
- Preis: 119,95 €
- Damen- und Herrenmodell erhältlich
- erhältliche Größen: Damen US 5 – 12, Herren US 7 – 13, 14
- Passform: normal weit geschnitten, im Mittelfußbereich handschuhähnliche Passform
Testbericht und Kommentar:
“Feel more with less” ist der Slogan der im Herbst 2011 neu eingeführten Pure Linie von Brooks. Natürlicheres Laufen mit weniger Schuh könnte die Übersetzung lauten. Das gelingt Brooks mit dem PureFlow, dem Neutralschuh unter den Pureschuhen, sehr gut. Die flache Bauweise (21:17 mm bei 4 mm Sprengung), das niedrige Gewicht (selbst in US 13 wiegt der Flow nur knapp über 300 g) und die hohe Flexibilität gepaart mit einer guten Torsionsfähigkeit vermitteln ein dynamisches Laufgefühl. Trotz allem ist der Flow ausreichend gedämpft um auch längere Läufe und hohe Kilometerumfänge zu verkraften.
Demnach ist die Hauptherausforderung weniger die Dämpfung des Schuhs sondern viel mehr die im Vergleich zu herkömmlichen Trainingsschuhen um rund 8 mm reduzierte Sprengung. Hieran gilt es sich (langsam) zu gewöhnen um Probleme mit den Unterschenkeln inklusive der Achillessehne zu vermeiden. Die Dämpfung gehört zur weicheren Sorte. Wer es lieber straffer mag sollte den Connect aus der Pure Serie probieren.
Wie die anderen Pure Schuhe bietet auch der Flow v. a. im Mittelfußbereich eine handschuhartige Passform. Tipp zum Schnüren/bei der Anprobe: Die Schnürung am besten nicht zu fest zuziehen da der Schuh aufgrund des Nav Bands im Mittelfußbereich auch so schon satt sitzt. Nicht zu schweren Neutralfußläufern und Supinierern wird der Schuh nach entsprechender Gewöhnung auch als tagtäglichem Trainingsschuh gute Dienste erweisen können. Dank des “Pods” auf der Schuhaußenseite im Mittelfußbereich, des flachen Aufbaus und dem Verzicht auf zusätzliche Dämpfungskissen werden auch Vor- und Mittelfußläufer zu seinen Fans gehören/werden. Vergleichsmodelle: INOV8 F-Lite 220, Saucony Kinvara 2.
Testbericht PureCadence
Allgemeine Informationen:
- Preis: 119,95 €
- Damen- und Herrenmodell erhältlich
- erhältliche Größen: Damen US 5 – 12, Herren US 7 – 13, 14
- Passform: normal weit geschnitten, im Mittelfußbereich handschuhähnliche Passform
Testbericht und Kommentar:
Stabilität und Fußtrainer passt das zusammen? Im Brooks PureCadence schon. Im Vergleich zum PureFlow ist der PureCadence durch eine festere, höhergezogene Fersenkappe, dem mit einem Pod auf der Schuhinnenseite geschlossenen Mittelfußbereich und der im Rückfuß- und Mittelfußbereich zur Innenseite hin weiter ausgestellten Zwischensohle merklich stabiler. Zudem kommt mit der Internal PDRB Technologie eine weitere pronationskontrollierende Technologie zum Einsatz. Hierbei wird ein weicherer Schaum der in Keilform zur Schuhinnenseite flacher wird von der festeren Zwischensohle eingerahmt was in der Abrollbewegung für zusätzliche Stabilität sorgt.
Der Stabilschuh aus der Pure Serie ist insgesamt etwas schmaler geschnitten, hat die festere Schnürung und das Nav Band (Halteband im Mittelfußbereich) ist breiter und diagonal angeordnet. Die Sprengung von 4 mm (21:17 mm), das Gewicht und das Laufgefühl sind dem des Flow sehr ähnlich bzw. gleich. Leichte bis nicht zu schwere Läufer mit nicht zu starker Überpronation die einen leichten, flachen und dynamischen Schuh zum Training der Muskulatur suchen sollten den PureCadence probieren. Nach entsprechender Gewöhnung an die niedrigere Sprengung ist er für Läufer mit leichter bis mittelstarker Überpronation auch ein möglicher tagtäglicher Trainingsschuh. Vergleichsmodelle: Saucony ProGrid Mirage 2.
Testbericht PureGrit
Allgemeine Informationen:
- Preis: 119,95 €
- Damen- und Herrenmodell erhältlich
- erhältliche Größen: Damen US 5 – 12, Herren US 7 – 13, 14
- Passform: normal weit geschnitten
Testbericht und Kommentar:
Der PureGrit deckt den Trailpart in der neuen Pure Project Linie von Brooks ab. Wie auch beim Cascadia hat Ultratrailläufer Scott Jurek seinen Input für diesen Schuh gegeben. Der PureGrit hat eine Sprengung von 4 mm bei einer Bauhöhe von 18:14 mm. Ein flacher Fußaufsatz wird durch die flache Bauweise und die abgerundete Fersenpartie aktiv gefördert. Durch die festere, grobstollige Trail-Außensohle ist der Schuh aber nicht ganz so flexibel wie der PureConnect.
Die Außensohle ist konkav (nach innen) geformt und dehnt sich unter Krafteinwirkung aus was zusammen mit dem breiteren Leisten für eine stabile Auftrittsfläche sorgt. Bei Nässe kommt das Profil leider schnell an seine Grenzen. Nasser Asphalt, nasse Wurzeln und nasse Steine sind seine Feinde. Unter diesen Bedingungen wird das Laufen zur Rutschpartie. Zu wenig Auflagefläche und Grip bieten dort die Stollen. Seine Stärken spielt der PureGrit im trockenen Gelände aus. Für hochalpine Trails und sehr lange Strecken gibt es aber geeignetere Schuhe.
Die Passform ist normal weit. Trotz seiner leichten Bauweise bietet der Schaft sehr guten Halt. Für schwerere, mehr oder weniger stark überpronierende Läufer wird der Schuh eher ein Trainingsgerät sein. Supinierer und Läufer mit eher neutralem Abrollverhalten, einigermaßen aktivem Laufstil und nicht zu hohem Körpergewicht die einen direkten Schuh für Feld, Wald, Wiese und Trails suchen könnten den PureGrit mit etwas Übung auch als Trainingsschuh einsetzen. Gewöhnung v. a. an die niedrige Sprengung ist zur Vermeidung von Problemen in jedem Fall von Nöten. Vergleichsmodelle: k. A.