Laufschuhtest Brooks Caldera 8

Mit dem Update des Trail- / Geländelaufschuhs Brooks Caldera 8 geht es beim Laufschuhkauf.de Laufschuhtest Frühjahr / Sommer 2025 wieder auf den Trail. Das Update des Trail Pendants zum Glycerin Max laufe ich bereits seit seiner Markteinführung im Frühjahr 2017.

Viel Spaß mit meinem Testbericht!


Inhaltsverzeichnis


Das schreibt Brooks zu seinem Komforttrailschuh

„Caldera 8 – Extra Dämpfung für den ganzen Tag Komfort auf den Trails.

Der ultragepolsterte Trailrunning-Schuh ist immer bereit für dein nächstes Abenteuer. Verpass nicht den Caldera 8 für Langstreckenläufe mit dauerhaftem Komfort, softer Dämpfung und anpassungsfähigem Laufkomfort.

  • Extrem soft – Extra Dämpfung: Stickstoff-injizierter DNA Loft V3 Schaum ist soft und dick, damit du dich auch auf der Langstrecke wohlfühlst.
  • Stabilität ist alles – Für ein geschmeidiges, flexibles Laufgefühl: Erhöhte Seitenwände geben deinem Fuß Halt. Dazu stabilisieren die verbreiterte Basis und die Außensohlenrillen Landungen auf unebenem Gelände.
  • Leicht und langlebig – Atmungsaktives Obermaterial: Mit verbessertem schnell trocknendem Mesh und strapazierfähigen Materialien, gibt es keine Kratzer oder Hängenbleiben.“

Doch schauen wir genauer ins Detail was der Brooks Caldera 8 kann. Was nicht. Wie er sich beim Laufen bewährt und für wen er geeignet ist.

Brooks Caldera 8 Aussenseite  (c) Brooks   Brooks Caldera 8 Innenseite  (c) Brooks   Brooks Caldera 8 Aussensohle  (c) Brooks

Zahlen, Daten, Fakten zum Brooks Caldera 8

  • Artikelnummer: 110440 1D 052
  • Preis: 150,- €
  • Kategorie: Trail- / Geländelaufschuhe
  • Geschlecht: Als Damen- und Herrenmodell erhältlich.
  • erhältliche Größen (US): Damen 5 – 11, 12; Herren 7 – 13, 14, 15
  • verschiedene Weiten erhältlich: nein
  • Gewicht: 301 g (US 9), 372 g (US 13)
  • Sprengung: 6 mm
  • Bauhöhe: 31,3:25,3 mm (inkl. 5,3 mm Außensohle)
  • Leisten: gerade
  • Zwischensohle: DNA Loft V3 Zwischensohle, keine separaten Dämpfungskissen im Vor- und Rückfußbereich
  • Pronationsstütze: nein
  • Passform: breit geschnitten
  • Herstellungsland: Vietnam
  • Nachhaltigkeit: 52,9 % des Materials im Schaft sind aus recycelten Materialien, TrailTack Green Außensohle besteht aus 25 % recyceltem Material, 23 % des gesamten Laufschuhs sind aus recyceltem Material, um die übrigen Emissionen zu kompensieren werden zertifizierte CO2-Ausgleichsprojekte unterstützt
  • Vergleichsmodelle anderer Marken: Asics Gel Trabuco Max 4, Hoka Speed Goat 6, Saucony Xodus Ultra 4
  • Sonstiges: Der Maximalschuh im Trailsortiment von Brooks. Für Damen und Herren jeweils in 2 Farben erhältlich.

Änderungen zum Vorgängermodell

Nachfolger des Brooks Caldera 7. Folgende Neuerungen weist der Brooks Caldera 8 auf:

Nach 2 Jahren größerer Veränderungen in Folge lässt es der amerikanische Laufschuhbauer beim Update des Caldera 8 wieder ruhiger angehen und überarbeitet nur den Schaft. Ein in Summe eher kosmetisches Update.

Trailmaximalschuh von Brooks  (c) Laufschuhkauf.deWie inzwischen viele Brooks Laufschuhe, ist auch der Caldera 8 ein CO2 neutral hergestellter Laufschuh. Dieses Mal wurde der Anteil an verwendeten recycelten Materialien im Schaft nochmals um rund 4 % gesteigert. Damit sind 52,9 % der Materialien im Obermaterial aus recyceltem Material.

Das neue Air Mesh wirkt robuster, ist atmungsaktiver und trocknet gefühlt auch schneller ab. Die Overlays wurden neu platziert und der Zehenschutz um einen robusten Großzehenriegel ergänzt. Die Bootiekonstruktion und die dünne Zunge bleiben identisch zum Vorgängermodell. Die Schnürschlaufen sind etwas größer wodurch sich der Schuh nochmal leichter zuziehen lässt. An der Ferse wurde eine Zuglasche zum Einfacheren An- und Ausziehen angebracht. Diese hat auch einen kleinen Reflektor. Die Gamaschenhalterung aus Klett an der Ferse wurde ersatzlos gestrichen.

Das Gewicht des Caldera 8 in Referenzgröße US 9 (= 42,5) soll zwar laut Herstellerangabe exakt identisch sein aber in meiner Größe US 13 hat der Caldera 8 um 13 g pro Schuh zugelegt. Das legt auch eine Gewichtszunahme in Größe US 9 sehr nahe. Überarbeitetes Design. Die unverbindliche Verkaufspreisempfehlung bleibt bei 150,- € und damit im mittleren Preissegment.

Testbericht und Kommentar

Der Brooks Caldera geht in sein 8. Jahr. Im Frühjahr 2017 gelauncht hat er sich gerade in den letzten 3 Versionen deutlich nach vorne entwickelt. Nach größeren Umbauten bei den letzten beiden Updates, ist es dieses Mal nur ein eher kosmetisches Schaftupdate, das trotzdem weitere, wenn auch kleinere Verbesserungen schafft.

Bauweise, Ausstattung & Laufgefühl

Der Caldera 8 ist der Traillaufschuh im Sortiment von Brooks mit maximaler Dämpfung, der für Ultratrails konzipiert wurde. Diese DNA hat er spätestens seit Version 6 verinnerlicht. In der Zwischensohle kommt nach wie vor der DNA Loft V3 Schaum zum Einsatz. Dabei handelt es sich um einen mit Stickstoff injizierten Schaum, der weich, federnd und energierückführend ist. Dadurch vermittelt der Caldera 8 Dämpfungskomfort auf höchstem Niveau.

Die Bauhöhe des Brooks Caldera 8 bleibt bei maximalen 31,3:25,3 mm und einer Sprengung von 6 mm. Der hohe Aufbau erfordert eine ausgeprägte Rockerkonstruktion mit deutlichem Spitzenhub. Dank dieser und dem reaktionsfreudigem Schaum rollt der Brooks Caldera 8 geschmeidig und mit einer gewissen Dynamik ab. Die seit dem letzten Update stärker aufgebrochene und minimal dünnere Außensohle sorgen für eine, für einen Schuh seiner Art, gute Flexibilität und Torsionsfähigkeit.

Maximaltrailschuh Caldera 8 (c) Laufschuhkauf.deWer beim Brooks Caldera 8 jetzt aber einen ultraagilen und flexiblen Trailracer sucht, wird enttäuscht werden. Wer aber einen äußerst komfortablen, stark gedämpften Trailcruiser für viele Kilometer sucht, wird fündig. Schutz, Haltbarkeit und v.a. Komfort gehen hier vor Geschwindigkeit und Wendigkeit.

Der Brooks Caldera 8 bietet ein ausgewogenes Maß an neutraler Stabilität. Diese wird zum einen durch die breite Plattform mit der ausgestellten und in zwei Höckern nach oben gezogenen Zwischensohle und zum anderen durch den stabilen Mittelfußsattel mit der Bootiekonstruktion erreicht. Der Stand im Schuh ist durch die nach oben über den Schaft gezogenen Mittelsohle tiefer als es von außen scheint. Das lässt den Fuß in einer Art Wanne geführt abrollen. Läufer*innen die bisher keine Erfahrung mit Maximalschuhen gesammelt haben sollten etwas mehr Zeit zur Gewöhnung einplanen. Gleiches gilt für diejenigen die bisher nur Laufschuhe mit höherer Sprengung gelaufen sind.

Im Gegensatz zur letzten Version hat der Brooks Caldera 8 gewichtstechnisch wieder etwas zugelegt. In meiner Größe US 13 sind es immerhin 13 g pro Schuh. Dazu muss allerdings auch gesagt werden, dass sich der Caldera 8 am Fuß leichter anfühlt als seine 372 g pro Schuh vermuten lassen.

Schaft, Passform & Schnürung

Aussensohle Brooks Caldera 8  (c) Laufschuhkauf.deLediglich der Schaft wurde beim aktuellen Update des Caldera 8 überarbeitet. Das Gute vorweg: Verschlimmbesserungen gibt es keine. Ganz im Gegenteil. Die kleinen Optimierungen perfektionieren den bereits seit Version 6 ziemlich auf den Punkt gebauten Trailmaximalschuh. Passform, Komfort und Bequemlichkeit sind die Stärken des Brooks Caldera 8.

Der Schaft besteht wie bei Version 7 aus TPEE-Material, das hydrophob, abriebfest, langlebig und schützend ist. Gefühlt ist die Atmungsaktivität des Air Mesh aber nochmals verbessert und auch die Abtrocknungszeit scheint kürzer.

Neu ist das die Overlays umplatziert wurden und gerade an der Schuhspitze robuster und schützender sind. Zudem wurde ein Großzehenriegel integriert. Damit verzeiht der Brooks Caldera 8 auch den ein oder anderen Fehler auf dem Trail, wenn bspw. die Konzentration nachlässt. Die ansonsten eher breite Passform mit der runden Zehenbox bleibt erhalten. Gut so. War sie doch eines meiner Highlights bei der 7. Auflage. Deshalb sollten aber Läufer*innen mit schmaleren Füßen vor dem Kauf des Brooks Caldera 8 kritisch prüfen, ob der Schuh gerade im Vorfußbereich nicht zu breit ist und der Fuß nicht schwimmt.

Der gute und sichere Halt im Mittelfußbereich hat ebenfalls eine Optimierung erfahren. Die von mir sehr geschätzte Bootiekonstruktion bleibt, der externe Mittelfußsattel hingegen wurde überarbeitet und gerade auf der Schuhaußenseite nochmals robuster gestaltet. Zusammen mit den etwas breiteren Schnürösen sitzt das Obermaterial nochmal fußnäher und schmiegt sich besser an. 

Die einfache, etwas billig wirkende Einlegesohle bleibt zum wiederholten Male unverändert. Hier könnten die Amerikaner noch nachlegen. Das bekommt der ein oder andere Mitbewerber am Markt auch auf diesem Preispunkt besser gelöst. Da ich orthopädische Einlagen verwende stört mich das aber nicht weiter. Letztere passen tadellos in den sehr geräumigen Brooks Caldera 8 rein. Der Größenausfall ist wie bisher normal, d.h. 1 – 2 Größen größer als normale Straßenschuhe sollten beim Caldera 8 passen.

Einsatzbereich & Untergrund

Brooks Caldera 8 im Einsatz (c) Laufschuhkauf.deDer Brooks Caldera 8 ist gemacht fürs Laufen im Gelände. Waldautobahnen, Bergpfade und Singletrails sind seine Heimat. Mit ihm lässt sich bis auf sehr technisches Gelände nahezu alles laufen. Wird der Trail hingegen technischer, anspruchsvoller und schwieriger, kommt er mangels Wendigkeit, fehlender Bodennhähe und der breiten Bauweise recht schnell an seine Grenzen. Schotter, Wurzeln und Co. dämpft er durch die hohe, weiche Zwischensohle einfach weg. Das Fehlen eines Rock Shields fällt aufgrund der voluminösen, soften Mittelsohle nicht negativ auf.

Einen kleineren Abzug in der B-Note gibt es im tiefen Geläuf. Hier setzen sich die 4 mm Stollen schnell mit Schlamm zu und benötigen einige Zeit, damit sich dieser wieder auswirft. Der Grip ist hier nur so na ja. Dafür greift die TrailTrack Green Außensohle auf feuchtem und nassem Stein und Fels wirklich gut und bietet ausreichend Sicherheit. Auch wenn es nicht der vorgesehene Untergrund des Caldera 8 ist, lässt er sich auch auf kurzen Asphaltabschnitten problemlos laufen. Allerdings radiert sich dort die eher weiche Gummimischung der Außensohle schneller runter.

Gebaut als Ultratrailschuh für lange Tage auf dem Trail liegt der Fokus des Brooks Caldera 8 klar auf der Distanz und nicht dem Tempo. Lange Trainingseinheiten und / oder (Ultra-)Trailwettkämpfe sind sein Haupteinsatzgebiet. Trotz allem kann er auch auf kürzeren Distanzen z. B. bei gemütlichen, regenerativen Läufen oder Erholungseinheiten nach harten Trainings überzeugen. Gerade für langsamere Läufer*innen bietet er viel Komfort und Sicherheit und verzeiht auch den ein oder anderen Fehler gut. Wer schneller unterwegs ist und / oder kürzer läuft, der findet am Markt (auch bei Brooks) geeignetere Laufschuhe, die für diese Ansprüche mehr Agilität und Wendigkeit bieten.

In meiner Rotation hat der Brooks Caldera 8 seinen Platz verteidigt. Als „Cruiser“ setze ich ihn überall dort ein, wo es sich vom Untergrund her gut rollen lässt und wenn das Tempo eher gemächlich ist. Auch als leichter Wanderschuh hat der Caldera 8 schon seine Einsatzzeiten gesammelt. Hier schätze ich den überragenden Komfort.

Fazit

Wenn ein Laufschuh funktioniert muss er bei einer Überarbeitung nicht immer komplett auf links gedreht werden. Das hat Brooks beim Update des Caldera 8 berücksichtigt und nur kleinere Details am Schaft überarbeitet. Herausgekommen ist eine nochmals verbesserte Version des gelungenen Trailmaximalschuhs.

Zielgruppe des Brooks Caldera 8

Zielgruppe Brooks Caldera 8 (c) Laufschuhkauf.deMittelschwere bis (nicht zu) schwere Läufer*innen mit neutralem Abrollverhalten, die einen Maximalschuh für nicht zu technische (Ultra-)Trails suchen, sollten den Brooks Caldera 8 unbedingt in die engere Wahl nehmen. Für Supinierer*innen ist er aufgrund der durchgehenden Plattform und der guten Dämpfung ebenso eine sehr gute Wahl. Lediglich etwas Gewöhnung an die 6 mm Sprengung und die hohe Bauweise sollte eingeplant werden. Das passende Pendant für die Straße ist der im Oktober 2024 gelaunchte Brooks Glycerin Max.

Wer auf technischeren Trails unterwegs ist und sich mehr Rückmeldung vom Untergrund wünscht, sollte bei Brooks besser zum robusteren und wendigeren Cascadia 18 greifen. Mit ähnlichem Einsatzbereich wie der Caldera nur für kürzere Strecken und höhere Geschwindigkeiten ausgelegt ist der bodennähere und wendigere Catamount 4.

Zielgruppe Gewicht
leichtgewichtigOO
normalgewichtigOOOO
schwergewichtigOOO
Zielgruppe Abrollverhalten
Unterpronierer*innen / Supinierer*innenOOOO
Neutralfußläufer*innenOOOO
leichte Überpronierer*innenO
mittelstarke Überpronierer*innenX
starke Überpronierer*innenX
Laufuntergrund
Asphalt / BetonO
Feld / WaldOOOO
TrailOOO
Legende: OOOO = sehr gut geeignet; OOO = gut geeignet; OO = geeignet; O = bedingt geeignet; X = ungeeignet

[WERBUNG] Hinweis zum Thema Werbung / Transparenz: Die Laufschuhe des Tests habe ich bei den jeweiligen Laufschuhherstellern angefordert. Der Testbericht wurde von mir verfasst und gibt meine persönliche Meinung wieder. Auf Inhalt und Urteil wurde seitens der Hersteller keinerlei Einfluss genommen. Für den Testbericht erhalte ich keine finanzielle Vergütung von den Herstellern. [WERBUNG]


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