Laufschuhtest Brooks Cascadia 18

Der erste Laufschuh im Laufschuhkauf.de Laufschuhtest HW 2024 ist der Trail- / Geländelaufschuh Brooks Cascadia 18. Nach zuletzt einigen Straßenlaufschuhen geht es damit zurück auf meinen Lieblingsuntergrund – Die Trails. Der Cascadia ist einer der Laufschuhe, die ich bereits seit seiner Markteinführung laufe. Nebenbei mein absoluter Lieblingstrailschuh. Mal schauen was das aktuelle Update bringt.

Viel Spaß mit meinem Testbericht!

Inhaltsverzeichnis

• Produktbeschreibung von Brooks zu seinem Trailschuhklassiker

• Zahlen, Daten, Fakten zum Brooks Cascadia 18

• Änderungen zum Vorgängermodell

• Testbericht und Kommentar

  • Bauweise, Ausstattung und Laufgefühl

  • Schaft, Passform und Schnürung

  • Einsatzbereich & Untergrund

  • Fazit

• Zielgruppe des Brooks Cascadia 18

Das schreibt Brooks zu seinem Trailschuhklassiker

„Brooks Cascadia 18 – Tempomat für alle deine Trail-Abenteuer

Mach dich auf in dein nächstes Abenteuer. Der Cascadia 18 Trailrunning-Schuh für Herren hat ein überarbeitetes Mesh-Obermaterial mit schützenden Overlays in stark beanspruchten Bereichen. Softe Dämpfung und ein flexibles Stabilitätssystem erhöhen den Komfort beim Cruisen auf den Trails. Die haftende Traktion sorgt für sicheren Tritt, sodass du die Aussicht genießen kannst, anstatt auf deine Füße zu schauen.

• Zertifiziert CO2-Neutral – weniger Umweltbelastung beim Laufen: Wir engagieren uns dafür, unsere Umweltbelastung auf ein Minimum zu verringern, indem wir nachhaltige Materialien verwenden und Abfall reduzieren. Der Cascadia 18 ist zu 25 % aus recyceltem Material gefertigt. Für mehr Spaß mit geringerem Fußabdruck auf unserem Planeten.
• Atmungsaktive Langlebigkeit – Schützendes Obermaterial: Das Obermaterial aus atmungsaktivem Mesh trocknet schnell, während Overlays in stark beanspruchten Bereichen die Haltbarkeit erhöhen, um den Anforderungen des Trail Running standzuhalten.
• Soft und stabil – Komfort mit Dämpfung und sicherer Halt: Softe Dämpfung schützt deine Füße in jedem Gelände und die griffige Laufsohle aus Gummi bietet bessere Haftung auf nassem Untergrund – und besteht zu 25 % aus recyceltem Material.
• Komfort auf jedem Untergrund – Anpassungsfähige Stabilität: Unser Trail Adapt System verleiht Läufer*innen Stabilität durch die Kombination von drei Elementen: Leichte, reaktive Dämpfung, eine schonende, flexible Platte und Kammern in der Außensohle, die auf Bodenunebenheiten reagieren.“

Doch schauen wir genauer ins Detail was der Brooks Cascadia 18 kann. Was nicht. Wie er sich beim Laufen bewährt und für wen er geeignet ist.

Zahlen, Daten, Fakten zum Brooks Cascadia 18

• Artikelnummer: 110426 1D 656
• Preis: 150,- €
• Kategorie: Trail- / Geländelaufschuhe
• Geschlecht: Als Damen- und Herrenmodell erhältlich.
• erhältliche Größen (US): Damen 5 – 12, Herren 7 – 13, 14, 15
• verschiedene Weiten erhältlich: ja, 2; Damen B (= normal), D (= breit); Herren D (= normal), 2E (= breit)
• Gewicht: 320 g (US 9), 381 g (US 13)
• Sprengung: 8 mm
• Bauhöhe: 20:12 mm (+ 5,7 mm Außensohle)
• Leisten: gebogen
• Zwischensohle: DNA Loft V2 Zwischensohle, keine separaten Dämpfungskissen im Vor- und Rückfußbereich
• Pronationsstütze: nein
• Passform: normal weit geschnitten mit geräumiger Zehenbox
• Herstellungsland: Vietnam
• Nachhaltigkeit: Bei der Herstellung wurde recyceltes Plastik verwendet das einer Menge von 10 Plastikflaschen entspricht. Das PriintDyed Obermaterial spart 66% Strom und 75% Wasser, welches im normalen Färbeprozess benötigt werden würde. Das Gummi der TrailTack Green Rubber Außensohle besteht zu 25 % aus recyceltem Material (recyceltes Silikon).
• Vergleichsmodelle anderer Marken: Salomon Sense Ride 5, Saucony Xodus Ultra 3
• Sonstiges: Brooks eierlegende Wollmilchsau fürs Gelände. Für Damen und Herren jeweils in 4 Farbvarianten erhältlich. Zusätzlich wird der Brooks Cascadia 18 mit wind- und wasserdichtem Goretex-Schaft angeboten. Der Brooks Cascadia 18 GTX hat eine unverbindliche Verkaufspreisempfehlung von 170,- € und kostet damit 20,- € mehr als die hier getestete Meshversion.

Änderungen zum Vorgängermodell

Nachfolger des Brooks Cascadia 17. Folgende Neuerungen weist der Brooks Cascadia 18 auf:

Beim getesteten Update des Cascadia handelt es sich um ein Schaftupdate. D.h. die Außen- und Zwischensohle sowie die Einlegesohle wurden technisch 1:1 und lediglich farblich verändert aus der 17. Auflage übernommen.

Auch der Schaft wurde nicht auf links gedreht sondern nur leicht modifiziert. Die Overlays beim Brooks Cascadia 18 sind neu gestaltet aber ähnlich platziert. In Summe wurde die Abdeckungsfläche des Mesh durch Overlays verkleinert. Die Overlays zwischen Vor- und Mittelfuß deutlich von einander getrennt. Die 3 innen liegenden, verstärkenden Streifen des Mittelfußsattels wurden beim Cascadia 18 ersatzlos gestrichen.

Das Mesh hat eine neue Struktur. Von der Dicke her ist es vergleichbar mit dem Vorgängermodell. Die Polsterung im Fersenbereich wurde beim Brooks Cascadia 18 etwas dicker gestaltet. Die Zehenbox wirkt etwas runder (weniger spitz).

An Stelle der 2 Schlaufen 4 Ösen kommt jetzt eine 3 Schlaufen 3 Ösen Schnürung zum Einsatz. Die Schnürsenkel wurden lediglich in neuer Farbe eingesetzt. Die Durchfädelschlaufe für die Schnürsenkel auf der etwas dünneren Zunge wurde entfernt.

Wie z. B. auch der Ghost 16 gehört auch der Cascadia 18 durch weitere Verbesserungen im Produktionsprozess und dem Einsatz von mehr recycelten Materialien zu den CO2 neutralen Laufschuhen von Brooks. Allerdings auch nur durch zusätzliche Kompensationszahlungen. Das Gewicht sinkt leicht. Neues Design. Die unverbindliche Verkaufspreisempfehlung bleibt nach dem letztjährigen Anstieg bei 150,- € und damit im mittleren Preisbereich.

Testbericht und Kommentar

Der Mountain Trailschuhklassiker von Brooks, der Cascadia, feiert diesen Sommer seinen 18. Geburtstag. Damit ist er älter als der Dauerbrenner Ghost (16. Auflag) und gehört zu den ältesten Brooks Modellen.

Bauweise, Ausstattung & Laufgefühl

Nichts Neues gibt es bei der Bauweise und dem Laufgefühl. Im Fall des Cascadia 18 ist das aber kein Problem. Ganz im Gegenteil der 17er war hier auf dem Punkt. Die Gefahr von Verschlimmbesserungen groß.

Die Außen- und Zwischensohle und auch die Einlegesohle wurden, nur farblich verändert, aus dem Vorgängermodell übernommen.

Die Bauhöhe der DNA Loft V2 Mittelsohle bleibt bei 20:12 mm zuzüglich der 5,7 mm hohen Außensohle. In 2 Lagen des DNA Schaums eingebettet liegt die Rock Plate, die im Rückfußbereich v-förmig eingeschnitten ist und sich im Vorfußbereich wie eine Grabgabel in 3 Streifen auffächert. Durch die Platte erreicht der Brooks Cascadia 18 eine gewisse Steifigkeit aber v. a. sorgt sie für einen guten Durchtrittsschutz gegen Steine. Durch die dem Huf eines Steinbocks nachempfundene Außensohlenkonstruktion, passt sich der Cascadia 18 gut den Widrigkeiten des Trails an. Das Feedback vom Untergrund ist top.

Der Brooks Cascadia 18 rollt wie sein Vorgänger zügig und flüssig ab. Dank dem nach wie vor nicht hohen Aufbau der Zwischensohle mit 20:12 mm bei einer Sprengung von 8 mm vermittelt er eine gute Dynamik und Direktheit gepaart mit viel Komfort. Auf einen ausgeprägten Spitzenhub kann aufgrund des nicht übermäßig hohen Aufbaus verzichtet werden. Wie bisher gehört der Cascadia 18 zu den fester gedämpften, nicht übermäßig weichen Traillaufschuhen.

Gewichtstechnisch hat der Brooks Cascadia 18 zwar minimal abgespeckt, gehört aber nach wie vor zu den eher schwereren Geländelaufschuhen. Das bekommen einige Wettbewerber leichter gelöst.

Schaft, Passform & Schnürung

Ein sehr kosmetisches Update erhält auch der Schaft des Brooks Cascadia 18. Optisch wirkt er durch das neue Design sportlicher und aggressiver. Objektiv sind kaum und v. a. keine größeren, technischen Veränderungen zu erkennen. Aber subjektiv sitzt der neue Cascadia noch einen Tick besser als sein Vorgänger.

Dabei sind es kleine Änderungen, die einen spürbaren, positiven Effekt auf die Passform des Cascadia 18 erzielen. Mehr Polster im Rückfußbereich, eine etwas dünnere Zunge, die rundere Zehenbox und die etwas reduzierte Overlayabdeckung des Schafts. Hinzu kommt die Bootiekonstruktion mit der gut fixierenden Schnürung darüber.

Brooks ist bekannt für das tolle „first fit“ seiner Laufschuhe. Der Cascadia 18 macht da keine Ausnahme. Er sitzt aus der Box heraus gewohnt super am Fuß. Eine Eingewöhnungsphase ist nicht von Nöten, zumindest für die Läufer*innen, die die Vorgänger gelaufen sind. Reinschlüpfen, wohlfühlen und loslaufen ist hier angesagt. Die Passform des Brooks Cascadia 18 gehört nach wie vor zu den normal weiten Trailschuhen. Kompakt in der Ferse und mit geräumiger Zehenbox. Wem die Breite noch nicht reicht hat sowohl im Damen- als auch Im Herrenbereich die Möglichkeit die breitere Weite zu nehmen. Diese ist allerdings nicht ganz so einfach und überall erhältlich.

Bezüglich dem Größenausfall passt der Brooks Cascadia 18 wie der Vorgänger. Damals wie heute passt mir eine US 13 perfekt. Wie immer an dieser Stelle noch der Murmeltierhinweis, dass im Vergleich zu normalen Straßenschuhen 1 – 2 Größen größer genommen werden sollte, damit nach vorne ausreichend Platz im Schuh ist. Raum für orthopädische Einlagen ist im Austausch gegen die Herstellereinlegesohle ausreichend vorhanden.

Nicht ganz so gelungen finde ich die 3 Schlaufen 3 Ösenschnürung des Brooks Cascadia 18. Insbesondere die Schlaufe zum Abschluss finde ich nicht nur im Hinblick auf Schnürvarianten ungünstig. Gelungen ist nach wie vor die Halteschlaufe auf der Zunge für die Schnürsenkel. Mittels des elastischen Haltebands über dem Mittelfußbereich lassen sie sich so sicher verstauen.

Einsatzbereich & Untergrund

Brooks ordnet den Cascadia 18 als Bergtrailschuh ein. Soll heißen er ist v. a. für technischeres, anspruchsvolleres Gelände konzipiert. Nach wie vor überzeugt die Allzweckwaffe der Laufschuhschmiede aus Seattle durch seine Vielseitigkeit und sein breites Einsatzgebiet. Stark in der Breite heißt zumeist schwächer in der Nische. Da bildet der Brooks Cascadia 18 keine Ausnahme. An seine Grenzen kommt er bei sehr hohen Geschwindigkeiten, viel Asphalt oder aber sehr tiefem Geläuf. Wer aber nur einen Trailschuh im Schrank haben will, mit dem er auch wirklich im Gelände läuft, der wird hier fündig.

Der Brooks Cascadia 18 läuft sich prima auf normalen Feld-Wald-Wiesenwegen, über wurzelige, geschotterte, felsige, verblockte Wege bis hin zu matschigem Geläuf. Von Waldautobahnen über Singletrails bis hinauf zu alpinen, felsigen Trails. Auch auf Asphalt oder sehr festem Untergrund lässt er sich laufen. Neben dem höheren Verschleiß stellt sich dort natürlich die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines Trailschuhs, wenn vorwiegend Asphalt gelaufen wird. 

Die hauseigene Trail Tack Green Außensohle mit ihrem 4,5 mm Bergauf-Bergab-Stollenprofil bietet guten Grip und Traktion auf feuchtem, steinigem Untergrund. Durch das Trail Adapt System mit der aufgefächerten Rock Platte passt sich der Brooks Cascadia 18 gut dem Untergrund an. Bodennähe und Feedback vom Untergrund sind top. Dadurch vermittelt er viel Sicherheit in unwegsamen Gelände.

Vielseitigkeit bietet der Cascadia 18 auch in Bezug auf das Lauftempo. Auf der einen Seite ist er ausreichend komfortabel und bequem für lange Läufe im Gelände. Auf der anderen Seite ist er trotzdem agil und dynamisch genug für schnellere Läufe. Nur zu hoch sollte das Tempo nicht werden. Hier kommt er dann aufgrund des Gewichts und seiner Bauweise an seine Grenzen.

Der Brooks Cascadia 18 ist nach wie vor mein Lieblingstrailschuh für längere Trailwettkämpfe und lange Trainingseinheiten im Gelände. Bezüglich der Wettkampflänge setze ich ihn gerade, wenn ich nicht top in Form bin, sogar schon ab 20 km ein, da ich dann den höheren Komfort schätze. Bei kürzeren Trails und wenn die Form stimmt, greife ich allerdings lieber zum neuen Catamount Agil oder zum größeren Bruder, dem Catamount 3.

Auch bei zahlreichen (auch technischen) Wanderungen hat sich der Cascadia 18 bewährt. Ausreichend Schutz, niedriges Gewicht und hoher Komfort überzeugen auch bei diesem Einsatzzweck.

Fazit

Evolution statt Revolution heißt es des öfteren beim amerikanischen Laufschuhbauer aus Seattle. So auch beim Update des Brooks Cascadia 18. Leichte Adaptionen am Schaft. Dadurch eine optimierte Passform. Das war es auch schon. Da der 17er aber sehr gutes Feedback erhalten hatte, war hier auch kein Riesenschritt von Nöten. Passt! Bisherige Fans werden auch das aktuelle Update lieben.

Zielgruppe des Brooks Cascadia 18

Leichte bis nicht zu schwere, neutral abrollende Läufer*innen und Supinierer*innen, auf der Suche nach einem robusten Trailschuh für technischeres Gelände, sollten den Brooks Cascadia 18 in die engere Wahl nehmen. Auch für Vor- und Mittelfußläufer*innen ist er eine gute Option.

Fans des Brooks Ghost finden im Cascadia 18 den vergleichbaren Brooks Schuh fürs Gelände. Wem der Cascadia 18 zu viel Schuh ist, der sollte sich den Brooks Catamount 3 anschauen. Dieser ist direkter und dynamischer.

Wer höchsten Komfort und starke Dämpfung haben will, findet im Trailmaximalschuh Caldera 7 auch dafür eine mögliche Lösung im breiten Sortiment der amerikanischen Laufschuhschmiede.

[WERBUNG] Hinweis zum Thema Werbung / Transparenz: Die Laufschuhe des Tests habe ich bei den jeweiligen Laufschuhherstellern angefordert. Der Testbericht wurde von mir verfasst und gibt meine persönliche Meinung wieder. Auf Inhalt und Urteil wurde seitens der Hersteller keinerlei Einfluss genommen. Für den Testbericht erhalte ich keine finanzielle Vergütung von den Herstellern.