Weiter geht es mit dem Wettkampfschuhs Brooks Hyperion 3 im Laufschuhkauf.de Laufschuhtest HW 2025. Damit wechseln wir in die Speed Kategorie. Den Hyperion laufe ich bereits seit seiner Markteinführung im März 2020 und ich bin großer Fan des vielseitigen Racers mit dem überzeugenden Gesamtpaket.
Viel Spaß mit meinem Testbericht!
Inhaltsverzeichnis
Produktbeschreibung von Brooks zu seinem Allround-Racer
Zahlen, Daten, Fakten zum Brooks Hyperion 3
Änderungen zum Vorgängermodell
Testbericht und Kommentar
Zielgruppe des Brooks Hyperion 3
Das schreibt Brooks zum Update seines Allround-Racers
„Brooks Hyperion 3 – Heb ab mit rasanten Schritten.
Entwickelt für Schnelligkeit und Vielseitigkeit und um dir das Gefühl zu geben, fliegen zu können.
Der Hyperion 3 ist mit einer ultradynamischen Dämpfung, einem atmungsaktiven Mesh-Obermaterial und leichten Materialien, die eine vielseitige Leistung, wie Tempoläufe und Workouts, ermöglichen, ausgestattet.
- Volle Fahrt voraus – Fühl dich schneller: Die Stickstoff-injizierte DNA Flash V2 Dämpfung ist ultradynamisch und federnd. Um die Softness noch weiter zu erhöhen, haben wir 2 mm mehr als bisher zugegeben.
- Überall. Egal wo – Vielseitige Performance: Leicht, schnell und mit Dämpfung für mehr Potential beim Laufen, Workout und generell in deinem Leben.
- Eingearbeitete Durchlüftung – Atmungsaktives, leichtes Obermaterial: Das leichte und atmungsaktive Obermaterial sorgt für einen sicheren Halt des Mittelfußes, so dass dich beim Laufen nichts ablenkt.“
Doch schauen wir genauer ins Detail was der Brooks Hyperion 3 kann. Was nicht. Wie er sich beim Laufen bewährt und für wen er geeignet ist.
Zahlen, Daten, Fakten zum Brooks Hyperion 3
- Artikelnummer: 110465 1D 470
- Preis: 150,- €
- Kategorie: Wettkampfschuh
- Geschlecht: Als Damen- und Herrenmodell erhältlich.
- erhältliche Größen (US): Damen 5 – 12, Herren 7 – 13, 14, 15
- verschiedene Weiten erhältlich: nein
- Gewicht: 232 g (US 9), 295 g (US 13)
- Sprengung: 8 mm
- Bauhöhe: 31:23 mm (inkl. 3 mm Außensohle)
- Leisten: gebogen
- Zwischensohle: DNA Flash V2 Zwischensohle, keine separaten Dämpfungskissen im Vor- und Rückfußbereich
- Pronationsstütze: nein
- Passform: Normal weit bis etwas schmaler geschnitten.
- Herstellungsland: Vietnam
- Nachhaltigkeit 74,1 % recycelte Materialien im Obermaterial
- Vergleichsmodelle anderer Marken: Asics Novablast 5, Hoka Mach 6, Saucony Kinvara 16
- Sonstiges: Grenzgänger zwischen Wettkampfschuh und Lightweighttrainer, für Damen und Herren in je 3 Farbstellungen erhältlich.
Änderungen zum Vorgängermodell
Der Brooks Hyperion 3 ist der Nachfolger des Brooks Hyperion 2. Folgende Neuerungen weist der Hyperion 3 auf:
Das Vorgängermodell wurde komplett überarbeitet. Alle Bauteile wurden angepackt.
Angefangen bei der Außensohle. Beim Hyperion 3 sind es nach wie vor 3 größere Gummipads aber die Abdeckung der Zwischensohle wurde erhöht. An der Spitze des Vorfußbereichs wurde die Außensohle nicht mehr so weit über die Zehenbox gezogen sondern endet schon ein Stück unterhalb. Das Gummipad aus dem Vorfußbereich ist beim Hyperion 3 stärker in den Mittelfußbereich gezogen. Die Auflagefläche wurde verbreitert. Je nach Bereich um 5 mm bis 1 cm. Vor allem der Mittelfußbereich und die Ferse des 3ers sind sichtbar breiter.
Die DNA Flash V2 Zwischensohle des Brooks Hyperion 3 ist im Vor- und Rückfußbereich um 2 mm erhöht worden. Die Bauhöhe liegt nun bei 28:20 mm. Die Mittelsohle ist stärker ausgestellt. Das betrifft v. a. den Rückfußbereich. Zudem hat der Hyperion 3 eine Zacke an der Spitze der Ferse verpasst bekommen. Außerdem hat die amerikanische Laufschuhschmiede durch die breitere Plattform auch mehr Volumen von DNA Flash V2 unter den Schuh gepackt. Die Einlegesohle hat ebenfalls 2 mm mehr Schaum bekommen und ist dadurch spürbar dicker. In der Top Sohle wurde die Schaumschicht gegen eine textile Brandsohle ausgetauscht.
Der Schaft des Hyperion 3 besteht jetzt aus einem Double Jacquard Mesh. Dieses ist zwar nach wie vor sehr offenporig aber in Summe ist es mehr Material und dicker. Der Schaft ist in Summe stärker gepolstert. Vor allem im Rückfußbereich und am Fersenkragen. Oberhalb des großen Zehs hat der Hyperion 3 ein kleines Overlay spendiert bekommen. Die aysmetrische 7 Ösenschnürung bleibt, allerdings sind die geriffelten, halbelastischen Schürsenkel gegen dickere, plüschigere und elastische Schnürsenkel getauscht worden.
Die halbe Strumpfschaftkonstruktion ist beim Brooks Hyperion 3 durch eine „richtige“ Bootiekonstruktion ersetzt worden. Auf beiden Seiten der elastischen und dickeren Zunge zieht ein elastisches Stoffband runter zur Zwischensohle. Das Elfenohr an der Ferse wurde gegen einem sockenartigen Abschluss getauscht. Dieser liegt allerdings nicht am Knöchel an.
Das Gewicht steigt deutlich. In Referenzgröße US 9 geht es von bisher 193 g auf 232 g nach oben. Ein Anstieg um 20 %. Der Reflektor im Vorfußbereich auf der Schuhaußenseite wurde durch einen großen gepunkteten Reflektor an der Ferse getauscht. Neues Design. Die unverbindliche Verkaufspreisempfehlung bleibt unverändert bei 150,- € und damit im mittleren Preissegment.
Testbericht und Kommentar
Nachdem der Hyperion letztes Jahr das erste Mal nach 4 Jahren überarbeitet wurde, folgt dieses Mal schon nach einem Jahr das Update. Dieses hat es durchaus in sich, wurde doch der Schuh grundlegend überarbeitet. Die gestützte Version wurde ersatzlos aus dem Sortiment gestrichen. Das gleiche könnte dem Hyperion als Modell drohen. Es wird gemunkelt, dass der Hyperion in HW 2026 zumindest eine Pause einlegt.
Bauweise, Ausstattung & Laufgefühl
Die größte Veränderung beim aktuellen Update des Brooks Hyperion 3 hat die Zwischensohle erfahren. Zwar kommt nach wie vor der Stickstoff injizierte DNA Flash V2 Schaum zum Einsatz aber neben 2 mm mehr Bauhöhe wurde v. a. das Volumen der Mittelsohle spürbar vergrößert. Die Zwischensohle des Hyperion 3 ist stärker ausgestellt und die Plattform wurde v. a. im Rückfußbereich und im Mittelfuß verbreitert.
Dies sorgt zum einen für etwas mehr Stabilität, die aber aufgrund der höheren Bauweise auch von Nöten ist. Zum anderen führt das aber zu einem deutlich weniger sportlichen dafür aber komfortableren Laufgefühl.
Die Torsionsfähigkeit und die Flexibilität bleiben trotz mehr Schaum weiterhin auf tollem Niveau. Das Abrollverhalten geschmeidig.
Ist es nun eine Verschlimmbesserung? Ich bin hin und her gerissen. Die Dämpfung ist auf jeden Fall weicher. Das Laufgefühl weniger direkt. Gerade letzteres hatte ich beim Hyperion 1 und 2 sehr geschätzt. Zudem ist der Hyperion 3 deutlich schwerer geworden. Ich konnte es fast nicht glauben aber in meiner Schuhgröße US 13 (48) macht es 53 g pro Schuh aus. Das ist eine Menge. Durch den größeren Fokus auf Dämpfung und Komfort sowie die weniger sportliche Ausrichtung verbreitert sich die Zielgruppe und die Vielseitigkeit des Brooks Hyperion 3 steigt.
Allerdings ist das eine deutliche Abkehr von dem, was den Hyperion bisher ausgemacht hat. Alle die das klassischere, direktere Laufgefühl der bisherigen 2 Auflagen des Hyperion geschätzt haben, werden u. U. enttäuscht sein. Fans von mehr Komfort hingegen werden den neuen Hyperion lieben.
Der amerikanische Laufschuhbauer schiebt den Hyperion 3 in Richtung aktuell sehr beliebter, leichter Trainingsschuhe wie den Asics Novablast 5. Grundsätzlich ok. Nur kommt im Sommer 2026 mit dem Modell Ghost AMP ein Schuh, der genau diese Position besetzen soll. Der aktuelle Umbau des Hyperion reißt dagegen in meinen Augen eine Lücke ins Wettkampfschuhsortiment von Brooks. Auf jeden Fall sollten bisherigen Hyperion Fans den Nachfolger nicht blind kaufen. Zu stark verändert wurde der Charakter des Schuhs.
Die UVP des Brooks Hyperion 3 liegt mit 150,- € nach wie vor unverändert im mittleren Preisbereich der Wettkampfschuhe.
Schaft, Passform & Schnürung
Ähnlich wie die Zwischensohle wurde auch der Schaft beim Update des Brooks Hyperion 3 komplett auf links gedreht. Der Gesamtausrichtung nach mehr Komfort folgend, wurde im Schaft mehr Material eingesetzt und er bietet mehr Komfort. Neben einer üppigeren Polsterung des Fersenbereichs sowie des Schuhkragens, kommt ein dickeres Mesh zum Einsatz.
Nebenbei wurde eine vollständige Bootiekonstruktion mit einer elastischen, dickeren Zunge und dickeren, weichen Schnürsenkeln verbaut. Alle Maßnahmen zahlen auf höheren Komfort ein. Vorbei sind beim Hyperion 3 die Zeiten der eher spartanischen, sportlichen Ausstattung.
Brooks und Passform. Das ist schon seit Jahren oft ein perfekter Match. Der Brooks Hyperion 3 kombiniert optimalen Fersensitz, satten, sockenartigen Halt im Mittelfuß und einen kompakter sitzenden Vorfußbereich. Aufgrund des dehnbaren Double Jacquard Mesh ist hier aber ausreichend Bewegungsfreiheit gegeben. Zumindest so lange der Fuß nicht zu breit und der Spann nicht zu hoch ist. Das sollte bei der Anprobe kritisch geprüft werden.
Die neue Schaftkonstruktion ist in Summe etwas wärmer. Die Atmungsaktivität etwas schwächer als bei der 2. Auflage. Der Wegfall des Elfenohrs beim Brooks Hyperion 3 ist etwas schade, glitt dadurch doch der Fuß regelrecht in den Schuh hinein. Der elastische, sockenartige Schaftabschluss am Fersenkragen, der zudem nicht wirklich am Fuß anliegt (also eigentlich vorwiegend Optik ist), ist dafür nur ein schlechter Ersatz.
Aufgrund der dickeren Einlegesohle passen orthopädische Einlagen im Austausch gegen die Hersteller Einlegesohle noch besser in den Schuh. Der Größenausfall ist normal. D.h. entsprechend anderer Brooks Laufschuhe sollten 1 – 2 Größen größer als die normale Straßenschuhgröße beim Hyperion 3 prima passen. Die neuen Schürsenkel haben eine samtige, angenehmere Haptik und lassen sich gut zuziehen. Schnürvarianten sind aufgrund der ausreichenden Schnürsenkellänge ohne Probleme umsetzbar.
Einsatzbereich & Untergrund
Wie bisher überzeugt der Brooks Hyperion 3 vor allem auf Asphalt und sonstigem befestigtem Untergrund. Ich laufe ihn gerne auch auf einfachen, gekiesten oder festgefahrenen Feldwegen. Da funktioniert er ebenfalls gut. Sollte der Untergrund allerdings anspruchsvoller werden (wie bspw. Schotter), kommt er an seine Grenzen. Nasser Asphalt stellt hingegen keine besondere Herausforderung für ihn da. Der Grip ist absolut in Ordnung. Ein Einsatz auf der Tartanbahn funktioniert nach wie vor, wenn gleich der Vorgänger aufgrund der flacheren, sportlicheren Bauweise besser dafür geeignet war.
Tempotechnisch deckt der Brooks Hyperion Tempo 3 ein breites Spektrum ab. In der 3. Auflage kommt er für (ambitioniertere) Läufer*innen auch als normaler, leichter Trainingsschuh in Frage. Dafür hat er in meiner Rotation auch einen zusätzlichen Platz gefunden. Am besten läuft er sich bei Geschwindigkeiten schneller als 05:30 min./km. Schnellere Grundlagenläufe, Tempowechselläufe, Tempodauerläufe – eben alles was in irgendeiner Weise mit Tempo zu tun hat sind sein bevorzugtes Einsatzgebiet.
Als Wettkampfschuh funktioniert er auf Distanzen bis hin zum Marathon. Das macht vor allem für Läufer*innen Sinn, bei denen Laufschuhe mit Kunststoff- oder Karbonplatte nicht funktionieren.
Fazit
1 mal alles neu heißt es beim Update des Brooks Hyperion 3. Weniger Tempo, mehr Komfort heißt die Devise. Ein grundsätzlich gelungenes Update allerdings aufgrund des deutlich veränderten Aufbaus mit nicht 100 % identischer Zielgruppe ein Laufschuh mit Überraschungspotential (in beide Richtungen). Bisherige Hyperion Fans sollten auf jeden Fall keinen Blindkauf vornehmen.
Zielgruppe des Brooks Hyperion 3
Der Brooks Hyperion 3 hat leichte bis mittelschwere Läufer*innen mit neutralem Abrollverhalten und Supinierer*innen, die einen leichten, dynamischen und trotzdem komfortabel gedämpften, alltagstauglichen, vielseitigen Trainings- / Wettkampfschuh für Distanzen bis hin zum Marathon suchen, zur Zielgruppe. Für schwerere Läufer*innen ist die Zwischensohle des Hyperion 3 zu weich und bietet zu wenig Stabilität.
Ambitioniertere Läufer*innen, die den Marathon unter 3 Stunden laufen und maximalen Push durch den Schuh haben wollen, sollten sich den Karbonplattenracer Hyperion Elite 5 anschauen. Dieser hat inzwischen auch einen marktkonformen PEBA Schaum und bietet mehr Energierückgabe und deutlich weniger Gewicht. Er macht aber nur bei gewissen Ambitionen wirklich Sinn.
Des Weiteren gibt es aus der Hyperion Linie noch den ebenfalls überarbeiteten Hyperion Max 3. Dieser ist aber eher als Trainingsschuh für schnelle Einheiten konzipiert und fällt aufgrund der über 4 cm hohen Bauweise im Rückfuß (im Marathon offiziell verboten) zumindest theoretisch aus der Reihe der marathontauglichen Wettkampfschuhen heraus.
Mit tollem Preis-Leistungsverhältnis und klassischerem Laufgefühl ausgestattet ist der Brooks Launch 11 noch einen alternativen Blick wert, gerade für alle denen das Update des Hyperion 3 nicht zusagt.
| Zielgruppe Gewicht | |
| leichtgewichtig | OOOO |
| normalgewichtig | OOOO |
| schwergewichtig | O |
| Zielgruppe Abrollverhalten | |
| Unterpronierer*innen / Supinierer*innen | OOO |
| Neutralfußläufer*innen | OOOO |
| leichte Überpronierer*innen | X |
| mittelstarke Überpronierer*innen | X |
| starke Überpronierer*innen | X |
| Laufuntergrund | |
| Asphalt / Beton | OOOO |
| Feld / Wald | O |
| Trail | X |
| Legende: OOOO = sehr gut geeignet; OOO = gut geeignet; OO = geeignet; O = bedingt geeignet; X = ungeeignet | |
[WERBUNG] Hinweis zum Thema Werbung / Transparenz: Die Laufschuhe des Tests habe ich bei den jeweiligen Laufschuhherstellern angefordert. Der Testbericht wurde von mir verfasst und gibt meine persönliche Meinung wieder. Auf Inhalt und Urteil wurde seitens der Hersteller keinerlei Einfluss genommen. Für den Testbericht erhalte ich keine finanzielle Vergütung von den Herstellern. [WERBUNG]
