Laufschuhtest Brooks Caldera 2

Letzter Schuh im Laufschuhkauf.de Laufschuhtest FS 2018 ist der Geländelaufschuh / Trailschuh Brooks Caldera 2.

Brooks Caldera 2 Men Außenseite (c) Brooks Brooks Caldera 2 Men Innenseite (c) Brooks Brooks Caldera 2 Men Außensohle (c) Brooks

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Das schreibt Brooks zu seinem Komforttrailschuh

„Energie, um weiterzulaufen, Kilometer für Kilometer, am besten für Läufer geeignet, die ihre Ausdauer in technischem Gelände testen wollen.

  • Flexible Dämpfung – Die hoch ausgeführte Mittelsohle ermöglicht einen stabilen Laufstil über lange Strecken und schützt vor Steinen und Wurzeln.
  • Rutschfester Grip – Die rutschfeste Gummi-Außensohle und großflächigen Stollen bieten bergauf und bergab hervorragenden Grip.
  • Schnelle Wasserableitung – Die dünne Mesh-Konstruktion ist atmungsaktiv und leitet Wasser schnell ab.“

Doch schauen wir genauer ins Detail was der Brooks Caldera 2 kann. Was nicht. Wie er sich beim Laufen bewährt und für wen er geeignet ist.

Zahlen, Daten, Fakten zum Brooks Caldera 2

  • Artikelnummer: 110272 1D 429
  • Preis: 140,- €
  • Kategorie: Trail- / Geländelaufschuhe
  • Geschlecht: Als Damen- und Herrenmodell erhältlich.
  • erhältliche Größen (US): Damen 5 – 11, 12, Herren 7 – 13, 14, 15
  • verschiedene Weiten erhältlich: nein
  • Gewicht: 281 g (US 9), 347 g (US 13)
  • Sprengung: 4 mm
  • Bauhöhe: 24:20 mm
  • Leisten: gebogen
  • Zwischensohle: BioMoGo DNA Zwischensohle, keine separaten Dämpfungskissen im Vor- und Rückfußbereich
  • Pronationsstütze: nein
  • Passform: breit geschnitten
  • Vergleichsmodelle anderer Marken: Hoka One One Speed Goat
  • Sonstiges: Brooks Antwort auf Hoka.

Änderungen zum Vorgängermodell

Nachfolger des Brooks Caldera. Folgende Neuerungen weist der Brooks Caldera 2 auf:

Laufschuhtest Brooks Caldera 2 (c) Laufschuhkauf.deDie Neuerungen betreffen ausschließlich den Schaft. Die Außen- und Zwischensohleneinheit wurde 1:1 aus dem Vorgängermodell übernommen. Das EVA Board unterhalb der Einlegesohle wurde gegen eine Schicht Textil getauscht. Im Schaft wurden zahlreiche Overlays umplatziert. Im Vorfußbereich wurden die seitlichen Streben und der Reflektor an der Schuhspitze entfernt. Die Schnürsenkelgarage wurde deutlich vergrößert. Die Befestigung der Zunge an der Schnürreihe wurde gegen eine Booty Konstruktion (Strumpfschaft) getauscht. Dadurch ist die Wulst an der Aufhängung der Schnürung im Vorfußbereich weniger spürbar und die Öffnungen dort wurden komplett geschlossen. Der Klettverschluss zum Befestigen von Gamaschen an der Ferse wurde verlängert. Die UVP bleibt im mittleren Preissegment bei 140,- €. Neues Design.

Testbericht und Kommentar

Laufschuhtest 2018 Brooks Caldera 2 (c) Laufschuhkauf.deSeit einem Jahr auf dem Markt bekommt auch der Caldera ein brookstypisches, weil eher kosmetisches Update. Die Außen- und Zwischensohle des Komfortlaufschuhs fürs Gelände bleiben gleich. Lediglich das EVA Board unterhalb der Einlegesohle wurde durch eine Schicht Textil ersetzt. Dadurch wirkt der Brooks Caldera 2 nicht mehr ganz so weich wie sein Vorgänger. Der hohe Komfort bleibt aber erhalten. Positiv im Downhill weil irgendwie überall Idealspur ist und der Caldera 2 diesen Kuschelwohlfühlfaktor hat. Negativ weil die Bauweise mit der starken und nach wie vor eher weichen Dämpfung Rückmeldung vom Untergrund, Dynamik und Stabilität kostet. Deshalb ändert sich durch das Update auch nichts an seinem Einsatzbereich und seiner Zielgruppe.

Optisch wirkt er nach wie vor relativ massiv und hoch gebaut wobei die Bauhöhe mit 24:20 mm (+ rund 3 mm Außensohle) gar nicht so extrem hoch ist. Zum Vergleich: Der Brooks Caldera 2 hat im Rückfussbereich die gleiche Bauhöhe wie der Neutrallaufschuh Brooks Ghost 10. Im Gegensatz zum Letztgenannten hat er aber lediglich 4 mm Sprengung wie es aus anderen Maximalschuhen von Altra und Hoka bekannt ist. Ähnlich wie die beiden Vorreiter in dieser Kategorie ist der Caldera 2 mit lediglich 281 g in Referenzgröße US 9 ausgesprochen leicht und wiegt damit beispielsweise weniger als der Cascadia.

Ein Manko der ersten Auflage war, dass die Passform schon sehr breit geraten ist und dadurch der Halt und die Führung gerade auf technischeren Trails eingeschränkt war. Das wurde mit der Strumpfschaftkonstruktion zwar etwas verbessert aber nach wie vor finden nur breitere Füße ausreichend Halt. Gerade für längere Läufe wissen die Füße eine Extraportion Platz zu schätzen trotzdem sollte das bei der Anprobe auf jeden Fall kritisch geprüft werden. Die Schnürsenkelgarage wurde deutlich vergrößert. Jetzt ist dort zwar ausreichend Platz aber sie liegt zum größeren Teil unterhalb der Schnürung. Dadurch ist es ein ziemliches Gefummel die Schnürsenkel bei gebundenem Schuh tatsächlich dort zu verstauen. Das ist auf jeden Fall verbesserungsbedürftig.

Auf einen Durchtrittsschutz gegen Steine wurde auch in der 2. Auflage verzichtet. Durch die höhere Bauweise ist das verschmerzbar. Mit dem höheren Aufbau einher geht allerdings weniger Gefühl für den Untergrund. Der Caldera ist zwar nicht ausgesprochen schwammig aber direkter Bodenkontakt und höhere Geschwindigkeiten sind nicht seine Welt. Dafür aber lange Distanzen auf denen das Tempo im Normalfall so oder so langsamer ist und vor allem viel Komfort zählt. Die Torsionsfähigkeit und die Flexibilität leiden trotz dem Verzicht auf eine Mittelfußbrücke zu Gunsten des maximalen Komforts. Sehr technisch und mit vielen schnellen Richtungswechseln versehen sollte der Trail deshalb nicht sein. Wie der Mazama 2 ist der Brooks Caldera 2 mit einer „sticky rubber“ Außensohle ausgestattet. Diese bietet bei nassem und steinigem Untergrund guten Halt. Im tiefen, schlammigen Geläuf hingegen kommt er schnell an seine Grenzen. Dafür ist das Profil zu flach und zu wenig ausgeprägt. Grundsätzlich ist der Caldera auf einem guten Weg. Verbesserungspotential hat er aber durchaus noch.

Zielgruppe

Der jüngste Neuzugang in der Trailschuhlinie von Brooks hat mittelschwere bis nicht zu schwere Läufer mit neutralen Abrollverhalten und Supinierer auf der Suche nach einem komfortablen Geländelaufschuh für längere (Ultra-)Distanzen zur Zielgruppe. Wer auf technischeren Wegen unterwegs ist oder es direkter mag findet im Brooks Sortiment mit den Modellen Brooks Cascadia 12 oder Brooks Mazama 2 und Pure Grit 6 geeignetere Alternativen.

Zielgruppe Gewicht
leichtgewichtigOO
normalgewichtigOOOO
schwergewichtigOOO
Zielgruppe Abrollverhalten
Unterpronierer / SupiniererOOOO
NeutralfußläuferOOOO
leichte ÜberproniererO
mittelstarke ÜberproniererX
starke ÜberproniererX
Laufuntergrund
Asphalt / BetonOO
Feld / WaldOOOO
TrailOO
Legende: OOOO = sehr gut geeignet; OOO = gut geeignet; OO = geeignet; O = bedingt geeignet; X = ungeeignet

Hinweis: Die Laufschuhe des Tests habe ich bei den jeweiligen Laufschuhherstellern angefordert. Der Testbericht wurde von mir verfasst und gibt meine persönliche Meinung wieder. Auf Inhalt und Urteil wurde seitens der Hersteller keinerlei Einfluss genommen.


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