Schnell geht es vom Trail zurück auf die Straße im Laufschuhkauf.de Laufschuhtest Frühjahr / Sommer 2023. Dort wartet mit dem Brooks Hyperion Max eine Neuheit im Wettkampfsortiment der Amerikaner.
Viel Spaß mit meinem Testbericht!
Inhaltsverzeichnis
Produktbeschreibung von Brooks zu seinem neuen Komfortracer
Zahlen, Daten, Fakten zum Brooks Hyperion Max
Änderungen zum Vorgängermodell
Testbericht und Kommentar
Zielgruppe des Brooks Hyperion Max
Produktbeschreibung von Brooks zu seinem neuen Komfortracer
„Brooks Hyperion Max – Leicht und reaktionsschnell für Training in Höchstgeschwindigkeit.
Du möchtest dein Potenzial für den nächsten Wettkampf maximieren? Trainiere im Hyperion Max. Denn mit zügigen Übergängen von Ferse zu Zehe und viel ultraleichter Dämpfung in diesem reaktiven Schuh werden Stöße besser absorbiert, und du bist wieder schneller für dein nächstes Training bereit.
- Schnelle und antriebsstarke Dämpfung: Die Zwischensohle ist mit leichter stickstoffhaltiger DNA Flash Dämpfung konstruiert die Energie zurückgibt und sich deinem Schritt anpasst.
- Schnelle Übergänge: Rapid Roll Technologie – die einzigartige Krümmung von der Ferse zu den Zehen – treibt dich vorwärts für mühelose, schnelle Übergänge.
- Mehr Schaum, mehr Kilometer: Reichlich Mittelsohlenschaum hilft Stöße bei deinen härtesten Trainings zu absorbieren damit du früher die nächste, harte Trainingseinheit absolvieren kannst.
- Weitere Vorteile: Die Green Rubber-Außensohle ist leicht und dennoch strapazierfähig für lang anhaltende Traktion, entwickelt mit der Umwelt im Blick. Obermaterial aus dehnbarem Gewebe und 3D Fit Print für optimale Struktur und Atmungsaktivität.„
Doch schauen wir genauer ins Detail was der Brooks Hyperion Max kann. Was nicht. Wie er sich beim Laufen bewährt und für wen er geeignet ist.
Zahlen, Daten, Fakten zum Brooks Hyperion Max
- Artikelnummer: 110390 1D 078
- Preis: 170,- €
- Kategorie: Wettkampfschuh
- Geschlecht: Als Damen- und Herrenmodell erhältlich.
- erhältliche Größen (US): Damen 5 – 12, Herren 7 – 13, 14, 15
- verschiedene Weiten erhältlich: nein
- Gewicht: 221 g (US 9), 257 g (US 13)
- Sprengung: 8 mm
- Bauhöhe: 28:20 mm (inkl. 2 mm Außensohle)
- Leisten: gebogen
- Zwischensohle: DNA Flash Zwischensohle, keine separaten Dämpfungskissen im Vor- und Rückfußbereich
- Pronationsstütze: nein
- Passform: Normal weit geschnitten.
- Herstellungsland: Vietnam
- Nachhaltigkeit: keine Angabe
- Vergleichsmodelle anderer Marken: Asics Novablast 3, Hoka Mach 5
- Sonstiges: Neuer Komfortracer von Brooks, für Damen und Herren in je 3 Farbstellungen erhältlich
Änderungen zum Vorgängermodell
Der Brooks Hyperion Max ist seit Januar 2023 ganz neu auf dem deutschen Markt, d.h. es gibt kein Vorgängermodell.
Testbericht und Kommentar
Der Hyperion Max ergänzt die Speed Kategorie der Laufschuhschmiede aus Seattle. Neben dem Karbonplattenracer Hyperion Elite 3 und dem herkömmlicheren Hyperion Tempo hat Brooks damit auch den klassischen Dreiklang und Aufbau wie die meisten Marken. Hinzu kommt noch der Lightweighttrainer Launch 9 im Preiseinstiegsbereich und sein gestütztes Pendant, der Launch GTS.
Der Brooks Hyperion Max kommt als kleiner Bruder des Hyperion Elite 3, nur ohne Karbonplatte oder eben als großer Bruder des Hyperion Tempo nur mit höherer Bauweise. Er liegt zwischen beiden Modellen und deckt den Bereich der komfortablen Wettkampfschuhe ab.
Eigentlich war der Launch des Brooks Hyperion Max schon 1 Jahr zuvor geplant. Das ist auch an 2 der 3 erhältlichen Farben zu erkennen. Der mintfarbene und der schwarzgrundige Max passen in die Farbstory aus FS 2022. Wer sich zurück erinnert kennt die Farben von den Modellen Launch und Hyperion Tempo.
Wegen knapper Produktionskapazitäten infolge der Coronanachwehen wurde die Markteinführung um 1 Jahr nach hinten geschoben. Doch inzwischen kehrt so etwas wie Normalität, zumindest in Bezug auf die Produktion, zurück und die ausgesetzten Launches werden nachgeholt.
Bauweise, Ausstattung & Laufgefühl
Das Herzstück des Brooks Hyperion Max ist, wie bei allen Hyperions und auch dem Catamount 2, die Mittelsohle aus DNA Flash. Der DNA Flash Schaum besteht aus einer mit Stickstoff angereicherten Mischung auf EVA Basis. Die Zwischensohle ist dadurch leicht, reaktionsfreudig, etwas federnd aber nicht, wie der Name vermuten lassen würde, super soft. Eher im Gegenteil. Die Dämpfung liegt auf der festeren Seite der Skala. Wie bei allen Modellen der Hyperionreihe beträgt die Shorehärte der Mittelsohle 45°. Die Bauhöhe ist mit 26:18 mm (ohne Außensohle) 4 mm höher als beim Hyperion Tempo und 2 mm niedriger als beim Karbonplattenracer Hyperion Elite 3.
Die Sprengung liegt, wie bei allen Racingmodellen der Hyperionbaureihe, bei mittleren und für die neuen „Superschuhe“ gewohnten 8 mm. Alleine wegen der Sprengung ist keine besondere Eingewöhnungsphase von Nöten. Rein vom Aufbau hingegen schon.
Der Hyperion Max sorgt dafür, dass der Läufer/die Läuferin, auch als Rückfußläufer*in weiter vorne landet. Ja er verleitet durch die extreme Anschrägung an der Ferse sogar zum Mittelfußlaufen. Wer das nicht gewohnt ist, sollte sich hier langsam herantasten um Überlastungsprobleme im Unterschenkelbereich und der restlichen hinteren Kette zu vermeiden.
Über den Mittelfuß läuft er sich meiner Meinung nach auch am besten. Mir als Mittelfußläufer kommt der Brooks Hyperion Max auf jeden Fall sehr entgegen.
Der Spagat zwischen Komfort und guter Dämpfung einerseits und Reaktivität und Push andererseits ist sehr gelungen. Durch die ausgeprägte Rockerkonstruktion (Rapid Rocker Technologie) und der großflächigen und damit etwas versteifenden Gummiabdeckung der Zwischensohle im Vorfußbereich rollt er zügig ab, treibt an und verleitet zum schnellen Laufen. Das Laufgefühl des Hyperion Max ist dynamisch und agil. Ein angenehm lauffreudiger Racer, der aber komfortabel genug ist um darin regelmäßig zu trainieren.
Ebenfalls gelungen: Die bereits aus den Hyperion Elite Modellen bekannte breite Auflagefläche die zusammen mit der zwar flachen aber festen Fersenkappe für Stabilität sorgt. Damit ist der Max stabiler als der Tempo aus der Hyperion Reihe. Der Brooks Hyperion Max läuft sich herkömmlicher als Karbonplattenschuhe, weil die Sohle nicht komplett versteift ist. Dadurch ist er fehlerverzeihender, bietet ein breiteres Einsatzgebiet und hat meiner Meinung nach eine größere Zielgruppe.
Mit leichten 221 g in Referenzgröße US 9 wiegt der Hyperion Max, trotz dem 3 mm höheren Aufbau, lediglich 11 g mehr als der Hyperion Tempo.
Allerdings wurde auch 1 mm Außensohlenhöhe gespart. Zudem ist die Zwischensohle nur zu rund 75 % mit der Green Rubber Außensohle abgedeckt. Das könnte eventuell ein Thema in Sachen Haltbarkeit werden.
Passend für einen Straßenlaufschuh hat der Brooks Hyperion Max 4 kleine Reflektoren. Jeweils 2 auf der Schuhinnen- und 2 auf der Schuhaußenseite jeweils im Vor- und Rückfußbereich.
Beim Preis-Leistungsverhältnis schneidet er im Vergleich zu den Hauptwettbewerbern schlechter ab. Liegen doch der Asics Novablast 3 oder der Hoka Mach 5 gerade mal bei 150,- €. Mit einer unverbindlichen Verkaufspreisempfehlung von 170,- € liegt er bspw. auch nur 10,- € unter dem Saucony Endorphin Speed 3 der zusätzlich noch eine Pebaxplatte hat.
Schaft, Passform & Schnürung
Der Schaft des Hyperion Max ist dem des kleineren Bruders (Hyperion Tempo) sehr ähnlich. Er besteht aus einem einlagigen, dünnen, nahezu nahtlosen Stretchgewebe mit 3D Fit Print Overlays. Vom Vor- bis in den Mittelfußbereich ist das Schaftmaterial zudem perforiert was die Atmungsaktivität zusätzlich erhöht.
Die Zehenbox ist an der Schuhspitze innen verstärkt. Der Rückfußbereich des Hyperion Max mit dem weit hochgezogenen Fersenabschluss ist leicht gepolstert. Der restliche Schaft ist eher minimalistisch. Der Chevorn wird als Overlay zur zusätzlichen Verstärkung des Mittelfußbereichs eingesetzt.
Als Schnürung kommt eine klassische 7 Ösenschnürung mit einer letzten tiefer liegenden Öse zum Einsatz. Die Schnürsenkel sind flach und nicht elastisch. Da die Schnürsenkel lang genug sind, lassen sich Schnürvarianten wie bspw. die Marathonschnürung einfach umsetzen. Der Brooks Hyperion Max fällt größengetreu aus.
Der Einstieg in den Brooks Hyperion Max gelingt durch den leicht nach hinten gezogenen Fersenkragen ganz einfach. Die flachen Schnürsenkel lassen sich leicht zuziehen und fixieren den Fuß prima. Die handschuhartige Passform mit der durchaus geräumigen Zehenbox ist sehr nah an der des Hyperion Tempo und bietet tollen Halt. Das tolle „first fit“ bestätigt sich auch beim Laufen. Nichts stört. Nichts reibt oder drückt. Der Hyperion Max sitzt einfach perfekt am Fuß. Nachdem die Passform des Hyperion Tempo so gut angekommen ist, war es sicher ein cleverer Schachzug von Brooks beim Hyperion Max nicht komplett andere Wege zu gehen.
Einsatzbereich & Untergrund
Der Brooks Hyperion Max ist gemacht für Asphalt und festen, ebenen Untergrund. Dort spielt er seine Stärken am besten aus. Leichte Kies- und nicht zu grobe Schotterwege sowie Feld- und Waldwege, so lange diese nicht zu uneben und schief sind, gehören zu seinem erweiterten Einsatzgebiet.
Für das Bahntraining eignet sich, meiner Meinung nach, der flacher aufgebaute Hyperion Tempo besser.
Von der Streckenlänge macht er von schnellen 5 km bis hin zu den klassischen 42,195 km eine gute Figur. Gerade auf den längeren Strecken dürfte er für viele Läufer aufgrund seines Komforts und seiner Bauweise (keine Platte) der geeignetere Tempo-/Wettkampfschuh sein.
Bezüglich des Lauftempos ist Geschwindigkeit sein Ding. Wettkämpfe, schnellere Grundlagenläufe, Tempowechselläufe, Schwellenläufe, Tempodauerläufe, gerne auch Fahrspiele – eben alles was in irgendeiner Weise mit Tempo zu tun hat sind das Haupteinsatzgebiet des Brooks Hyperion Max. In meinen Augen macht er am meisten Spaß ab Geschwindigkeiten unter 05:30 besser unter 05:00 min. Ich setze ihn aktuell auch öfters auf befestigten Feldwegen für Tempodauerläufe oder Tempowechselläufe ein.
Fazit
Das Racingsegment ist nicht unbedingt der Fokusbereich der Laufschuhschmiede aus Seattle. Aber mit dem Hyperion Max präsentiert Brooks hier eine sehr gelungene Neuentwicklung. Hut ab! Der Brooks Hyperion Max ist ein schnörkelloser, dynamischer, leichter und trotzdem überraschend komfortabler Tempotrainings- und Wettkampfschuh mit vielseitigem Einsatzbereich und breiter Zielgruppe der einfach Spaß macht. Der Preis dürfte allerdings niedriger sein.
Zielgruppe des Brooks Hyperion Max
Leichte bis mittelschwere Läufer mit neutralem Abrollverhalten und Supinierer die einen leichten, dynamischen und sehr gut gedämpften Tempotrainings- und / oder Wettkampfschuh für Distanzen bis hin zum Marathon suchen, sollten den Brooks Hyperion Max probieren. Für schwere Läufer ist die Zwischensohle zu weich und bietet zu wenig Stabilität. Wer bei Wettkämpfen vorne mitläuft der sollte sich auf jeden Fall auch den mit Karbonplatte versehenen Brooks Hyperion Elite 3 anschauen. Aber gerade für Läufer*innen, die keinen Karbonplattenschuh laufen können und wollen aber eine ähnliche Geometrie und den höheren Komfort schätzen, sollten den Hyperion Max in die engere Wahl nehmen.
Wem die oben genannten Laufschuhe zu teuer sind und wer weniger Anspruch an Technik und Komfort stellt, findet im Preis-Leistungssieger Launch 9 eine mögliche Alternative im Sortiment der Amerikaner.
| Zielgruppe Gewicht | |
| leichtgewichtig | OOOO |
| normalgewichtig | OOOO |
| schwergewichtig | O |
| Zielgruppe Abrollverhalten | |
| Unterpronierer / Supinierer | OOO |
| Neutralfußläufer | OOOO |
| leichte Überpronierer | X |
| mittelstarke Überpronierer | X |
| starke Überpronierer | X |
| Laufuntergrund | |
| Asphalt / Beton | OOOO |
| Feld / Wald | O |
| Trail | X |
| Legende: OOOO = sehr gut geeignet; OOO = gut geeignet; OO = geeignet; O = bedingt geeignet; X = ungeeignet | |
[WERBUNG] Hinweis zum Thema Werbung / Transparenz: Die Laufschuhe des Tests habe ich bei den jeweiligen Laufschuhherstellern angefordert. Der Testbericht wurde von mir verfasst und gibt meine persönliche Meinung wieder. Auf Inhalt und Urteil wurde seitens der Hersteller keinerlei Einfluss genommen. Für den Testbericht erhalte ich keine finanzielle Vergütung von den Herstellern.
