Flott geht es auf der Straße weiter im Laufschuhkauf.de Laufschuhtest Frühjahr / Sommer 2023 mit dem Newcomer, dem Lightweighttrainer Mizuno Wave Rebellion Sonic. Leider wurde dafür mein Lieblingslightweighttrainer, der Mizuno Wave Shadow 5, aus dem Sortiment genommen. Umso gespannter war ich auf die Performance des Neulings.
Viel Spaß mit meinem Testbericht!
Inhaltsverzeichnis
Produktbeschreibung von Mizuno zu seinem neuen Lightweighttrainer
Zahlen, Daten, Fakten zum Mizuno Wave Rebellion Sonic
Änderungen zum Vorgängermodell
Testbericht und Kommentar
Zielgruppe des Mizuno Wave Rebellion Sonic
Produktbeschreibung von Mizuno zu seinem neuen Lightweighttrainer
„Wave Rebellion Sonic – every day fast.
Dieser Schuh ist perfekt für Läufer*innen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, ihre Geschwindigkeit und Fähigkeiten stetig zu verbessern. Der Mizuno Enerzy Schaum in der oberen Zwischensohle sorgt für eine erstaunliche Energierückgabe. Die Mizuno Wave Plate bietet eine hohe Stabilität und Dämpfung. Die Verlängerung der Platte bis zum Vorfuß bietet eine noch höhere Energierückgabe. Die X10-Sohle mit verschleißfestem Gummi sorgt für Langlebigkeit.
- Mizuno Enerzy Schaum: Dieses weiche Material, das eine hohe Energierückgabe bietet, wird in der oberen Zwischensohle verwendet, um schnelles Laufen zu unterstützen.
- Mizuno Wave: Dieser Schuh hat eine Wave Plate (Die Foam Wave wurde im Vorgängermodell verwendet). Die Wellenplatte bietet sowohl Stabilität als auch Dämpfung. Die neue Platte erstreckt sich bis zum Vorfuß für noch mehr Energierückgabe, die Speed Running unterstützt.
- X10 Außensohle: Die Außensohle besteht aus hochverschleißfestem Gummi für hervorragende Haltbarkeit.
- Zielgruppe: Für Läufer*innen, die sich stetig weiterentwickeln und ihre Geschwindigkeit steigern wollen.“
Doch schauen wir genauer ins Detail was der Mizuno Wave Rebellion Sonic kann. Was nicht. Wie er sich beim Laufen bewährt und für wen er geeignet ist.
Zahlen, Daten, Fakten zum Mizuno Wave Rebellion Sonic
- Artikelnummer: J1GC233054
- Preis: 140,- €
- Kategorie: Lightweighttrainer
- Geschlecht: Als Damen- und Herrenmodell erhältlich.
- erhältliche Größen (US): Damen 6 – 11, Herren 7 – 13
- verschiedene Weiten erhältlich: nein
- Gewicht: 260 g (US 9), 327 g (US 13)
- Sprengung: 8 mm
- Bauhöhe: 32:24 mm
- Leisten: gebogen
- Zwischensohle: Wave Platte, Zwischensohle aus Enerzy Schaum, keine separaten Dämpfungskissen im Vor- und Rückfußbereich
- Pronationsstütze: nein
- Passform: normal weit geschnitten mit geräumiger Zehenbox
- Herstellungsland: Vietnam
- Nachhaltigkeit: Mehr als 90 % recycelte Materialien im Schaft, den Schnürsenkeln, der Decksohle der Einlegesohle, pflanzenbasierte Wave Platte mit Elastollan N
- Vergleichsmodelle anderer Marken: k. A.
- Sonstiges: Für Damen und Herren in je 2 Farbstellungen erhältlich, klassischer Lightweighttrainer mit Platte
Änderungen zum Vorgängermodell
Der Mizuno Wave Rebellion Sonic löst den Mizuno Wave Shadow 5 im Speed Sortiment der Japaner ab. Konsequenterweise bekommt der „Nachfolger“ einen neuen Namen, da es ein komplett neuer Schuh ist, der eher in der Nachfolge des Wave Shadow 3 bzw. des Wave Sayonaras steht.
Deshalb verzichte ich an dieser Stelle auf die ausführliche Aufzählung der Veränderungen zum Vorgängermodell. Im folgenden Testbericht gehe ich aber auf die Unterschiede vom Wave Shadow zum Wave Rebellion Sonic ein.
Testbericht und Kommentar
Nach 5 Modellen Wave Shadow ist Schluss. Leider. Im Zuge der kompletten Neuausrichtung des Racing Sortiments hat die Laufschuhschmiede den Wave Shadow durch den Wave Rebellion Sonic ersetzt. Dieser deckt im neuen Line Up den leichten, komfortablen Tempotrainingsschuh für jeden Tag ab (Everyday).
Darüber ist der Wave Rebellion Flash positioniert, der dem ersten Mizuno Glasfaserplattenracer (Wave Rebellion) sehr ähnlich ist. Einsatzbereich sind schnelle, gerne auch längere Trainingseinheiten und Wettkämpfe (Speed Day).
Das obere Ende der Range besetzt der Karbonplattenracer (Platte aus 30% Karbon, 70 % Nylon) Mizuno Wave Rebellion Pro, der dann die Jagd auf Adidas Adizero Pro, Brooks Hyperion Elite, Nike Alphafly oder Saucony Endorphin Pro aufnehmen soll. Sein Haupteinsatzbereich sind die klassischen 42,195 km.
Dazwischen gibt es noch den Wave Duel Pro, der sich an die langsameren Läufer*innen richtet, die aber ebenfalls einen Karbonplattenracer tragen wollen.
Bauweise, Ausstattung & Laufgefühl
Der Mizuno Wave Rebellion Sonic kommt mit einer Zwischensohle komplett aus Enerzy Schaum daher. Durch die Erhöhung der Bauweise der Mittelsohle um 7 mm gegenüber dem Wave Shadow 5 und dem Verzicht auf U4icX kann Mizuno 80 % mehr des federnden Enerzy Materials verbauen. Die Bauhöhe liegt damit bei 32:24 mm mit einer komfortablen Sprengung von 8 mm. Das Gewicht steigt in Referenzgröße US 9 durch den leichteren Schaum gerade mal um 15 g pro Schuh.
Zudem wird an Stelle der Schaum Wave im Mizuno Wave Rebellion Sonic wieder eine klassische Wave Platte aus TPU verbaut. Diese startet im Rückfußbereich und reicht in voller Breite bis in den Mittelfußbereich (vergleichbar der Platte des Wave Rider). Dort zieht sich dann ein Ausläufer auf der Schuhinnenseite bis unter das Großzehengrundgelenk um den Vortrieb zu unterstützen.
Trotz der Wave Platte ist der Mizuno Wave Rebellion Sonic überraschend torsionsfreudig. Die Flexibilitätswerte sind ebenfalls gut. Die X10 Gummiabdeckung ist aber nicht so üppig, dass beide Eigenschaften dadurch großartig beeinträchtigt werden. Das abriebfeste Gummi kommt im Rückfußbereich nur hinten außen im Aufsatzbereich und großflächig im Vorfußbereich zum Einsatz. Eine kleine Verbesserung wäre, gerade für Mittelfußläufer, wenn der X10 Gummi auf der Schuhaußenseite (wie beim Shadow 4 und 5) noch etwas weiter in den Mittelfußbereich gezogen werden würde.
Die Gesamtstabilität erhöht sich durch die Wave Platte, die im Mittelfußbereich auf der Schuhinnen- und der Schuhaußenseite leicht nach oben aufgeklappt ist. Vorteil gegenüber dem Wave Shadow 3: Der Rebellion Sonic korrigiert nicht einseitig auf der Schuhinnenseite, sondern führt den Fuß gleichmässig. Sayonara und Shadow bis Version 3 waren für mich als Supinierer nicht optimal.
Ebenso sorgt auch die durchgängige Auflagefläche für ein gewisses Maß an Stabilität. Darüber hinaus für angenehmen Abrollkomfort.
Der Mizuno Wave Rebellion Sonic ist spürbar mehr Schuh als der Wave Shadow in seinen Versionen 4 und 5. Trotz allem läuft er sich trotz des angenehmen Komforts noch einigermaßen dynamisch. Die Zielgruppe ist auf jeden Fall breiter als beim „Vorgänger“. Auch für Rückfußläufer eignet er sich im neuen Aufbau besser. Für mich persönlich war der spitzere Aufbau des Shadow mit der (stärkeren) Fokussierung auf Mittelfußläufer passender. Zudem war so die Differenzierung im Mizuno Sortiment noch klarer.
Die unverbindliche Verkaufspreisempfehlung hat Mizuno auf 140,- € gesetzt. Damit liegt die UVP des Mizuno Wave Rebellion Sonic 10,- € über der des Wave Shadow 5. Durch die aufwändigeren Umbauten des Komplettupdates geht das aber in Ordnung.
Schaft, Passform & Schnürung
Wie auch beim Wave Shadow 5 ist der Schaft des Wave Rebellion Sonic performanceorientiert. Soll heißen, er hat auf der einen Seite, dank der Bootiekonstruktion, einen anschmiegsamen, festen Sitz im Mittelfuß und auf der anderen Seite ist er nicht übertrieben gepolstert. Der Schaft besteht aus einem dünnen, doppellagigem Air Mesh welches eine tolle Atmungsaktivität hat. Beim Shadow 5 fand ich den Schaft und die Passform sehr gelungen. Der Wave Rebellion Sonic steht dem in (fast) nichts nach.
Die Zunge ist ebenfalls sehr dünn. Sie fühlt sich fast wie ein Socken an. Durch die flachen, breiteren Schnürsenkel hatte ich hier aber keine Probleme mit Druckstellen auf dem Fußrücken, wie ich erst befürchtet hatte. Der obere Teil (Abschluß) dürfte für mein Empfinden trotzdem etwas fester sein, weil er sich dann beim Anziehen leichter greifen und ziehen lassen würde. Die Zunge ist auf der Schuhinnen- und der Schuhaußenseite mit einem an der Zwischensohle ansetzenden, sehr weichen Meshband fixiert. Im Übergang zum Rückfußbereich ist das Band mit einer flachen Naht mit dem Meshfutter vernäht. Der Fersenkragen wurde etwas nach hinten ausgestellt wodurch der Einstieg in den Schuh erleichtert wird.
Die Passform ist normal weit. Die Zehenbox ist relativ breit. Ich persönlich schätze das. Bei der Anprobe sollte deshalb darauf geachtet werden, dass der Fuß auch dort ausreichenden Halt hat und nicht „schwimmt“.
Der Größenausfall ist passend. Mir passt beim Mizuno Wave Rebellion Sonic eine US 13, wie ich sie im Normalfall auch in anderen Mizuno Laufschuhen trage. Platz für orthopädische Einlagen ist im Austausch gegen die einfache Einlegesohle ausreichend vorhanden.
Einsatzbereich & Untergrund
Fester und befestigter Untergrund sind die Heimat des Mizuno Wave Rebellion Sonic. Dort bietet er auch bei Nässe guten Grip. Einfache, eher ebene Feld- und Waldwege lassen sich ebenfalls problemlos laufen. Wird der Untergrund uneben und rauher (Schotter, Wurzeln und Co.) oder ist das Geläuf matschig, kommt er schnell an seine Grenzen.
Der Wave Rebellion Sonic ist ein vielseitiger(Tempo-)Trainingsschuh v. a. für längere Einheiten, die nicht ins maximale Tempo gehen. Am besten bewährt er sich bei schnellen Grundlagenläufen, Tempodauerläufen (im submaximalen Bereich) aber auch im normalen Training findet er dank des guten Komforts sein Einsatzgebiet. Während weniger ambitionierte Läufer*innen in ihm auch einen geeigneten Wettkampfschuh für Distanzen bis hin zum Marathon finden könnten, funktioniert er für schnellere Läufer*innen v. a. als leichter Trainingsschuh prima.
Ich nutze den Mizuno Wave Rebellion Sonic aktuell bevorzugt als Laufschuh für ggf. auch etwas schnellere Grundlagenläufe. Weil ich die flachere Sprengung und das dynamischere Laufgefühl gegenüber dem Wave Rider schätze, wird der Rebellion Sonic den Rider vermutlich über kurz oder lang aus meiner Rotation verdrängen.
Fazit
Mit dem Wave Rebellion Sonic bringt die japanische Laufschuhschmiede einen vielseitigen, komfortablen und durchaus lauffreudigen Lightweighttrainer mit breiter Zielgruppe auf den Markt. Leider fällt diesem, der von mir sehr geliebte aber von der Zielgruppe (starke Fokussierung auf Mittelfußläufer) zu spitze Wave Shadow zum Opfer. In Summe aber eine nachvollziehbare (wirtschaftliche) Entscheidung.
Zielgruppe des Mizuno Wave Rebellion Sonic
Leichte bis mittelschwere Läufer*innen, mit neutralem Abrollverhalten und Supinierer*innen auf der Suche nach einem vielseitigen „daily lightweight trainer“, sollten den Mizuno Wave Rebellion Sonic in die engere Wahl nehmen. Für Vor- und Mittelfußläufer*innen funktioniert er ebenfalls gut. Gerade für Läufer*innen, denen der Wave Rider 26 zu viel Schuh ist oder die weniger Sprengung bevorzugen, liefert der Rebellion Sonic eine Lösung. Läufer*innen, die es dynamischer und „pushender“ haben wollen, finden bei Mizuno mit dem Glasfaserplattenracer Wave Rebellion Flash oder dem, von der Zielgruppe her spitzeren, neuen Karbonplattenracer Wave Rebellion Pro mögliche Lösungen für schnelles Training und Wettkämpfe auf der Straße.
Zielgruppe Gewicht | |
leichtgewichtig | OOOO |
normalgewichtig | OOOO |
schwergewichtig | O |
Zielgruppe Abrollverhalten | |
Unterpronierer / Supinierer | OOO |
Neutralfußläufer | OOOO |
leichte Überpronierer | O |
mittelstarke Überpronierer | X |
starke Überpronierer | X |
Laufuntergrund | |
Asphalt / Beton | OOOO |
Feld / Wald | OO |
Trail | X |
Legende: OOOO = sehr gut geeignet; OOO = gut geeignet; OO = geeignet; O = bedingt geeignet; X = ungeeignet |
[WERBUNG] Hinweis zum Thema Werbung / Transparenz: Die Laufschuhe des Tests habe ich bei den jeweiligen Laufschuhherstellern angefordert. Der Testbericht wurde von mir verfasst und gibt meine persönliche Meinung wieder. Auf Inhalt und Urteil wurde seitens der Hersteller keinerlei Einfluss genommen. Für den Testbericht erhalte ich keine finanzielle Vergütung von den Herstellern.