Mit dem Update des Trail- / Geländelaufschuhs Mizuno Wave Daichi 9 bleiben wir im Laufschuhkauf.de Laufschuhtest Frühjahr / Sommer 2025 auf den Trail. Nach dem großen Update beim letzten Mal mit der für mich nicht optimal passenden Fersenpartie war ich natürlich gespannt, wie sich der neue Daichi schlägt.
Viel Spaß mit meinem Testbericht!
Inhaltsverzeichnis
Produktbeschreibung von Mizuno zu seinem Trailallrounder
Zahlen, Daten, Fakten zum Mizuno Wave Daichi 9
Änderungen zum Vorgängermodell
Testbericht und Kommentar
Zielgruppe des Mizuno Wave Daichi 9
Produktbeschreibung von Mizuno zu seinem Trailallrounder
„Wave Daichi 9 – Bahnbrechende Traktion
- Mizuno Enerzy Foam: Bietet erstaunliche Dämpfung und Energieübertragung und ist in der gesamten Zwischensohle eingesetzt.
- Mizuno Wave (Foam): mit einer Wellenstruktur und EVA in zwei Härtegraden, erhöht die Stabilität, ohne die Dämpfung dabei einzuschränken. Er wird von der Ferse bis zum mittleren seitlichen Bereich eingesetzt.
- Rock Plate: Der Schuh verfügt über eine stoßdämpfende EVA Platte im Vorderfußbereich. Sie bietet eine Stoßdämpfung beim Laufen auf Felsen.
- Vibram Megagrip: Die führende Hochleistungsmischung von Vibram. Er bietet hervorragenden Grip, insbesondere auf nassem und unebenem Gelände. 30 % mehr vertikaler Grip und 20 % mehr seitlicher Grip als herkömmliche Vibram-Sohlen.
- Zielgruppe: Für alle Trailrunner, die einen leichten, gut gedämpften Trailschuh suchen.„
Doch schauen wir genauer ins Detail was der Mizuno Wave Daichi 9 kann. Was nicht. Wie er sich beim Laufen bewährt und für wen er geeignet ist.
Zahlen, Daten, Fakten zum Mizuno Wave Daichi 9
- Artikelnummer: J1GJ257101
- Preis: 150,- €
- Kategorie: Gelände (Trail)
- Geschlecht: Als Damen- und Herrenmodell erhältlich.
- erhältliche Größen (US): Damen 5 – 12, Herren 7 – 13, 14
- verschiedene Weiten erhältlich: nein
- Gewicht: 310 g (US 9), 378 g (US 13)
- Sprengung: 6 mm
- Bauhöhe: 33,5:27,5 mm (inkl. Außensohle)
- Leisten: gebogen
- Zwischensohle: keine separaten Dämpfungskissen im Vor- und Rückfußbereich, Zwischensohle aus Mizuno Enerzy Schaum, Foam Wave mit oberem Teil aus U4iCX Schaum (keine klassische Pebax Wave Platte)
- Pronationsstütze: nein
- Passform: normal weit geschnitten
- Herstellungsland: Vietnam
- Nachhaltigkeit: 90 % des Schafts und der Schnürsenkel bestehen aus recyceltem Material, ein Teil der Zwischensohle ist auf Zuckerrohrbasis gefertigt.
- Vergleichsmodelle anderer Marken: Brooks Cascadia 18, Salomon Sense Ride 5
- Sonstiges: Für Damen und Herren in Deutschland in je 2 Farbstellungen erhältlich. Nach wie vor wird der Daichi 9 zu einer UVP von 160,- € mit wind- und wasserdichtem Goretex-Schaft angeboten. Hier hat das Modell dann den Zusatz GTX im Namen: Mizuno Wave Daichi 9 GTX. Die GTX Version ist ebenso in 2 Farbvarianten (Farbe und schwarz) erhältlich.
Änderungen zum Vorgängermodell
Der Mizuno Wave Daichi 9 ist der Nachfolger des Wave Daichi 8. Folgende Änderungen weist der Wave Daichi 9 auf:
Nach dem größeren Update beim letzten Mal bei dem u. a. die Vibram Außensohle verbaut wurde, lassen es die Japaner dieses Mal wieder langsamer angehen und haben nur den Schaft überarbeitet. Die Außen- und Zwischensohle sowie die Einlegesohle wurden 1:1 aus dem Vorgänger übernommen.
Auch am Schaft sind die Änderungen kosmetischer Natur. Die Schnürung, die Zunge mit Schnürsenkelgarage und auch die Bootiekonstruktion sind ohne technische Veränderung übernommen worden. Dafür wurden in Summe deutlich mehr PU Overlays im ganzen Schaft eingesetzt. Diese bilden wieder eine Art Wanne so dass der Schuh im unteren Bereich direkt oberhalb der Zwischensohle mehr Schutz bietet. Der Run Bird auf der Schuhaußenseite wurde etwas nach hinten verschoben, ist etwas größer und stabilisiert mit den erhabenen Linien auf dem Schaft den Mittelfußbereich. Das Design mit den erhabenen Linien soll Gebirgskämme symbolisieren.
Das neue Mesh direkt über den Zehen ist genauso offenporig wie vorher aber gerade seitlich über den PU Overlays ist es atmungsaktiver. Die Fersenpartie ist zwar von der Höhe her unverändert scheint aber etwas schmaler geworden zu sein. Neues Design. Die unverbindliche Verkaufspreisempfehlung des Mizuno Wave Daichi 9 bleibt bei 150,- € und damit im mittleren Preissegment.
Testbericht und Kommentar
Das Mizuno keinen Schwerpunkt im Trailbereich hat zeigt schon alleine die Angebotspalette. Neben dem Ultratrailschuh Wave Mujin 10 gibt es mit dem hier getesteten Wave Daichi 9, der auch als Gore-Tex Version erhältlich ist, nur 2 Schuhe die ernsthaft für „härtere“ Trails gemacht sind. Die anderen beiden dort eingeordneten Laufschuhe, der Wave Rider GTX 2 und der Wave Rider TT 2 sind typische „door to trail“ Schuhe und lediglich für einfaches Gelände geeignet.
Bauweise, Ausstattung & Laufgefühl
Einmal alles wie vorher heißt es beim Update des Mizuno Wave Daichi 9. Zumindest was die Außen-, Zwischen- und Einlegesohle betrifft. Diese Elemente wurden nur farblich angepasst aber technisch 1:1 aus dem Vorgängermodell übernommen.
Der große Sprung beim letzten Update war die Einführung der bewährten Vibram Megagrip Außensohle mit Traction Lugs. Das hatte den Grip auf ein neues Level gehoben. In der Mittelsohle haben die Japaner großflächig den von den Straßenlaufschuhen bekannten reaktiveren Enerzy Schaum eingesetzt. Im Rückfußbereich wurde die Schaumwave aus U4icX und Enerzy Schaum verbaut.
Die Gesamtbauhöhe wurde komfortorientiert, auf eine Gesamtbauhöhe von 33,5:27,5 mm (inkl. Außensohle) bei einer reduzierten (mittleren) Sprengung von 6 mm, angehoben. In meinen Augen hat das den Daichi nochmal auf ein ganz anderes Level gebracht. Der Wave Daichi 9 läuft sich agil und trotz des guten Komforts direkt. Die Dämpfung ist dabei nicht schwammig sondern angenehm straff. So wie es von vielen (älteren) Mizuno Laufschuhen bekannt ist.
Die Torsionsfähigkeit und die Flexibilität sind auf gutem Niveau. Der Mizuno Wave Daichi 9 ist, dank Vibram Außensohle und Enerzy Schaum, ein noch besser ausgestatteter, komfortabler und lauffreudiger Allrounder fürs Gelände.
Schaft, Passform & Schnürung
Updates hat die japanische Laufschuhschmiede nur am Schaft vorgenommen. Fairerweise gab es da auch die Hauptkritik. Insbesondere an der nicht gut sitzenden Fersenpartie. Dieser Punkt wurde zwar überarbeitet und die Ferse etwas schmaler gestaltet. Der Halt ist dadurch in Summe etwas besser geworden. Aber sowohl die Höhe des Fersenkragens als auch der Abschluss an der Fersenkappe bleiben unverändert. Nach wie vor ist in diesem Punkt deutlich Luft nach oben. Ein richtig sicherer Sitz ist das nach wie vor leider nicht. Chance vertan!
Mit ausreichend fester Schnürung des Mittelfußbereichs passt der Daichi 9 bei mir persönlich wieder in akzeptablem Maß. Aber gerade Läufer*innen mit schmaler Ferse sollten die Passform des Rückfußbereichs beim Anprobieren kritisch prüfen. Die Ferse muss hier ausreichend Halt haben. Alleine über die Schnürung ist das nur eingeschränkt zu korrigieren. Die nicht optimal sitzende Fersenpartie ist für mich aufgrund des ansonsten passenden Gesamtpakets kein Showstopper. Nach wie vor laufe ich den Daichi gerne. Mal schauen wie viel Einsatzzeit er 6 Monate später hat. Dann fällt oft erst auf, wenn ein Schuh extrem wenig Kilometer bekommen hat, dass er sich gegenüber anderen Modellen nicht behauptet.
Die von mir geliebte Bootiekonstruktion bleibt zusammen mit der Schnürung und der Zunge ohne Veränderung. Gut so: Funktionierende Elemente müssen nicht zwangsläufig jedes Mal verändert und ggf. verschlimmbessert werden. Die Passform im Vor- und Mittelfuß ist im Gegensatz zum Rückfußbereich nach wie vor sehr angenehm. Hier sitzt der Mizuno Wave Daichi 9 top und bietet ausreichend Platz ohne ein Gefühl des Schwimmens zu erzeugen.
Ansonsten sind die kleineren Änderungen am Schaft zu begrüßen. Im Wesentlichen liegen diese darin, dass eine umlaufende Wanne mit PU Overlays auf den Schaft direkt oberhalb der Zwischensohle geklebt wurde. Das sorgt auf der einen Seite für einen gewissen Nässeschutz und zum anderen macht es den Schaft robuster. Das ist gerade in felsigem Gelände ein Vorteil.
Bezüglich der Größe fällt der Mizuno Wave Daichi 9 laufschuhtypisch normal aus. Heißt 1 – 2 Größen größer als die eigentliche Straßenschuhgröße werden die meisten Läufer*innen benötigen. Beim Daichi 9 passt mir wie bei nahezu allen Mizuno Laufschuhen eine US 13 von der Länger her perfekt. Platz für die Aufnahme orthopädischer Einlagen ist nach Herausnahme der hochwertigen Ortholite Einlegesohle ausreichend vorhanden. Je nach Höhe dieser sollte aber wieder dem Fersenhalt ausreichend Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Einsatzbereich & Untergrund
Wer nur einen Trailschuh im Schrank haben will, der ist beim Mizuno Wave Daichi 9 genau richtig. Besticht dieser doch gerade durch seine Allroundeigenschaften und Vielseitigkeit.
Seine Stärken spielt der Mizuno Wave Daichi 9 abseits von Asphalt aus. Kurze Abschnitte darauf lassen sich zwar problemlos laufen. Aber um die Außensohle nicht zu schnell runter zu radieren sollte das nicht der überwiegende Anteil des Laufuntergrunds sein. Feld-/ Wald-/ Wiesenwege, Singletrails und einfache alpine Wege sind seine Heimat. Dort läuft er sich prima. Seine Grenzen erreicht er in sehr technischem Gelände und tiefem Geläuf. Für letzteres reicht die 4 mm Stollentiefe nicht aus. Für ersteres ist insbesondere der Fersenhalt nicht optimal genug.
Stark in der Breite mit Schwächen in der Nische beschreibt den Mizuno Wave Daichi 9 sehr gut. Ebenfalls in der Mitte liegt sein optimaler Einsatzbereich im Wettkampf. Dort macht der Daichi 9 eine gute Figur auf den klassischen Half- bis Marathontraildistanzen. Tempotechnisch deckt der Allrounder ein breites Spektrum ab. Lediglich für ganz schnelle und ganz lange Läufe sollte zu spezialisierteren Trailschuhen gegriffen werden. Für ganz schnelle und kurze Trailwettkämpfe ist der Mizuno Wave Daichi 9 zu schwer und zu wenig agil. Auf ganz langen Strecken dürfte er mehr Komfort bieten.
Fazit
Das Minimalupdate beim Mizuno Wave Daichi 9 bringt leider nur eine kleine Verbesserung der viel gescholtenen Passform in der Ferse. Dafür wieder mehr Schutz. Trotz der nicht optimal sitzenden Fersenpartie ist der Daichi 9 ein in Summe gelungener Allrounder für die Trails.
Zielgruppe des Mizuno Wave Daichi 9
Leichte bis nicht zu schwere Läufer*innen, mit neutralem Abrollverhalten, die einen Trailallrounder suchen, sollten den Mizuno Wave Daichi 9 testen. Aufgrund seines flachen Aufbaus ist er auch für Vor- und Mittelfußläufer*innen eine Top Empfehlung.
Wer auf der Straße Mizuno Laufschuhe wie den Wave Rebellion Sonic 2 (wurde inzwischen aus dem Sortiment genommen) mag, findet im Daichi 9 in einer markenreinen Rotation das passende Pendant für den Trail.
Fans von maximalem Komfort und Schutz im Gelände, können sich bei den Japanern noch den Wave Mujin 10 anschauen. Ich habe den Mujin nur in der 6. Auflage im Juni 2020 getestet. Damals konnte er mich allerdings überhaupt nicht überzeugen und deshalb habe ich von weiteren Tests abgesehen. Zu viel Trekking- und zu wenig Traillaufschuh war mein Fazit. Seither hat sich beim Ultratrailschuh eine Menge getan (u. a. weniger Gewicht, Vibram Außensohle, Enerzy Mittelsohle). Eventuell ist es an der Zeit ihm nochmal eine Chance zu geben.
Zielgruppe Gewicht | |
leichtgewichtig | OOO |
normalgewichtig | OOOO |
schwergewichtig | OO |
Zielgruppe Abrollverhalten | |
Unterpronierer*innen / Supinierer*innen | OOOO |
Neutralfußläufer*innen | OOOO |
leichte Überpronierer*innen | O |
mittelstarke Überpronierer*innen | X |
starke Überpronierer*innen | X |
Laufuntergrund | |
Asphalt / Beton | O |
Feld / Wald | OOOO |
Trail | OOO |
Legende: OOOO = sehr gut geeignet; OOO = gut geeignet; OO = geeignet; O = bedingt geeignet; X = ungeeignet |
[WERBUNG] Hinweis zum Thema Werbung / Transparenz: Die Laufschuhe des Tests habe ich bei den jeweiligen Laufschuhherstellern angefordert. Der Testbericht wurde von mir verfasst und gibt meine persönliche Meinung wieder. Auf Inhalt und Urteil wurde seitens der Hersteller keinerlei Einfluss genommen. Für den Testbericht erhalte ich keine finanzielle Vergütung von den Herstellern. [WERBUNG]