Laufschuhtest Mizuno Wave Daichi 8

Mit dem Update des Trail- / Geländelaufschuhs Mizuno Wave Daichi 8 bleiben wir im Laufschuhkauf.de Laufschuhtest Frühjahr / Sommer 2024 auf den Trail. Nachdem mich der Daichi 7 ziemlich überzeugt hatte, musste ich natürlich auch den 8er testen.

Viel Spaß mit meinem Testbericht!

Inhaltsverzeichnis

• Produktbeschreibung von Mizuno zu seinem Trailallrounder

• Zahlen, Daten, Fakten zum Mizuno Wave Daichi 8

• Änderungen zum Vorgängermodell

• Testbericht und Kommentar

  • Bauweise, Ausstattung und Laufgefühl

  • Schaft, Passform und Schnürung

  • Einsatzbereich & Untergrund

  • Fazit

• Zielgruppe des Mizuno Wave Daichi 8

Produktbeschreibung von Mizuno zu seinem Trailallrounder

„Wave Daichi 8 – Endloser Forscher

Doch schauen wir genauer ins Detail was der Mizuno Wave Daichi 8 kann. Was nicht. Wie er sich beim Laufen bewährt und für wen er geeignet ist.

Zahlen, Daten, Fakten zum Mizuno Wave Daichi 8

• Artikelnummer: J1GJ2471 01
• Preis: 150,- €
• Kategorie: Gelände (Trail)
• Geschlecht: Als Damen- und Herrenmodell erhältlich.
• erhältliche Größen (US): Damen 5 – 12, Herren 7 – 13, 14
• verschiedene Weiten erhältlich: nein
• Gewicht: 300 g (US 9), 378 g (US 13)
• Sprengung: 6 mm
• Bauhöhe: 33,5:27,5 mm (inkl. Außensohle)
• Leisten: gebogen
• Zwischensohle: keine separaten Dämpfungskissen im Vor- und Rückfußbereich, Zwischensohle aus Mizuno Enerzy Schaum, Foam Wave mit oberem Teil aus U4iCX Schaum (keine klassische Pebax Wave Platte)
• Pronationsstütze: nein
• Passform: normal weit geschnitten, eher weite Fersenpartie
• Herstellungsland: Vietnam
  
• Nachhaltigkeit: 90 % des Schafts und der Schnürsenkel bestehen aus recyceltem Material, ein Teil der Zwischensohle ist auf Zuckerrohrbasis gefertigt.
  
• Vergleichsmodelle anderer Marken: Brooks Cascadia 17, Salomon Sense Ride 5
• Sonstiges: Neu jetzt mit Vibram Megargrip Außensohle. Für Damen und Herren in je 2 Farbstellungen erhältlich. Zudem wird der Daichi 8 zu einer UVP von 160,- € mit wind- und wasserdichtem Goretex-Schaft angeboten. Hier hat das Modell dann den Zusatz GTX im Namen: Mizuno Wave Daichi 8 GTX. Die GTX Version ist ebenfalls in 2 Farbvarianten erhältlich.

Änderungen zum Vorgängermodell

Der Mizuno Wave Daichi 8 ist der Nachfolger des Wave Daichi 7. Folgende Änderungen weist der Wave Daichi 8 auf:

Beim letzten Update lies es Mizuno ruhiger angehen. Dieses Mal gibt es wieder eine Generalüberholung des Daichi.

Einer der ganz zentralen Neuerungen ist der Einsatz der Vibram Megagrip Außensohle (an Stelle der Michelin Außensohle). Die Zahl der Stollen sowie deren Anordnung und Höhe (4 mm) sind dem Vorgänger relativ ähnlich. Die Form hingegen ist neu. Beim Daichi 8 wurden die Vibram Traction Lug Elemente verbaut. Diese sind pyramidenförmig mit 2 „Etagen“ und haben einmal außen herum auf jeder Ebene Mikrospikes. Das soll die Kontaktfläche um 50 % erhöhen. Vergleichbar zum 7er ist der Durchtrittsschutz gegen Steine. An 6 kleinen Stellen liegt die Zwischensohle frei (vorher 2).

Größere Umbauten gibt es auch an der Mittelsohle. Diese besteht jetzt aus dem neueren Enerzy Schaum, der bereits in zahlreichen Straßenmodellen der Japaner zum Einsatz kommt. Erhalten bleibt die Schaumwelle, die im Rückfußbereich aus zwei unterschiedlich harten, übereinander liegenden Schaumstoffen, gebildet wird. Oben kommt der bekannte U4icX und unten der neuere Enerzy Schaum zum Einsatz. An Stelle von 5 kleineren, wurden 3 größere und flacher gezogene Wellen verbaut. Auch im Vorfußbereich ist es beim Wave Daichi 8 eine Welle weniger.

In Summe hat der japanische Laufschuhbauer mehr Enerzy Dämpfungsschaum unter den Fuß gepackt. Dadurch steigt die Bauhöhe des Mizuno Wave Daichi 8 im Rückfußbereich um 1,5 mm und im Vorfußbereich um 3,5 mm. In Summe macht das dann inklusive Außensohle 33,5 zu 27,5 mm. Die Sprengung sinkt durch die stärkere Anhebung des Vorfußbereichs um 2 mm auf nun 6 mm.

Ebenfalls komplett neu ist der Schaft. Es gibt zwar nach wie vor eine Bootiekonstruktion aber im Gegensatz zum Vorgänger ist nur die Zunge im Mittelfußbereich mittels eines elastischen Bands mit der Zwischensohle verbunden. Beim Daichi 7 war der komplette Vorfußbereich mit einer 2. Lage Mesh ausgekleidet. Das Mesh über den Zehen ist offenporiger, während es an den anderen Stellen geschlossener gearbeitet ist. Die Overlays im Schaft wurden beim Mizuno Wave Daichi 8 deutlich zurückgenommen. Nur an der Fersenkappe und im Vorfußbereich blieben diese erhalten. Im Mittelfußbereich wurden sie komplett eliminiert. Aber auch im Vorfußbereich wurde das schützende Overlay im Übergang zum Mittelfußbereich gekürzt.

Beim Mizuno Wave Daichi 8 kommt als Schnürung nach wie vor eine 5 Ösen 1 Schlaufen Schnürung zum Einsatz. Die flachen Schnürsenkel sind einlaging gestrickt und nicht mehr zweilagig wie bisher. Neu ist, dass der Wave Daichi 8 eine große, elastische Schnürsenkelgarage am oberen Ende der jetzt abgerundet endenden (vorher herzförmigen) Zunge hat. Diese trägt die Zugschlaufe für die Zunge.  Die Anziehschlaufe an der Ferse ist wieder vertikal befestigt und hat ein reflektierendes Band, das sich bis an die Zwischensohle runter zieht. Des Weiteren reflektiert der Mizuno Enerzy Schriftzug auf der Zwischensohle am Abschluss der Fersenpartie.

Neues Design. Die unverbindliche Verkaufspreisempfehlung des Mizuno Wave Daichi 8 steigt um 10,- € auf 150,- €, bleibt  damit aber im mittleren Preissegment.

Testbericht und Kommentar

Der Geländelaufschuhbereich bleibt bei den Japanern nach wie vor ein eher stiefmütterlich bearbeitetes Feld. Zumindest was die Sortimentsbreite anbelangt. Zwar kommt mit dem Einsatz der Vibram Außensohle ein Fingerzeig aber modelltechnisch bleibt alles beim Alten. Nach wie vor gibt es mit dem Wave Daichi 8 nur einen richtigen, performanceorientierten Trailschuh. Alle anderen Modelle sind sehr multiuse-orientiert und keine wirklichen Konkurrenten im weiten Feld der Geländelaufschuhe.

Bauweise, Ausstattung & Laufgefühl

Einmal alles neu heißt es beim Update des Mizuno Wave Daichi 8. An Stelle der Michelin Außensohle kommt nun zum ersten in der Geschichte von Mizuno in einem Laufschuh die Vibram Megrgrip Außensohle zum Einsatz. Überragender Grip und Langlebigkeit sind hier garantiert. Doch dazu unter dem Punkt Einsatzbereich & Untergrund später mehr.

In der Mittelsohle wird nun auch im Wave Daichi 8 der aus den Straßenlaufschuhen bewährte, reaktivere Enerzy Schaum großflächig eingesetzt. Im Rückfußbereich wird die aus den Vorgängermodellen bekannte Schaum Wave in der 8. Auflage aus U4icX und Enerzy Schaum gebildet.

Nebenbei hat der japanische Laufschuhbauer bei seinem Geländelaufschuh die Bauhöhe verändert. Um 1,5 cm im Rückfuß und um 3,5 cm im Vorfuß geht es nach oben. Das führt zu einer Gesamtbauhöhe von 33,5:27,5 mm (inkl. Außensohle) und einer Reduzierung der Sprengung von 8 auf 6 mm. Ein lobenswerter Schritt! Hat das doch mehr Komfort und trotzdem ein natürlicheres Laufgefühl zur Folge. Von Schwammigkeit keine Spur. Der Daichi 8 läuft sich agil und durchaus direkt. Die 6 mm Sprengung liegt nach wie vor im mittleren Bereich, der im Normalfall ohne größere Gewöhnung toleriert wird.

Die Torsionsfähigkeit sowie die Flexibilität sind wieder auf tollem Niveau. Vielleicht sogar einen Tick besser als vorher. Der Mizuno Wave Daichi 8 ist, dank Vibram und Enerzy Schaum, ein noch besser ausgestatteter, komfortabler und lauffreudiger Allrounder fürs Gelände. Laufspaß garantiert!

Schaft, Passform & Schnürung

Passform war eine der Stärken des Mizuno Wave Daichi 7. Das bleibt auch in der 8. Auflage grundsätzlich der Fall. Allerdings mit Abzug in der B-Note.

Im Schaft wurde grundsätzlich Material weggenommen. Die Auskleidung des Vorfußbereichs entfällt. Die Bootiekonstruktion endet am Übergang in den Vorfußbereich. Etwas nachteilig dabei ist, dass die Overlays im Mittelfußbereich komplett verschwinden. Das reduziert den Schutz. Allerdings hat beides als netten Nebeneffekt, dass der Schaft etwas atmungsaktiver ist. Das Mesh ist aber auf jeden Fall von der robusteren und widerstandsfähigeren Sorte.

Perfekter Halt im Mittelfußbereich wird wie bisher durch die Bootiekonstruktion und die runter zur Mittelsohle, Richtung Ferse ziehende Schlaufe im oberen Teil der Schnürung, erreicht. Gerade dadurch lässt sich der Wave Daichi 8 im Mittelfuß super an den Fuß ziehen. Auch im Vorfußbereich sitzt der Mizuno Wave Daichi 8 top. Ausreichend Platz. Kein Schwimmen. Sehr guter Halt.

So gut er dort sitzt, so suboptimal ist die Fersenpartie beim Update gelöst. Zwar bleibt die Fersenkappe nach wie vor stabil und reicht weit nach vorne aber die Fersenpartie ist irgendwie etwas weit geraten. Noch dazu etwas tief ausgeschnitten. Das vermittelt nicht den gewohnt sicheren Halt.

Durch entsprechendes Schnüren lässt sich das verbessern. Entweder durch festes Zuziehen der normalen Schnürung oder durch Einsatz der Marathonschnürung. Für Letztere reicht die Schnürsenkellänge zwar aus, die Schnürsenkelgarage kann dann aber nicht mehr so gut genutzt werden. Diese könnte etwas elastischer und ggf. kleiner sein. Aber grundsätzlich finde ich es gut, dass Mizuno überhaupt daran gedacht hat etwas zum Verstauen der Schnürsenkel anzubieten. Das fehlt beim Daichi bisher immer.

Bei der Schnürung heißt es in Bezug auf den Fersenhalt auszuprobieren. Bei mir hat am Ende das straffe Zuziehen der Schnürung mit ggf. Nachschnüren zum besten Ergebnis geführt. Die Zunge wirft dann zwar noch mehr Falten. Aber das ist nur ein optisches Thema und stört nicht weiter. Passform wird immer sehr individuell wahrgenommen. Das heißt für alle Interessierten: Bei der Anprobe des Wave Daichi 8 unbedingt dem Fersenhalt ausreichend Aufmerksamkeit schenken.

Größentechnisch fällt der Mizuno Wave Daichi 8 laufschuhtypisch normal aus. Heißt 1 – 2 Größen größer als die eigentliche Straßenschuhgröße werden die meisten benötigen. Im Vergleich zu anderen Laufschuhen von Mizuno fällt er größengetreu aus. Eine US 13 passt mir wie beim Vorgänger oder dem Wave Rider 27 perfekt. Platz für die Aufnahme orthopädischer Einlagen ist nach Herausnahme der hochwertigen Ortholite Einlegesohle ausreichend vorhanden.

Einsatzbereich & Untergrund

Eine der zentralen Stärken des Wave Daichi war schon immer seine Vielseitigkeit. Diese wird mit der 8. Auflage sogar noch weiter ausgebaut. Der Einbau der Vibram Megagrip Außensohle in den Wave Daichi 8 beseitigt die Schwäche, die der Vorgänger bei Nässe auf felsigem Untergrund und Asphalt hatte. Die Michelin Sohle war hier einfach nicht weich und griffig genug. Der Grip der Vibram Megagrip Außensohle mit den Traktion Lugs ist einfach überragend. Rutschen und Unsicherheit bei Nässe gehören damit der Vergangenheit an. 

Heimspiel ist für den Mizuno Wave Daichi 8 abseits von Asphalt: Feld-/Wald-/Wiesenwege, Singletrails, einfache alpine Wege. Werden die Wege zu technisch und zu tief vom Geläuf kommt der Allrounder an seine Grenzen. Dann reichen die 4 mm Stollen der italienischen Gripschmiede nicht mehr aus. Zudem dürfte das Obermaterial robuster sein und mehr Schutz gerade für technisches Gelände bieten. Asphalt lässt sich ohne Probleme mit ihm laufen und da läuft er sich auch besser als der Vorgänger. Hier lief sich die härtere Michelinsohle immer etwas „tatzig“.

Die Stärken des Mizuno Wave Daichi 8 sind wie bisher seine Allroundqualitäten. Wer den einen Trailschuh im Schuhregal haben möchte mit dem er alles läuft was abseits von Asphalt liegt, der ist hier genau richtig.

Ebenfalls in der Mitte liegt sein optimaler Einsatzbereich im Wettkampfeinsatz. Hier überzeugt der Mizuno Wave Daichi 8 auf den klassischen Half- bis Marathontraildistanzen. Vom Tempo her deckt er ebenfalls einen breiten Bereich ab. Lediglich wenn es ganz schnell oder sehr lang und sehr langsam laufen soll, gibt es geeignetere Schuhe. Für ganz schnelle und kurze Trailwettkämpfe ist er zu schwer und zu wenig agil. Auf den ganz langen Kanten könnte er mehr Komfort vertragen.

Seinen Platz in meiner Rotation hat der Mizuno Wave Daichi 8 trotz der nicht optimal passenden Fersenpartie verteidigt. Ich setze ihn am liebsten für kurze bis mittellange (nicht zu schnelle) Trainingsläufe im Pfälzer Wald ein.

Fazit

Großes Update beim Mizuno Wave Daichi 8: Weniger Sprengung, mehr Dämpfungskomfort, Vibram Megagrip Außensohle. In Summe top. Abstriche gibt es aber aufgrund der nicht optimalen Passform der Fersenpartie.

Zielgruppe des Mizuno Wave Daichi 8

Leichte bis nicht zu schwere Läufer*innen, mit eher neutralem Abrollverhalten auf der Suche nach einem Allrounder fürs Gelände, sollten den Mizuno Wave Daichi 8 in die engere Wahl nehmen. Aufgrund seines Aufbaus ist er auch für Vor- und Mittelfußläufer*innen sehr gut geeignet.

Läufer*innen, die auf der Straße z. B. mit Modellen wie dem Wave Rebellion Sonic 2 unterwegs sind, finden im Daichi 8 in einer markenreinen Rotation das passende Pendant für den Trail.

Wer maximalen Komfort und Schutz im Gelände schätzt, kann sich bei Mizuno noch den Wave Mujin 10 anschauen. Ich habe den Mujin nur in der 6. Auflage im Juni 2020 getestet. Damals konnte er mich allerdings gar nicht überzeugen. Seither hat sich aber beim Mujin eine Menge getan (u. a. weniger Gewicht, Vibram Außensohle, Enerzy Mittelsohle). Eventuell ist es an der Zeit ihm nochmal eine Chance zu geben.

[WERBUNG] Hinweis zum Thema Werbung / Transparenz: Die Laufschuhe des Tests habe ich bei den jeweiligen Laufschuhherstellern angefordert. Der Testbericht wurde von mir verfasst und gibt meine persönliche Meinung wieder. Auf Inhalt und Urteil wurde seitens der Hersteller keinerlei Einfluss genommen. Für den Testbericht erhalte ich keine finanzielle Vergütung von den Herstellern.