Laufschuhtest Mizuno Wave Rebellion Flash

Im Laufschuhkauf.de Laufschuhtest Frühjahr / Sommer 2023 bleiben wir mit dem 2. Modell aus der neuen Rebellion Serie von Mizuno auf der Straße. Der Mizuno Wave Rebellion Flash ist ebenfalls eine Neuheit, löst aber den Wave Rebellion im Sortiment der Japaner ab. Dieser war unten hui oben pfui. Mal schauen wie die Kombination von oben und unten beim Quasinachfolger gelungen ist.

Viel Spaß mit meinem Testbericht!

Inhaltsverzeichnis

• Produktbeschreibung von Mizuno zu seinem Glasfaserplattenracer

• Zahlen, Daten, Fakten zum Mizuno Wave Rebellion Flash

• Änderungen zum Vorgängermodell

• Testbericht und Kommentar

  • Bauweise, Ausstattung und Laufgefühl

  • Schaft, Passform und Schnürung

  • Einsatzbereich & Untergrund

  • Fazit

• Zielgruppe des Mizuno Wave Rebellion Flash

Produktbeschreibung von Mizuno zu seinem Glasfaserplattenracer

„Wave Rebellion Flash – flash of light – Lichtblitz.

Mit diesem Schuh können Sie bei hohen Geschwindigkeiten laufen, ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Das in der Zwischensohle verwendete Mizuno Enerzy Lite / Foam-Material unterstützt das Laufen mit hoher Geschwindigkeit. Die Mizuno Wave verbessert die Stabilität, ohne das der Schuh an Komfort verliert. Außerdem ist die G3-Außensohle leicht und bietet hervorragenden Grip.

• Mizuno Enerzy Lite / Foam: Überall in der Zwischensohle wird weiches Material mit hoher Energierückgabe verwendet. Zwischensohle mit Enerzy Lite oben und Enerzy Foam unten um schnelles Laufen zu unterstützen.
• Mizuno Wave: Verbessert die Stabilität beim Hochgeschwindigkeitslauf, ohne an Weichheit einzubüßen. Die Platte ist bis zum Vorfuß eingearbeitet, um beim schnellen Laufen einen komfortablen Vorfußvortrieb zu unterstützen.
• G3 Sohle: Die leichte, griffige Außensohle unterstützt schnelles Laufen.
• Zielgruppe: Für Läufer*innen, die Tempoläufe von 4 Minuten oder weniger pro Kilometer in ihre tägliche Laufroutine einbauen. Dies gilt sowohl für Läufer*innen, die Tempoläufe in ihr Wettkampftraining einbauen, als auch für diejenigen, die keine Wettkampfrekorde anstreben.“

Doch schauen wir genauer ins Detail was der Mizuno Wave Rebellion Flash kann. Was nicht. Wie er sich beim Laufen bewährt und für wen er geeignet ist.

Zahlen, Daten, Fakten zum Mizuno Wave Rebellion Flash

• Artikelnummer: J1GC233501
• Preis: 180,- €
• Kategorie: Wettkampfschuh
• Geschlecht: Als Damen- und Herrenmodell erhältlich.
• erhältliche Größen (US): Damen 6 – 11, Herren 7 – 12, 13
• verschiedene Weiten erhältlich: nein
• Gewicht: 230 g (US 9), 292 g (US 13)
• Sprengung: 8 mm
• Bauhöhe: 37,5:29,5 mm
• Leisten: gebogen
• Zwischensohle: Wave Platte aus 8 % Glasfaser und 92 % Nylon, Zwischensohle aus Enerzy Lite und Enerzy Schaum, keine separaten Dämpfungskissen im Vor- und Rückfußbereich
• Pronationsstütze: nein
• Passform: normal weit geschnitten mit geräumiger Zehenbox
• Herstellungsland: Vietnam
• Nachhaltigkeit: Mehr als 90 % recycelte Materialien in der Decksohle der Einlegesohle, pflanzenbasierte Wave Platte mit Pebax Rilsan, Sustainable Level 3 – Challenge Level
• Vergleichsmodelle anderer Marken: Brooks Hyperion Elite 3, Saucony Endorphin Speed 3
• Sonstiges: fehlerverzeihender Glasfaserplattenracer

Änderungen zum Vorgängermodell

Der Mizuno Wave Rebellion Flash löst den Mizuno Wave Rebellion im Speed Sortiment der Japaner ab. Wie beim Sonic bekommt auch der Flash einen neuen Namen bzw. den Zusatz „Flash“. Folgende Änderungen weist der Wave Rebellion Flash auf:

Überarbeitet wurde hauptsächlich der Schaft. Die Außen- und Zwischensohleneinheit wurde nahezu 1:1 aus dem Vorgängermodell übernommen und nur farblich an das neue Design angepasst. Zwei kaum sichtbare Änderungen gibt es aber dann doch. Zum einen wird jetzt unterhalb der glasfaserverstärkten Wave Platte Mizuno Enerzy Schaum an Stelle des Enerzy Lite Schaums eingesetzt. Zum anderen wurde die Bauhöhe um 1 mm erhöht.

Ersatzlos gestrichen wurde die Bootiekonstruktion. Beim Wave Rebellion Flash kommt eine normale Zungenlösung mit Halteschlaufe zum Einsatz. Die Polsterung im Schuhkragen wurde deutlich reduziert und auf den oberen Teil beschränkt. Das Mesh ist in Summe nochmal minimalistischer und atmungsaktiver.

Die massive Fersenkappe wurde gegen einen stabilisierenden Streifen ganz am Schuhende getauscht. Zwei aufgeklebte, kurze Overlays stabilisieren den Fuß im hinteren Teil des Schuhs.

Die Schnürsenkel sind beim Rebellion Flash fest und geriffelt an Stelle glatt und halbelastisch. Die Zunge ist kürzer und nicht mehr so ausladend wie bei Wave Rebellion.

Mizuno reduziert die unverbindliche Verkaufspreisempfehlung um 20,- € von 200,- € auf 180,- €. Auf den ersten Blick wirkt das in Zeiten allgemeiner Preiserhöhungen vielleicht überraschend. Aber gerade im Bereich der Superschuhe hat es das auch andersweitig schon gegeben. So z. B. beim Update vom Brooks Hyperion Elite 2 auf die Version 3.

Testbericht und Kommentar

Diese Frühjahr- / Sommersaison hat die japanische Laufschuhschmiede sein Racing- oder Speedsortiment komplett überarbeitet. Wave Duel 3 raus. Shadow 5 raus. Der Wave Rebellion bleibt als einzigster Schuh erhalten, bekommt aber einen neuen Schaft und den Zusatz Flash.

Mit dem Lightweighttrainer Wave Rebellion Sonic, der den Wave Shadow ersetzt, startet das neue Speed Lineup. In der Mitte ist der hier getestete Wave Rebellion Flash positioniert. Darüber liegt der Karbonplattenracer Wave Rebellion Pro, der es dann auch mit den üblichen Verdächtigen (u. a. Adidas Adizero Pro, Nike Alphafly oder Saucony Endorphin Pro) im Markt aufnehmen soll.

Bauweise, Ausstattung & Laufgefühl

Optisch gibt es zumindest auf der ersten Blick außer der Farbe der Außen- und Zwischensohleneinheit nichts Neues. Auf den 2. Blick fällt auf, dass der Schaum unterhalb der Wave Platte im Rückfußbereich ein anderer ist.

Beim Wave Rebellion Flash kommt an Stelle von Enerzy Lite, der auf EVA basierende, festere Enerzy Schaum zum Einsatz. Darüber liegt wie bisher s-förmig die mit 8 % Glasfaser verstärkte Nylon Wave Platte, die wiederum, wie bisher, von einer dicken Schicht Enerzy Lite abgedeckt wird. Die Bauhöhe steigt um 1 mm auf 37,5 zu 29,5 mm mit 8 mm Sprengung, liegt damit aber noch im zulässigen Bereich (weil unter 40 mm).

Im Vorfußbereich liegt die wie eine Grillgabel aufgefächerte Wave Platte direkt oberhalb der G3 Außensohle. Auf der Innenseite reicht die Wave Platte weiter in den Vorfußbereich als auf der Außenseite und läuft an den Enden spitz zu. Im Mittelfußbereich auf der Schuhaußen- und der Schuhinnenseite ist die Wave Platte etwas nach oben geklappt was zusätzlich Führung bietet. Oberhalb der Wave Platte liegt eine Schicht aus Enerzy Lite Schaum. Heißt im Vorfußbereich gibt es nur den reaktiveren Schaum während im Rückfußbereich ein Sandwich, aus Enerzy und Enerzy Lite Schaum, der durch die Wave Platte getrennt wird, zu finden ist.

Enerzy Lite ist ein PEBA Schaum. Er ist leicht, soft, flexibel und responsiv. Der „Superschaum“ hat eine / einen Festigkeit / Härtegrad von 45° Shore. Mizunotypisch fühlt sich die Zwischensohle fester und nicht so weich wie bei vielen vergleichbaren Modellen am Markt an. Der Mizuno Wave Rebellion Flash bietet ein reaktionsfreudiges, leicht federndes und festes Laufgefühl. Der Auftritt im Rückfußbereich ist fester als beim Vorgänger aber ausreichend weich. Der Vorfußbereich bietet einen pushenden Abdruck.

Eine ausgeprägte Rockerkonstruktion wie viele Plattenracer hat der Mizuno Wave Rebellion Flash nur im Vorfußbereich. Dort hat er einen ausgeprägten Spitzenhub um das Abrollen zu erleichtern. In der Fersenpartie ist der Rockershape nur angedeutet. Je aktiver der Laufstil desto besser aber der Wave Rebellion Flash funktioniert sowohl für Rück- als auch für Mittelfußläufer gut. 

Grundsätzlich ist der Mizuno Wave Rebellion Flash trotz des hohen Aufbaus nicht instabil. Neben der Wave Platte und der leichten Verstärkung ganz hinten an der Ferse zahlt auch die ausgestellte Zwischensohle in punkto Stabilität ein. Das alles aber neutral gehalten. Heißt ohne einseitig zu korrigieren. Die Stabilität im Schaft ist ok.

Gewichtstechnisch hat der Mizuno Wave Rebellion Flash spürbar abgespeckt was wohl am minimalistischeren Schaft liegt. Die Gewichtseinsparung liegt immerhin bei 24 g pro Schuh in meiner Größe (US 13). In Referenzgröße US 9 habe ich auf der Seite von Mizuno nur die 230 g wie beim Vorgänger gefunden was eigentlich nicht sein kann.

Entgegen dem Markttrend hat Mizuno die unverbindliche Verkaufspreisempfehlung von 200,- € auf 180,- € gesenkt. Dadurch passt auch das Preis-Leistungsverhältnis besser. Wohlwissend, dass der Marktpreis des Wave Rebellion Flash online deutlich unter der UVP liegt. Das ist gerade im Bereich der Wettkampfschuhe aber die Normalität.

Schaft, Passform & Schnürung

Unten hui. Oben pfui. So lautete mein Fazit beim Vorgänger des Wave Rebellion Flash. Eine komische Zunge und eine Passform im Prototypenstadium vermiesten etwas den ansonsten gelungenen Schuh. Doch die japanische Laufschuhschmiede hat den Ruf der Läufer*innen erhört und sich daran gemacht den Schaft deutlich zu verbessern.

Der Schaft ist zum einen deutlich sportlicher geworden und zum anderen ist der Sitz spürbar verbessert worden. Während der Schaft vorher stark gepolstert war und eine Bootiekonstruktion hatte, wurde für das Update die Polsterung zurückgenommen und die Bootiekonstruktion komplett entfernt.

Entgegen erster Vermutungen führt das aber zu einem deutlich besseren Sitz. Es ist weniger Material da und das was eingesetzt wird schmiegt sich besser an. In Summe ist beim Halt, gerade bei kurviger Strecke und hohem Tempo, noch etwas Luft nach oben aber im Vergleich zum Vorgängermodell ist dieser deutlich verbessert. 

Geschichte ist auch die komische, zu breite und lange Zunge. Die neue Zungenlösung ohne Bootiekonstruktion legt sich sauber über den Fuß, bleibt bei fester Schnürung, dank der Halteschlaufe, (meistens) auch an Ort und Stelle und stört nicht am Abschluß. Die Schnürsenkel sind ok von der Haptik aber nach wie vor sehr, sehr lang. Selbst beim Einsatz der Marathonschnürung, die ich beim Vorgänger eigentlich fast immer eingesetzt habe, bleibt einfach zu viel am Ende übrig.

Wie beim Vorgänger ist die Auskleidung top. Außer in der Fersenpartie gibt es im Inneren keine Nähte. Die innenliegenden Verstärkungen an der Zehenbox und im Mittelfußbereich sind alle aufgeklebt. Nichts stört. Nichts reibt. Ich könnte mir vorstellen den Schuh auch barfuß zu laufen. Die Atmungsaktivität des minimalistischen Schafts ist auf Top Niveau. 

Der Mizuno Wave Rebellion Flash fällt größengetreu aus. Wie bei anderen Mizuno oder Brooks Laufschuhen passt mir beim Rebellion Flash eine US 13. Platz für orthopädische Einlagen ist im Austausch gegen die einfache Einlegesohle ausreichend vorhanden. Allerdings sollte beachtet werde, dass die Einlegesohle großflächig eingeklebt ist und es etwas Kraft benötigt um diese herauszubekommen. Aufgrund des breitflächig verteilten Klebers ist auch das wieder Hineinlegen ein ziemliches Gefummel.

Einsatzbereich & Untergrund

Schon beim Vorgänger konnte die G3 Außensohle auf diversen Laufuntergründen mehr als überzeugen. Meiner Meinung nach ist sie eine der besten und v. a. vielseitigsten Außensohlenlösungen. Von Straße über befestigte Feld- und Waldwege bis hin zu leichten Wegen mit losem Untergrund bietet der Mizuno Wave Rebellion Flash immer perfekten Grip und ein sicheres Laufgefühl. Dank der griffigen PU-Harz-Mesh-Laufsohle übrigens auch bei Nässe.

Auch auf Tartan funktioniert die G3 Außensohle super. Die Bauhöhe müsste aber für meinen Geschmack dafür niedriger sein. Leider gibt es den Mizuno Wave Duel 3 nicht mehr. Der hatte dieses Feld optimal abgedeckt.

Die hohe Haltbarkeit ist ein weiterer Pluspunkt für die G3 Außensohle. Das hat nicht nur die Erfahrung mit anderen Mizuno Racingschuhen sondern auch mit dem Vorgängermodell Wave Rebellion gezeigt. So überrascht es nicht, dass die Laufleistung von Mizuno für den Wave Rebellion Flash mit rund 600 km angegeben wird. Einen kleinen Minuspunkt hat die G3 Außensohle dann doch: Sie läuft sich auf hartem Untergrund eher laut.

Distanztechnisch macht der Mizuno Wave Rebellion Flash v. a. auf längeren Strecken Sinn die schneller gelaufen werden sollen. In Tempowechselläufen, Tempodauerläufen, Fahrtspielen und längeren Intervalleinheiten aber auch schnelleren Grundlagenläufen bewährt er sich am besten. Im Wettkampf überzeugt er auf Distanzen von 10 km bis hin zur Marathondistanz. Besonders weniger ambitioniertere Läufer*innen, die einen Plattenschuh probieren wollen, finden mit dem Flash einen guten Einstieg in die Welt der Superschuhe.

Ich laufe den Mizuno Wave Rebellion Flash gerne bei Tempoeinheiten bis in den submaximalen Bereich (04:00 min./km) und tatsächlich neben Asphalt auch auf Kies- / leichten Schotterwegen.

Fazit

Deutlich verbessert zeigt sich der Mizuno Wave Rebellion Flash. Das super atmungsaktive, minimalistischere und v. a. deutlich besser sitzende Obermaterial lässt die Schwächen der ersten Auflage nahezu vergessen. Check. Hier hat jemand der Zielgruppe zugehört und im wesentlichen die richtigen Schlüsse im Produkt gezogen.

Zielgruppe des Mizuno Wave Rebellion Flash

Leichte bis mittelschwere, ambitionierte und leistungsorientierte Läufer*innen mit neutralem Abrollverhalten und Supinierer*innen, die einen fehlerverzeihenderen Plattenracer suchen, sollten den Mizuno Wave Rebellion Flash in die engere Wahl nehmen.

Ein aktiverer Laufstil mit eher flachem Fußaufsatz und flotteres Tempo sind die Kriterien bei denen sich der Glasfaserschuh der Japaner am besten läuft. Wer bisher keinen Kontakt zu Plattenschuhen hatte, findet mit dem Wave Rebellion Flash einen guten Einstieg. Etwas Zeit zur Gewöhnung sollte trotzdem eingeplant werden.

Wer mehr Schuh haben möchte, sollte sich bei Mizuno den gemäßigteren und komfortableren Wave Rebellion Sonic anschauen. Soll es im Wettkampf schneller laufen, ist für richtig ambitionierte Läufer*innen auch der neue Karbonplattenracer Wave Rebellion Pro eine Option. Fans klassischer Racing Flats finden im Mizuno Sortiment inzwischen leider keinen Schuh mehr. Der Wave Duel 3 läuft aus, ist aktuell aber noch im ein oder anderen Shop erhältlich.

[WERBUNG] Hinweis zum Thema Werbung / Transparenz: Die Laufschuhe des Tests habe ich bei den jeweiligen Laufschuhherstellern angefordert. Der Testbericht wurde von mir verfasst und gibt meine persönliche Meinung wieder. Auf Inhalt und Urteil wurde seitens der Hersteller keinerlei Einfluss genommen. Für den Testbericht erhalte ich keine finanzielle Vergütung von den Herstellern.