Laufschuhtest Hoka Speedgoat 5

Der Hoka Speedgoat 5 ist der nächste Laufschuh im Laufschuhkauf.de Laufschuhtest HW 2022 in der Rubrik Geländelaufschuhe / Trailschuhe. Damit geht es von der Straße zurück auf den Trail. Maximal gedämpft bleibt es aber auch mit dem inzwischen 4. Laufschuh der aufstrebenden amerikanischen Marke in meinem Laufschuhtest.

100 % überzeugen konnte mich der Speedgoat 4 (damals mein erster Hoka Laufschuh) nicht. Umso gespannter war ich auf das Update bei dem vieles am Schuh verändert wurde.

Viel Spaß mit meinem Testbericht!


Inhaltsverzeichnis


Das schreibt Hoka zu seinem Ultrarenner fürs Gelände

„Speedgoat 5 – Griffig. Gedämpft. Bahnbrechend.

Der Speedgoat ist für anspruchsvolle Trails gemacht und wurde diese Saison von der Außensohle bis zu den Schnürsenkeln komplett neu aufgelegt. Mühelos eroberst du dank Vibram-Megagrip mit griffigen Stollen jeden Trail und verlierst auch auf losem Boden den Boden nicht unter den Füßen. In der fünften Version bietet der Speedgoat viele Verbesserungen für deine Performance. So ist er zum Beispiel 15 Gramm leichter und sehr viel griffiger. Diese Gewichtsreduktion lässt sich mit weniger Overlays erklären – diese Innovation hilft uns auch auf unserem Weg zu einer nachhaltigeren Konstruktion.

Eine dynamische Textilkomponente hüllt Zehen und Vorfuß ein und sorgt für außergewöhnliche Flexibilität und Komfort beim Abrollen der Zehen und passt sich der potentiellen Wölbung des Fußes an. Mit dieser Besonderheit warten auch schon der Mafate Speed 3, der Evo Mafate 2 und der Evo Speedgoat auf. Dank verbesserter Lasche ist jetzt auch die Fußoberseite, direkt neben dem Knöchel, wo es oft zu Reibung kommt, bequemer.

Unser Zwischensohlenverbundstoff ist leichter als je zuvor und bietet das charakteristische geschmeidige HOKA Laufgefühl, ohne an Standhöhe einzubüßen. Ein zweilagiges Jacquard-Mesh rundet unseren neuesten Trail-Superstar ab und stellt sicher, dass du dich in jedem Gelände wohl fühlst.

  • Neuartgiges Mesh Obermaterial: Teilweise aus recyceltem Polyester und doppelseitigem Jacquard mit recycelten Fasern.
  • Late Meta-Rocker: Bietet ein geschmeidiges Laufgefühl mit Vorantrieb auf dem Trail und sorgt für besseren Halt auf unebenem Terrain.
  • Verlängerte Fersenlasche: Zum einfachen Anziehen.
  • Vibram-Megagrip mit griffigen Stollen: Für besseren Halt auf dem Boden.
  • Schützende Zehenverstärkung: Zum Schutz vor Steinen und Geröll auf dem Trail.

Doch schauen wir genauer ins Detail was der Hoka Speedgoat 5 kann. Was nicht. Wie er sich beim Laufen bewährt und für wen er geeignet ist.

Hoka Speedgoat 5 Aussenseite  (c) Hoka   Hoka Speedgoat 5 Innenseite  (c) Hoka    Hoka Speedgoat 5 Aussensohle  (c) Hoka

Zahlen, Daten, Fakten zum Hoka Speedgoat 5

  • Artikelnummer: 1123157 – FRYL
  • Preis: 150,- €
  • Kategorie: Trail- / Geländelaufschuhe
  • Geschlecht: Als Damen- und Herrenmodell erhältlich.
  • erhältliche Größen (US): Damen 5 – 11; Herren 7 – 13, 14
  • verschiedene Weiten erhältlich: ja, je 2 (regulär und breit, jeweils normale Weite und Damen D-Weite sowie Herren 2E-Weite)
  • Gewicht: 291 g (US 9), 344 g (US 13)
  • Sprengung: 4 mm
  • Bauhöhe: 33:29 mm (Herren), 31:27 mm (Damen)
  • Leisten: gerade
  • Zwischensohle: CMEVA-Mittelsohle, keine separaten Dämpfungskissen im Vor- und Rückfußbereich
  • Pronationsstütze: nein
  • Passform: normal weit geschnitten
  • Herstellungsland: Vietnam
  • Nachhaltigkeit: Meshmaterial aus recycelten Garnen, Schnürsenkel aus recyceltem Polyester
  • Vergleichsmodelle anderer Marken: Asics Gel Trabuco Max, Brooks Caldera 6, New Balance Fresh Foam More Trail V 2, Saucony Xodus Ultra
  • Sonstiges: Für Damen und Herren in je 6 Farben erhältlich. Zu einer UVP von 170,- € auch mit wind- und wasserdichtem Goretex-Schaft erhältlich. Für 190,- € gibt es den Speedgoat 5 auch mit Goretex-Schaft und Spikes (vglb. Icebug).

Änderungen zum Vorgängermodell

Speadgoat 5 von Hoka  (c) Laufschuhkauf.deNachfolger des Hoka One One Speedgoat 4. Folgende Neuerungen weist der Hoka Speedgoat 5 auf:

Der Speedgoat wurde für das aktuelle Update komplett überarbeitet, d.h. alle Bauteile wurden angepackt auch wenn die Veränderungen dann im Detail nicht ganz so groß sind.

In der Außensohle des Hoka Speedgoat 5 kommt nach wie vor Vibram Megagrip zum Einsatz. Die Anordnung der Stollen in Pfeilform und deren Zahl ist ähnlich dem Vorgänger. Ebenso die Abdeckung der Zwischensohle. Nach wie vor sind gut 85 % der Mittelsohle durch die robuste Vibram Sohle abgedeckt. Aber an Stelle der 2 großen kommt nur noch eine zusammenhängende „Platte“ aus Gummi zum Einsatz. Die einzelnen Stollenelemente sind etwas zackiger und haben zusätzlich kleine, seitliche Zacken die den Grip (durch mehr Kontaktfläche) verbessern sollen. Das hinten schräg außen angeordnete Crashpad weicht einer mittig sitzenden angeschrägten, entkoppelten Aufsatzfläche. Die Auflagefläche im Mittelfußbereich wurde um einige Millimeter verbreitert.

Bauhöhe und Sprengung der Zwischensohle und der nach wie vor perforierten Topsohle bleiben gleich. Im Speedgoat 5 kommt jetzt die gleiche, leichtere Mittelsohle wie im Evo Speedgoat zum Einsatz.  Die Zwischensohle hat an Stelle der 2 durchgehenden, in Laufrichtung verlaufenden Längskerben nur noch eine dafür tiefere Kerbe. Die Rockerkonstruktion bleibt ebenfalls erhalten. Allerdings ist der Fersenbereich etwas weiter nach hinten ausgestellt sowie stärker gebogen und abgerundet als beim 4er. Die Ortholite Einlegesohle wurde gegen eine einfachere aber im Vorfußbereich performierte Einlegesohle ausgetauscht.

Maximalschuh von Hoka  (c) Laufschuhkauf.deEbenfalls  neu ist der Schaft. Das neue, doppelte Jacquard Mesh ist deutlich weicher, anpassungsfähiger und flexibler als das des Vorgängers. Die Auskleidung im Inneren des Schuhs ist dadurch ebenfalls komfortabler und nicht mehr so „brettig“ wie beim Vorgänger. Das Band, dass sich von der Zunge runter zur Zwischensohle zieht ist beim Speedgoat 5 dünner, elastischer und perforiert. Zudem ist es nicht mehr mit dem Futter der Ferse verbunden.

An Stelle der 7 Ösen- ist beim Speedgoat 5 eine 6 Ösenschnürung verbaut worden. Die Schnürsenkel sind dünner und halbelastisch. Das neoprenartige Material an der Zunge wurde entfernt und gegen ein Mesh ausgewechselt. Die Zunge des Speedgoat 5 ist minimal länger und oben weiter aufgefächert. Die Schlaufe zum Durchfädeln der Schnürsenkel wandert etwas weiter hoch Richtung Schuhkragen. Die Nähte rund um die Schnürung wurden reduziert.

Der Zehenschutz ist etwas stabiler. Dafür reicht das Overlay nicht mehr bis in den Mittelfuß und auch die festen Besätze rund um den Mittelfußsattel sowie im Fersenbereich wurden ersatzlos gestrichen. Auf eine feste Fersenkappe wurde genauso verzichtet wie auf eine Anziehschlaufe. Dafür hat der Hoka Speedgoat 5 am Schuhkragen ein „Elfenohr“ was den Fuß leicht und einfach in den Schuh gleiten lässt.

Das Schuhgewicht sinkt um 15 g. Damit liegt der Hoka Speedgoat 5 in Referenzgröße US 9 unterhalb der 300 g Marke.

Neues Design. Die unverbindliche Verkaufspreisempfehlung steigt wie im Markt aktuell üblich um 10,- € auf nun 150,- €  bleibt aber im mittleren Preissegment.

Testbericht und Kommentar

Bisher waren die Namen der Hoka Modelle durch den Zusatz One One im Name etwas sperrig. Das hat sich 2022 geändert. Das One One wurde gestrichen und nun hören die Schuhe wie bei den Mitbewerbern auf relativ kurze Namen mit dem Zusatz einer Zahl für die Version. Aus dem Hoka One One Speedgoat 4 ist so der Hoka Speedgoat 5 geworden.

Große Veränderungen bergen immer das Risiko für Verschlimmbesserungen. So auch beim Update des Hoka Speedgoat 5. Alle Bauteile wurden angepackt und das bei einem der beliebtesten Hoka Schuhe überhaupt. Im Trailbereich ist der Speedgoat sicher der beliebteste Hoka Laufschuh neben dem Challenger 6 ATR. Aber so viel vorab: Hoka hat die Klippen hier gut umschifft und den Schuh in meinen Augen deutlich verbessert. Der Vorgänger war der erste Hoka Laufschuh in meinem Test und 100 % Freude wurden wir nicht. Einen dauerhaften Eingang in meine Rotation hat er nicht geschafft. Ganz anders die 5. Auflage. Diese nutze ich als Universalschuh für nahezu alle Trailläufe mit Ausnahme der schnellen und sehr technischen Routen.

Doch was hat die amerikanische Laufschuhschmiede so großartig verändert? Alles. Doch soviel vorab: Es sind nahezu nur Verbesserungen.

Bauweise, Ausstattung & Laufgefühl

Allrounder für den Trail 1122  (c) Laufschuhkauf.deAngefangen bei der neu gestalteten Vibram Megagrip Außensohle. Diese hat zackigere Stollenelemente mit zusätzlichen Mikrospikes für mehr Auflagefläche bekommen. Das optimiert den auch bisher schon sehr vorbildlichen Grip weiter. Die Auflagefläche im Mittelfuß wurde verbreitert. Das sorgt zusammen mit der weiter nach hinten gezogenen und mittig abgeschrägten Fersenpartie auch bei Rückfußläufern für ein gleichmässiges, rundes und für den Komfort überraschend, dynamisches Abrollverhalten.

Weiterer Nebeneffekt der breiteren Plattform: Die Grundstabilität erhöht sich und der Speedgoat 5 wirkt nicht mehr so „kippelig“ wie sein Vorgänger.

Stabilitätsmindernd wirkt die Entfernung des festen Plastikelements in der Fersenkappe. Läufer die ggf. mehr Stabilität und Führung der Ferse benötigen sollten hier beim Testen ein Auge darauf haben. Ich persönlich benötige die Stabilität nicht und finde dadurch den Sitz der Ferse angenehmer.

Weiter geht es mit der Zwischensohle. Dort hat der Hoka Speedgoat 5 die Mittelsohle des Modells Speedgoat Evo bekommen (das ersatzlos aus dem Sortiment gestrichen wurde). Diese ist leichter, reaktiver und gefühlt auch etwas weicher als beim Vorgängermodell. Die Bauhöhe bleibt bei 33:29 mm mit 4 mm Sprengung. Etwas Zeit zur Gewöhnung sollte dem Bewegungsapparat nach wie vor gegeben werden v. a. wenn im Normalfall Schuhe mit Standardsprengung von 10 und mehr Millimetern gelaufen werden.

Um die massive Zwischensohle gut bewegen zu können setzt Hoka auf eine Meta Rocker genannte Technologie. Dabei handelt es sich um eine stark gebogene und im Rück- aber v. a. im Vorfußbereich deutlich abgerundete Zwischensohle. Das kompensiert zumindest teilweise die durch die hohe Bauweise eingeschränkte Flexibilität und Torsionsfähigkeit. Erstere wurde beim Update verbessert. Im Vorfußbereich flext der Speedgoat 5 leichter als sein Vorgänger. Die Torsionsfähigkeit ist aber nach wie vor kaum vorhanden. Dafür ist die Sohle einfach zu breit und dick.

Der Speedgoat 5 schluckt viel von dem was unter dem Fuß passiert. Vorteil: Mit ihm ist nahezu überall Idealspur. Der hohe Komfort ist Teil seines Markenkerns. Nachteil: Etwas Konzentration ist gerade auf anspruchsvolleren Trails von Nöten um ein Umknicken zu verhindern.

Zehenbox Hoka Speedgoat 5 (c) Laufschuhkauf.deDes weiteren wurde das Gewicht des Hoka Speedgoat 5 um 15 g in Referenzgröße US 9 gesenkt. Damit liegt der Speedgoat 5 deutlich unter 300 g pro Schuh und ist damit leichter als viele Mitbewerber ähnlicher Bauart. In meiner Größe US 13 macht das pro Schuh immerhin schon 34 g aus. Das ist deutlich spürbar und erhöht den Laufspaß weiter. Jetzt ist die Differenz zwischen der immer noch massiven Optik und dem tatsächlichen Gewicht noch krasser als vorher.

Für einen Trailschuh zwar nicht dringend erforderlich aber trotzdem gut ist, dass der Speedgoat 5 seinen Reflektor an der Fersenkappe behält.

Schaft, Passform & Schnürung

Die in meinen Augen aber alles entscheidende Verbesserung ist der überarbeitete Schaft. Die teilweise sehr steifen, „brettigen“ Overlays wurden nahezu komplett eliminiert. Auch das neue doppellagige, leicht elastische Jacquard Mesh ist viel weicher und anschiegsamer als vorher. Das betrifft v. a. den Vorfußbereich wo das Mesh direkt auf dem Fuß liegt.

Zudem profitiert auch die Atmungsaktivität von der Umgestaltung. Der Komfort und die Passform wurden beim Update des Speedgoat 5 nochmals auf ein neues, höheres Niveau gehoben. Der Hoka Trailklassiker sitzt jetzt einfach super am Fuß. Sowohl im „first fit“ als auch beim Laufen passt der Hoka Speedgoat 5 einfach.

Einziger Nachteil ist, dass der Schaft insgesamt aber v. a. an den Seiten etwas weniger robust ist als vorher. Der Zehenschutz hingegen ist jetzt fester und bietet einen besseren Schutz als beim Speedgoat 4.

Speedgoat 5 schnüren (c) Laufschuhkauf.deAn Stelle der Anziehschlaufe des 4ers hat der Hoka Speedgoat 5 ein „Elfenohr“, d.h. eine nach hinten hochgezogene und am oberen Ende abstehende Fersenschale. Optisch erinnert diese Lösung an die UltraBoost Modelle von Adidas. Der große Vorteil: Der Fuß gleitet förmlich in den Schuh.

Die Passform des Speedgoat 5 ist in Summe etwas geräumiger als beim Vorgängermodell. Altraweite hat aber auch der Vorfußbereich des 5ers nicht. Ggf. kann die aber nicht überall erhältliche, breitere Weite dann eine Lösung sein. Hier heißt es ausprobieren.

Falls nötig finden orthopädische Einlagen an Stelle der EVA Einlegesohle ausreichend Platz im Schuh. Letztere kommt an Stelle der Ortholite Einlegesohle zum Einsatz. Diese ist zwar grundsätzlich wertiger und bietet einen zusätzlichen Dämpfungskomfort aber ist der bei solch einem „Dämpfungsmonster“ überhaupt noch von Nöten? Ich meine nein. In Kombination mit dem atmungsaktiveren Schaft bietet die neue perforierte Einlegesohle zudem ein besseres Management bei Nässe im Schuh.

Die Schnürsenkel sind beim Speedgoat 5 halbelastisch und haben eine bessere Haptik. Auch die Länge ist dieses Mal so bemessen, dass bswp. eine  Marathonschnürung problemlos möglich ist. Eine Verstaumöglichkeit für die Schnürsenkel hingegen fehlt unverständlicherweise nach wie vor.

Die Zunge ist flexibler und das neoprenartige Material wurde gegen ein offenporiges Mesh getauscht. Dick ist die Zunge zwar auch nach wie vor nicht. Aber dank der neuen Schnürsenkel verteilt sich der Druck gleichmässig auf dem Fußrücken und es gibt keine Druckstellen. Die elastische Bootiekonstruktion hält die Zunge an Ort und Stelle und umschließt den Mittelfuß sehr angenehm. Einzig der Abschluss der Zunge klappt sich beim Laufen relativ leicht um ohne allerdings weiter zu stören (außer vielleicht die Optik).

Einsatzbereich & Untergrund

Maximale Dämpfung, 33:29 mm Bauhöhe, Gewicht unter 300 g in US 9, Vibram Mega Grip Außensohle, 5 mm Stollenelemente – Alleine diese Merkmale zeigen klar wofür der Hoka Speedgoat 5 gemacht wurde. Langes, unbeschwertes Laufen abseits der Straßen. Seine Vielseitigkeit ist dabei seine große Stärke. Feld-/Wald-/Wiesenwege, Waldautobahnen, Schotterpisten, Singletrails, einfache bis nicht zu technische Trails sind seine Heimat. Hier sorgt die breite Auflagefläche gepaart mit der starken Dämpfung der massiven Zwischensohle überall für Idealspur. Die dicke Mittelsohle schluckt alle Unebenheiten, Steine, Tannenzapfen u. ä. Widrigkeiten des Trails. Auch Straßenabschnitte lassen sich problemlos laufen.

Vibram Megagrip Aussensohle  (c) Laufschuhkauf.deEr hat aber seine Grenzen. Wird der Trail nämlich sehr technisch, verwinkelt und verblockt kommt der Hoka Speedgoat 5 an seine Grenzen. Hier fehlt ihm die nötige Agilität und Bodennähe. Des weiteren könnte dafür auch das Obermaterial robuster sein. Dagegen ist der Grip der Vibram Mega Grip Außensohle mit den 5 mm Stollen herausragend. Auch bei Nässe (und Steinen) vermittelt er ein sicheres Gefühl. Die neuen, zackigeren und mit Mikrospikes versehnenen Stollenelemente setzen hier wieder einen neuen Benchmark.

Gerade wer (ultra-)lange Strecken rennen will, findet im Hoka Gripmonster einen geeigneten Begleiter. Hierfür ist er dank des hohen Komforts prädestiniert. Auch gegen einen Einsatz auf kürzeren Distanzen spricht nichts. Wer aber vollen Fokus auf Wendigkeit und Schnelligkeit legt findet am Markt für die Short- und Halftraildistanzen geeignetere Alternativen (auch bei Hoka).

Bezüglich des Tempos läuft sich der Speedgoat 5 am besten wenn es nicht in den sub-/maximalen Bereich geht. Er lässt sich durchaus zügig laufen aber eben eher auf längeren Distanzen. Dort ist die Geschwindigkeit wiederum nicht so hoch dafür aber der Bedarf an Komfort und Dämpfung höher. Wer lang UND schnell laufen will ist im Hoka Speedgoat 5 gut aufgehoben.

Hoka Speedgoat 5 GTX (Spike) – Die Goretex Version

Nahezu baugleich gibt es den Speedgoat 5 auch als wasserdichten Laufschuh mit Goretex Schaft. Inzwischen ist dieser auch in Deutschland erhältlich. Mit deutlicher Verspätung aufgrund von Problemen in der Lieferkette ist dieser im Januar 2023 und damit fast 1 Jahr später als ursprünglich geplant auf den deutschen Markt gekommen. Leider sind Verschiebungen von Markteinführungen nach wie vor Realität.

Neben dem Schaftmaterial gibt es von der Optik abgesehen keine nennenswerten Unterschiede zur Meshversion. Der Schutz an der Schuhspitze und das Overlay im Fersenbereich sind minimal anders gestaltet.

Beim Gewicht hingegen schlagen bei der Goretex-Version laut Hoka mit 348 g in US 9 (42,5) satte 57 g pro Schuh zu Buche. Das ist eine Menge. Die Regel sind hier eher 10 – 30 g.

Der entscheidende Vorteil der Goretex Membran ist die Wind- und Wasserdichtigkeit. Beim Laufen im nassen Gras, im Schnee und durch feuchtes Laub hält der GTX Schaft den Fuß schön trocken und zudem auch warm. Kommt aber Wasser über den Schuhkragen ins Innere des Schuhs, dann bleibt es i.d.R. auch einige Zeit dort. Deshalb machen ggf. zusätzlich Gamaschen Sinn, die das Obere des Schuhs samt dem Knöchel abdecken.

Richtig Sinn macht die GTX Ausführung nur bei kühlen Temperaturen bei am besten 10°C und weniger. Dann ist das Temperaturgefälle zwischen warmen Innenraum und kalter Umgebung ausreichend hoch damit die Membran wirklich „atmen“ kann und der Fuß nicht übermässig schwitzt. Deshalb ist der Speedgoat 5 GTX auch eher ein Zweitschuh für schlechtes Wetter. Kälte, Nässe, Wind. Bei diesen Bedingungen kann er seine Stärken voll ausspielen. Bei warmen Wetter (selbst wenn es regnet) würde ich immer die Meshversion bevorzugen.

Ein weiterer Vorteil der GTX Version ist, dass durch die höhere Dichtigkeit der Membran Staub und Schmutz nicht so leicht in den Schuh gelangen. Das gilt wie oben mit dem Wasser aber auch hier nur für das Mesh. Über den Schuhkragen kommt allermöglicher Unrat der Trails genauso schnell in den Schuh außer es werden wie oben beschrieben zusätzlich Gamaschen verwendet. Netter Nebeneffekt des dichteren, festeren GTX Schafts ist zudem, dass sich dieser deutlich leichter säubern lässt als der der Meshversion.

Bezüglich der unverbindlichen Verkaufspreisempfehlung liegt die Goretex-Ausführung marktüblich 20,- € über der Meshversion bei 170,- €.

Wer es noch spezieller mag und einen Trailschuh fürs das Laufen auf Eis, glatten Wegen, tiefem Geläuf u. ä. im Winter sucht findet mit dem Hoka Speedgoat 5 GTX Spike eine mögliche Lösung. Ähnlich wie die Trailschuhe von Icebug hat die Spikeversion des Speedgoat 5 12 Hartmetallspikes pro Schuh in die Vibramsohle geschraubt. Die zusätzliche Ausstattung kostet dann nochmals 20,- € mehr und liegt dann bei 190,- €.

Fazit

Operation gelungen. Patient besser denn je. So lässt sich das Update des Hoka Speedgoat 5 beschreiben. Komfortablere Passform, weniger Gewicht, stabilerer Aufbau, geschmeidigeres Abrollverhalten: Einfach ein besserer Schuh. So geht Update! Hut ab.

Zielgruppe des Hoka Speedgoat 5

Zielgruppe Hoka Speedgoat 5  (c) Laufschuhkauf.deMittelschwere bis nicht zu schwere Läufer*innen mit eher neutralem Abrollverhalten die einen maximal gedämpften Allrounder fürs Gelände und längere (Ultra-)Laufdistanzen suchen sollten den Hoka Speedgoat 5 in die engere Wahl nehmen. Für Supinierer*innen ist er dank der breiten, durchgängigen Auflagefläche sowie der guten Dämpfung ebenfalls eine gut geeignete Lösung.

Der Speedgoat 5 ist einer der Laufschuhe, die auch als Problemlöser fungieren können, bringt aber in jedem Fall Abwechslung in den (Trail-)Schuhschrank. Läufer, die sich mehr Gefühl für den Untergrund wünschen und flotter unterwegs sind, sollten bei Hoka lieber Modelle wie den neuen Karbontrailracer Tecton X, den Klassiker Torrent 2 oder den super leichten Zinal ins Auge fassen.

Zielgruppe Gewicht
leichtgewichtigOO
normalgewichtigOOOO
schwergewichtigOOO
Zielgruppe Abrollverhalten
Unterpronierer / SupiniererOOO
NeutralfußläuferOOOO
leichte ÜberproniererO
mittelstarke ÜberproniererX
starke ÜberproniererX
Laufuntergrund
Asphalt / BetonOO
Feld / WaldOOOO
TrailOOO
Legende: OOOO = sehr gut geeignet; OOO = gut geeignet; OO = geeignet; O = bedingt geeignet; X = ungeeignet

[WERBUNG] Hinweis zum Thema Werbung / Transparenz: Die Laufschuhe des Tests habe ich bei den jeweiligen Laufschuhherstellern angefordert. Der Testbericht wurde von mir verfasst und gibt meine persönliche Meinung wieder. Auf Inhalt und Urteil wurde seitens der Hersteller keinerlei Einfluss genommen. Für den Testbericht erhalte ich keine finanzielle Vergütung von den Herstellern.


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