Nächster Laufschuh im Laufschuhkauf.de Laufschuhtest FS 2019 ist der Geländelaufschuh / Trailschuh Brooks Caldera 3.
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Das schreibt Brooks zu seinem Komforttrailschuh
„Zeit, die Gams in dir zu entdecken! Leichtgewichtige Dämpfung und eine gut haftende TrailTack-Gummilaufsohle halten dich Kilometer für Kilometer in Schwung, egal wie schlammig der Boden ist.
- Dynamische Dämpfung: Die leichte BioMoGo DNA-Mittelsohle ist hoch geschichtet, um einen stetigen Schritt über lange Distanzen zu fördern, während sie vor Geländegefahren schützt.
- TrailTack Haftende Traktion: Die haftende Gummi-Außensohle TrailTack und die großflächigen Stollen sorgen für eine hervorragende Bergauf- und Bergabtraktion auch auf nassem Grund.
- Schnelle Drainage: Selbst nach einer Flussdurchquerung sorgt die innovative Oberflächen- und Unterfußkonstruktion dafür, dass das Wasser abgewiesen und schnell abgeführt wird, damit dein Fuß leicht bleibt.
- Sonstiges: Die BioMoGo DNA Mittelsohlendämpfung passt sich dynamisch an deinen Laufstil an. Das Ariaprene™-Mesh-Upper sorgt für maximale Belüftung und Feuchtigkeitsabfuhr. Der Mudguard ermöglicht mit dem strategisch günstig angebrachten Stretch- und Strukturgewebe einen makellosen Sitz. Das sorgt in stark beanspruchten Bereichen für mehr Schutz und Robustheit. An der integrierten Gamaschenlasche an der Ferse können Gamaschen mit Haken und Schlaufe befestigt werden. Eine aktualisierte Schnürsenkelaufbewahrung hält die Schnürsenkel sicher, sauber und aus dem Weg. An der Vorderseite befindet sich ein neuer Gamaschen-Befestigungspunkt.“
Doch schauen wir genauer ins Detail was der Brooks Caldera 3 kann. Was nicht. Wie er sich beim Laufen bewährt und für wen er geeignet ist.
Zahlen, Daten, Fakten zum Brooks Caldera 3
- Artikelnummer: 110295 1D 636
- Preis: 140,- €
- Kategorie: Trail- / Geländelaufschuhe
- Geschlecht: Als Damen- und Herrenmodell erhältlich.
- erhältliche Größen (US): Damen 5 – 12, Herren 7 – 13, 14, 15
- verschiedene Weiten erhältlich: nein
- Gewicht: 284 g (US 9), 336 g (US 13)
- Sprengung: 4 mm
- Bauhöhe: 24:20 mm
- Leisten: gebogen
- Zwischensohle: BioMoGo DNA Zwischensohle, keine separaten Dämpfungskissen im Vor- und Rückfußbereich
- Pronationsstütze: nein
- Passform: eher breit geschnitten
- Vergleichsmodelle anderer Marken: Hoka One One Speed Goat
- Sonstiges: Brooks Antwort auf Hoka.
Änderungen zum Vorgängermodell
Nachfolger des Brooks Caldera 2. Folgende Neuerungen weist der Brooks Caldera 3 auf:
Die Neuerungen betreffen wie schon beim letzten Update ausschließlich den Schaft. Die Außen- und Zwischensohleneinheit wurde inkl. der Schicht Textil unter der Einlegesohle nur farblich verändert aus dem Vorgängermodell übernommen. Im Schaft wurden zahlreiche Overlays umplatziert und deren Zahl deutlich reduziert. Der Caldera 3 hat eine umlaufende Wanne zum Schutz vor Feuchtigkeit (3D Rubber Print Mud Guard). Im Vorfussbereich wurde ein Großzehenriegel integriert. Die Overlays im Vorfussbereich sind beim 3er alle geklebt was die Zahl der Nähte nochmals reduziert. Der Schaft besteht jetzt komplett aus schnell trocknendem und atmungsaktivem Ariaprene Mesh.
Die Schnürsenkel sind beim Caldera 3 dünner dafür aber etwas breiter. Die verunglückte Schnürsenkelgarage des Vorgängers wurde entfernt und durch eine Schnürsenkelschlaufe in der Mitte der Schnürung ersetzt. Zudem ist der Brooks Caldera 3 mit einer Halteschlaufe für die Zunge ausgestattet und das obwohl die Booty Konstruktion in der 3. Auflage bereits oben an der Zunge ansetzt. Die Strumpfschaftkonstruktion ist beim neuen Caldera elastischer. An der Aufhängung der Schnürung im Vorfussbereich befindet sich jetzt eine Öse zum Befestigen von Gamaschen. Die Klettlösung im Rückfussbereich wurde überarbeitet und wird nun nach oben weggeklappt. Zusätzlich hat Brooks dem Caldera 3 eine Anziehschlaufe wie beim Cascadia spendiert.
Neues Design. Neben dem neu gestalteten Reflektor an der Ferse hat der Brooks Caldera 3 jetzt auch wieder einen 2. Reflektor an der Schuhspitze und damit mehr als mancher Strassenlaufschuh der Marke aus Seattle. Die unverbindliche Verkaufspreisempfehlung bleibt im mittleren Preissegment bei 140,- €.
Testbericht und Kommentar
Bewährtes beibehalten, Suboptimales verbessern – Das ist die Strategie von Brooks bei der Evolution seiner Modelle. So auch beim Caldera. Seit seiner ersten Auflage wurde v. a. am Schaft gebastelt. Dieses maßgeblich für die Passform entscheidende Bauteil wurde auch bei der 3. Auflage angepackt während die Außen- und Zwischensohleneinheit nur farblich überarbeitet wurde.
Altra und Hoka One One sind die beiden Vorreiter in der Kategorie Maximalschuhe. Diese zeichnen sich durch einen hohen Zwischensohlenaufbau bei wenig Sprengung und niedrigem Gewicht aus. Das schafft auch der Brooks Caldera 3. Wobei er optisch massiver wirkt als er tatsächlich ist. Die Bauhöhe ist mit 24:20 mm (+ rund 3 mm Außensohle) ähnlich dem Brooks Ghost 11 der auf eine Bauhöhe von 24:12 mm kommt. D.h. im Rückfuss ist er gleich hoch gebaut wie der Neutrallaufschuhklassiker nur mit dem Unterschied, dass der Vorfuss 8 mm höher steht. Die Sprengung liegt dadurch bei niedrigen 4 mm. Das Schuhgewicht ist für einen Geländelaufschuh niedrig. So bringt der Brooks Caldera 3 deutlich unter 300 g in Referenzgröße US 9 (= 42,5) auf die Waage und damit nur so viel wie der Strassenlaufschuh Ghost 11.
Die entscheidende Neuerung bringt der Schaft mit sich. Dieser wurde nochmal komplett umgebaut. Weniger Overlays, neue Platzierung der Verbliebenen und weniger Nähte. Darüber hinaus hat der Brooks Caldera 3 einen Großzehenriegel bekommen der in die umlaufende Wanne aus 3D Fit Print Rubber (3D Rubber Print Mud Guard) integriert ist. Diese ist besonders im Vorfuss- und im Fersenbereich verstärkt. Im Schaft kommt jetzt dünnes, atmungsaktives und schnell trocknendes Ariaprene Mesh zum Einsatz. Der beste Teil des Updates ist, dass die Passform nicht mehr ganz so breit wirkt wie bei den Vorgängern. Die Strumpfschaftkonstruktion ist beim Brooks Caldera 3 elastischer und passt sich besser an den Fuss an. Der Caldera sitzt komfortabel wie ein Hausschuh und bietet trotz allem noch angenehm viel (aber nicht mehr viel zu viel) Platz. Die Führung und der Halt ist gegenüber den Vorgängern verbessert. Top!
Zudem wurde die Einheit aus Schnürung und Zunge ebenfalls generalüberholt. Die Zunge besteht bei der 3. Auflage des Caldera wie auch der restliche Schaft aus schnell trocknendem Ariaprene. Verbesserungsfähig wäre noch deren Länge. Die Zunge ist für mein Empfinden etwas kurz geraten. Die verunglückte Schnürsenkelgarage, in der ein Verstauen der Schnürsenkel nur mit ganz viel Gefummel möglich war, wurde durch eine Schnürsenkelschlaufe in der Mitte der Schnürung getauscht. Optisch nicht ganz so toll gelöst erfüllt diese ihren Dienst aber zuverlässig. Für die wenigen Läufer die es nutzen: Die Befestigung für Gamaschen wurde sowohl im Rückfuss als auch im Vorfuss optimiert.
Trotz der Tatsache, dass er sich nicht schwammig anfühlt geht mit dem höheren Aufbau Gefühl für den Untergrund verloren. Die Torsionsfähigkeit und die Flexibilität leiden trotz dem Verzicht auf eine Mittelfußbrücke ebenfalls zu Gunsten des maximalen Komforts. Der Brooks Caldera 3 bleibt der eher gemütliche Begleiter auf den Trails. D.h. eher lockeres Tempo und nicht zu technische, gerne auch längere Strecken sind seine Paradedisziplinen. Gerade auf den lange Distanzen wo das Tempo im Normalfall so oder so niedriger ist und vor allem viel Komfort zählt ist er zu Hause. Sehr technisch und mit vielen schnellen Richtungswechseln versehen sollte der Trail deshalb nicht sein. Die „sticky rubber“ Aussensohle bietet bei nassem und steinigem Untergrund guten Halt. Im tiefen, schlammigen Geläuf hingegen kommt der Brooks Caldera 3 schnell an seine Grenzen. Dafür ist das Profil zu flach und undefiniert.
Der Laufschuhbauer aus Seattle geht mit dem Caldera 3 seinen Weg. Langsam aber sicher kommt der neueste Trailschuh von Brooks im Markt an. Die meisten „Kinderkrankheiten“ sind ausgestanden. Bleibt zu hoffen, dass Brooks dem Modell ausreichend Zeit gibt. Schließt es doch inzwischen gut eine Lücke im Brooks Sortiment.
Zielgruppe
Mittelschwere bis schwere Läufer mit neutralem Abrollverhalten und Supinierer, die einen bequemen und gut gedämpften Traillaufschuh für längere (Ultra-)Distanzen suchen, sind seine Hauptzielgruppe. Wer auf technischeren Wegen unterwegs ist oder mehr Gefühl für den Untergrund wünscht sollte sich bei Brooks die Modelle Brooks Cascadia 13 bzw. insbesondere den Pure Grit 7 anschauen.
Zielgruppe Gewicht | |
leichtgewichtig | OO |
normalgewichtig | OOOO |
schwergewichtig | OOO |
Zielgruppe Abrollverhalten | |
Unterpronierer / Supinierer | OOOO |
Neutralfußläufer | OOOO |
leichte Überpronierer | O |
mittelstarke Überpronierer | X |
starke Überpronierer | X |
Laufuntergrund | |
Asphalt / Beton | OO |
Feld / Wald | OOOO |
Trail | OO |
Legende: OOOO = sehr gut geeignet; OOO = gut geeignet; OO = geeignet; O = bedingt geeignet; X = ungeeignet |
[WERBUNG] Hinweis zum Thema Werbung: Die Laufschuhe des Tests habe ich bei den jeweiligen Laufschuhherstellern angefordert. Der Testbericht wurde von mir verfasst und gibt meine persönliche Meinung wieder. Auf Inhalt und Urteil wurde seitens der Hersteller keinerlei Einfluss genommen. Für den Testbericht erhalte ich keine finanzielle Vergütung von den Herstellern.