Das 4. Modell im Laufschuhkauf.de Laufschuhtest Herbst/Winter 2019 ist der überarbeitete Neutrallaufschuh Brooks Ghost 12.
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Produktbeschreibung von Brooks zu seinem Topseller
„Es ist ok, von seinem schlanken, neuen Look abgelenkt zu sein. Du musst nur wissen, dass er immer noch die richtige Balance zwischen der DNA LOFT Dämpfung und der Energierückführung der BioMoGo DNA trifft.
- Ausgewogene, softe Dämpfung: BioMoGo DNA und DNA LOFT Dämpfung wirken zusammen, um unter deinen Füßen genau das richtige Maß an Softness zu bieten, ohne an Energierückführung und Beständigkeit einzubüßen – und doch fühlt er sich leichter denn je an.
- Gleichmässiger Lauf: Egal wie dein Fuß aufsetzt, das segmentierte Crash Pad – ein eingebautes Stoßdämpfsystem – dämpft jeden Schritt und sorgt für sanfte Übergänge von der Ferse bis zu den Zehen.
- Softer, sicherer Sitz: Mit strategisch platziertem Stretch und Struktur, wo sie am meisten gebraucht werden, verschwindet das neu konstruierte Mesh und 3D Fit Print-Außenmaterial praktisch am Fuß.
- Zusätzliche Vorteile: Flex Grooves bieten optimierte Flexibilität im Vorderfußbereich.
- Das ist neu: Modernisierter Look mit 3D Fit Print.“
Doch schauen wir genauer ins Detail was der Brooks Ghost 12 kann. Was nicht. Wie er sich beim Laufen bewährt und für wen er geeignet ist.
Zahlen, Daten, Fakten zum Brooks Ghost 12
- Artikelnummer: 110316 1D 018
- Preis: 140,- €
- Kategorie: Neutrallaufschuh
- Geschlecht: Als Damen- und Herrenmodell erhältlich.
- erhältliche Größen (US): Damen 5 – 12, Herren 7 – 13, 14, 15
- verschiedene Weiten erhältlich: ja, 3 bzw. 4; Damen 2A (= schmal), B (= normal), D (= breit); Herren B (= schmal), D (= normal), 2E (= breit), 4E (= extra breit)
- Gewicht: 295 g (US 9), 346 g (US 13)
- Sprengung: 12 mm
- Bauhöhe: 24:12 mm
- Leisten: gerade
- Zwischensohle: BioMogo DNA Zwischensohle, DNA LOFT-Fersen-Crash-Pad, keine separaten Dämpfungskissen im Vor- und Rückfussbereich
- Pronationsstütze: nein
- Passform: normal weit geschnitten
- Vergleichsmodelle anderer Marken: New Balance 880 V9, Saucony Ride ISO 2
- Sonstiges: Nach wie vor einer der Geheimtipps für Supinierer. Der Brooks Ghost 12 ist für Damen und Herren jeweils in 6 Farbstellungen und 3 bzw. 4 (!) Weiten erhältlich. Wie aus den Vorsaisons gewohnt gibt es den Brooks Ghost 12 für 10,- € mehr wieder mit wind- und wasserdichtem Goretex Schaft.
Änderungen zum Vorgängermodell
Der Brooks Ghost 12 ist das Nachfolgemodell des Brooks Ghost 11. Folgende Neuerungen weist der Brooks Ghost 12 auf:
In Summe ist das Update eher ein kleineres Update aber trotzdem wurden nahezu alle Bauteile angepackt. Die Hauptneuerung betrifft den Schaft. Hier wurden die 3D Fit Print Overlays im Vorfussbereich komplett eliminiert und gegen ein fester gestricktes Mesh ausgetauscht. Dafür kommen im Mittel- und Rückfussbereich mehr 3D Fit Print Besätze zum Einsatz. Das zweilagige Air Mesh findet weiterhin als Schaftmaterial Verwendung, hat aber eine feinere Struktur. Die feste, aussenliegende Spange im Rückfussbereich wurde ersatzlos gestrichen. Statt der flachen hat der Brooks Ghost 12 runde, halbelastische Schnürsenkel. An der Spitze der Fersenbox ist ein separater Einsatz mit strukturierterem Stoff (die Ein-Stück-Konstruktion entfällt). Der Reflektor an der Ferse wurde vergrößert und weiter nach oben versetzt. Zudem wurde ein zweiter, großer Reflektor an der Schuhspitze verbaut.
Die Aussen- und Zwischensohle hat leichte Modifikationen erfahren. Das DNA Loft Crashpad ist jetzt mit 3 an Stelle 2 Reihen Carbongummipads besetzt. Die einzelnen Pads sind kleiner dafür aber zahlreicher. Der Aufsatzbereich wurde stärker angeschrängt als beim Ghost 11. Der DNA Loft Einsatz im Mittelfussbereich auf der Schuhaussenseite („plush transition zone“) wurde vergrössert. Die Karbongummipads im Vorfussbereich wurden mengenmässig reduziert dafür aber vergrössert. Die Flexkerben sind tiefer und durchgängiger als beim Vorgängermodell. Die der Schuhlänge nach verlaufende Flexkerbe wurde im Mittelfussbereich verkürzt.
Der Brooks Ghost 12 ist minimal schwerer als sein Vorgänger. Neues Design. Die unverbindliche Verkaufspreisempfehlung bleibt im mittleren Preissegment bei 140,- €.
Testbericht und Kommentar
Der Ghost ist inzwischen in seinem 12. Jahr und hat letztes Jahr den bisher erfolgreichsten Brooks Laufschuh, den Adrenaline GTS 19 in den Verkaufszahlen überholt. Damit schaffte er es sogar wiederholt auf die Top Ten Liste der GfK (= Gesellschaft für Konsumforschung) der meistverkauftesten Laufschuhe in Deutschland. Das ist insofern eine wegweisende Entwicklung, da dort ansonsten nur Laufschuhe von Nike, Adidas, Asics und On zu finden sind. Gerade die ersten beiden Marken haben mit Modellen wie Free, Epic React bzw. UltraBoost 19 Modelle die sich vor allem als Sneaker verkaufen und damit einen deutlich größeren Markt bedienen. Brooks hingegen ist in Läuferkreisen zwar bekannt aber darüber hinaus eher wenigen ein Begriff. Die Frage bleibt warum ein so gut laufendes Modell überhaupt überarbeitet werden muss und nicht einfach in einer neuen Farbe auf den Markt kommt? Das ist schnell erzählt: Ohne regelmässige Updates kommen keine neuen Kaufanreize. Das treibt voran. Nebenbei werden natürlich oft auch kleinere (und ggf. größere) Kritikpunkte, die es bei fast jedem Schuh gibt, eliminiert, wie unten zu lesen ist.
Brookstypisch ist das Update des Ghost in diesem Sommer wieder eines der kleineren Sorte. Zwar wurden fast alle Bauteile irgendwie angepackt aber die Veränderungen sind eher kosmetischer Natur. Runde Schnürsenkel, Umplatzierung der 3D Fit Print Overlays, feinere Struktur des Schaftmaterials oder aber auch eine leichte Modifikation der Außensohle um nur ein paar der Neuerungen zu nennen. Herausgekommen ist ein Update das Fans des Ghost erfreuen wird, weil sie auch mit der 12. Auflage ihren Spass haben werden.
Die Passform kann als normal weit bezeichnet werden und bietet den Zehen auch im Vorfussbereich angenehm viel Platz. Hallux Valgus geplagte Läufer wird es freuen, dass das Material im Vorfussbereich zudem angenehm weich und dehnfähig ist. Back to the roots hat es bei den Schnürsenkeln geheißen. Nachdem das Schnüren beim 11er Ghost ein ziemliches Gefummel war, hat der Brooks Ghost 12 wieder wie die 10. Auflage runde, halbelastische Schnürsenkel. Diese lassen sich einfach zuziehen und halten den Fuss perfekt. Die Passform bietet durch die weiche Auskleidung tollen Komfort. Auch die Lösung in der Ferse mit dem separaten Stoffeinsatz ist durchaus gelungen. Hält dadurch doch das Fersenfutter besser an seinem Platz und der Verschleiß ist geringer.
Am besten läuft sich der Brooks Ghost 12 auf befestigtem Untergrund. Von Straße bis hin zu befestigten Feld- und Waldwegen macht er problemlos alles mit. Dort bietet er auch ausreichend Grip. Vom Tempo her sind lockere, nicht zu schnelle Trainingsläufe sein Einsatzgebiet. Diese dürfen gerne auch über längere Distanzen gehen. Hier bietet er durch den eher hohen Zwischensohlenaufbau viel Dämpfung und Komfort. Das geht zu Lasten der Bodennähe und Dynamik weshalb es für schnellere Läufe geeignetere Laufschuhe gibt. 2 – 4 mm weniger Sprengung würden dem Ghost gut zu Gesicht stehen und das Laufgefühl weiter steigern. Läge doch damit die Sprengung nach wie vor im Komfortbereich. Mit dem Cascadia 14 hat es der Laufschuhbauer aus Seattle vorgemacht wie es geht. Im Vergleich zu seinem großen Bruder, dem Glycerin 17, fühlt sich der Ghost 12 nicht ganz so weich an und läuft sich auch sportlicher. Flexibilität und Torsionsfähigkeit sind für einen Dämpfungsschuh auf gutem Niveau.
Zielgruppe des Brooks Ghost 12
Leichts bis nicht zu schwere Läufer mit eher neutralem Abrollverhalten, die einen Trainingsschuh mit vielseitigem Einsatzbereich für eher befestigten Untergrund suchen, sind seine Hauptzielgruppe. Durch seinen Aufbau mit der durchgängigen, breiten Auflagefläche und den Verzicht auf eine Mittelfussbrücke gepaart mit dem stabilisierenden Schaft und der ausgewogenen Dämpfung ist er für Supinierer nach wie vor einer der Geheimtipps am Markt. Nach Herausnahme der Herstellereinlegesohle finden orthopädische Einlagen ebenfalls ausreichend Platz. Wem der Ghost 12 zu viel Schuh ist, der sollte sich bei Brooks die dynamischeren Modelle Ricochet bzw. Launch 6 anschauen. Für Komfortfans ist der Glycerin 17 eine mögliche Alternative.
Zielgruppe Gewicht | |
leichtgewichtig | OOOO |
normalgewichtig | OOOO |
schwergewichtig | OO |
Zielgruppe Abrollverhalten | |
Unterpronierer / Supinierer | OOOO |
Neutralfußläufer | OOOO |
leichte Überpronierer | O |
mittelstarke Überpronierer | X |
starke Überpronierer | X |
Laufuntergrund | |
Asphalt / Beton | OOOO |
Feld / Wald | OO |
Trail | O |
Legende: OOOO = sehr gut geeignet; OOO = gut geeignet; OO = geeignet; O = bedingt geeignet; X = ungeeignet |
[WERBUNG] Hinweis zum Thema Werbung: Die Laufschuhe des Tests habe ich bei den jeweiligen Laufschuhherstellern angefordert. Der Testbericht wurde von mir verfasst und gibt meine persönliche Meinung wieder. Auf Inhalt und Urteil wurde seitens der Hersteller keinerlei Einfluss genommen. Für den Testbericht erhalte ich keine finanzielle Vergütung von den Herstellern.