Mit dem Wettkampfschuh Saucony Endorphin Speed geht es weiter im Laufschuhkauf.de Laufschuhtest Frühjahr / Sommer 2021.
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Produktbeschreibung von Saucony zu seinem Komfortracer
„Schneller nach vorne.
Ob schnelle Einheiten oder Wettkampf, der Endorphin Speed kombiniert eine halbstarre Nylonplatte mit der ultraleichen PWRRUN PB Dämpfung. Die daraus resultierende Speedroll treibt dich nach vorne und hilft dir das Optimum aus jedem Schritt zu holen, dass sich schneller laufen einfacher anfühlt.
- Geschwindigkeit und Komfort: PWRRUN PB, die nächste Generation von komfortabler und leichter Dämpfung, vermittelt ein komfortables, reaktives Gefühl unter deinem Fuß.
- Energierückgabe: Der Endorphin Speed kombiniert die ultraleichte und reaktive PWRRUNPB Dämpfung, mit einer durchgängigen, halbstarren Nylonplatte die flexibler ist als die Karbonplatte des Endorphin Pro. Das Resultat ist der Speedroll Effekt. Empfohlen bei schnellen Einheiten und in Wettkämpfen.
- Komfort trotz Leichtigkeit: FORMFIT umschließt den Fuß mit einem 3D-Komfort mit dem atmungsaktiven Mesh und 3D-Details, die zusätzliche Struktur geben, um eine individuelles, sicheres Gefühl zu gewährleisten.“
Doch schauen wir genauer ins Detail was der Saucony Endorphin Speed kann. Was nicht. Wie er sich beim Laufen bewährt und für wen er geeignet ist.
Zahlen, Daten, Fakten zum Saucony Endorphin Speed
- Artikelnummer: S20597-10
- Preis: 180,- €
- Kategorie: Wettkampfschuh
- Geschlecht: Als Damen- und Herrenmodell erhältlich.
- erhältliche Größen (US): Damen 5 – 12, Herren 7 – 13, 14, 15
- verschiedene Weiten erhältlich: nein
- Gewicht: 221 g (US 9), 266 g (US 13)
- Sprengung: 8 mm
- Bauhöhe: 35,5:27,5 mm
- Leisten: gebogen
- Zwischensohle: durchgängige, halbstarre Nylonplatte, POWERRUN PB Zwischensohle (PEBA basierter Schaum), keine separaten Dämpfungskissen im Vor- und Rückfußbereich
- Pronationsstütze: nein
- Passform: für einen Wettkampfschuh eher weit geschnitten
- Vergleichsmodelle anderer Marken: Brooks Hyperion Tempo
- Sonstiges: In zahlreichen Farbstellungen und Special Editions erhältlich. Das hier bebilderte Modell ist aber aus Sommer 2020 und damit von der Farbe her nicht mehr aktuell.
Änderungen zum Vorgängermodell
Die Endorphin Serie von Saucony ist seit Sommer 2020 auf dem deutschen Markt. Sie kommt zusätzlich zum bestehenden Portfolio und ist komplett neu. Demnach sind dazu keine Vorgängermodelle vorhanden. Die klassisch aufgebauten Racer Fastwitch 9 und Type A9 sowie der Natural Running Schuh Kinvara 12 bleiben auf jeden Fall in FS 2021 in der Produktrange.
Testbericht und Kommentar
Die Endorphin Serie besteht aus 3 Modellen. Neben dem Karbonplattenracer Endorphin Pro gibt es die abgemilderte Variante mit Kunststoffplatte, den Endorphin Speed (Modell in diesem Test) und den deutlich stärker gedämpften und höher aufgebauten Trainingsschuh Endorphin Shift.
Bauweise, Ausstattung & Laufgefühl
Was beim Saucony Endorphin Speed direkt auffällt ist die dicke Zwischensohle. In ihr wurde der neue, reaktive Dämpfungsschaum POWERRUN PB verbaut. 35,5 mm im Rückfuss und 27,5 mm im Vorfuss erzeugen die für die neuen Wettkampfschuhe typische 8 mm Sprengung. Noch vor 2 Jahren hätte niemand mit diesem Aufbau einen noch dazu so leichten Wettkampfschuh erwartet. Das an Styropor erinnernde Material der Mittelsohle ist auf jeden Fall sehr leicht. Lediglich 221 g in Größe US 9 (42,5) bringt der Saucony Endorphin Speed auf die Waage. Damit ist er nur minimal schwerer als der Karbonplattenracer Endorphin Pro.
Durch die Höhe der Zwischensohle ist der Speed komfortabel gedämpft. Trotzdem nicht schwammig. Der neue Komfortracer ist nicht zu weich sondern durchaus reaktiv und dynamisch. Speedroll Technologie nennt Saucony die Kombination aus weichem Schaum und S-förmiger Nylonplatte die aufgrund des Gefälles im Schuh einen „Vortriebseffekt“ erzeugt. Wie bei den meisten Karbonplattenracern liegt die Nylonplatte hinten in der Zwischensohle weit oben und vorne weiter unten, nur noch knapp 5 mm über der Aussensohle. Zahlreiche Studien haben belegt, dass diese Anordnung der Platte am effektivsten ist. Um diese Bauweise zu ermöglichen benötigen die Plattenschuhe aber die hohe Zwischensohle.
Die Nylonplatte des Endorphin Speed ist deutlich weniger starr als eine Karbonplatte, fördert aber trotzdem ein schnelleres und einfacheres Abrollen. Das macht den Schuh für eine breitere Zielgruppe interessant und belastet Wade und Achillessehne weniger. Für ein gewisses Maß an „neutraler“ Stabilität sorgt die Nylonplatte, mit der durchgängigen Auflagefläche der Sohle und die TPU Fersenkappe. Die Flexibilität ist auf gutem Niveau. Entgegen der Karbonplattenvertreter bietet die Nylonplatte trotz einer gewissen Steifheit noch relativ viel Torsionsfähigkeit. Mit einer UVP von 180,- € ist der Saucony Endorphin Speed im gehobenen Preissegment zu finden. Für die Ausstattung geht das aber in Ordnung.
Schaft, Passform & Schnürung
Die Passform des Saucony Endorphin Speed gehört bei den Wettkampfschuhen zur breiteren Sorte. Das betrifft hier nicht nur das Volumen im Obermaterial sondern auch den Leisten. Das sollte bei der Anprobe Beachtung finden. Läufer mit sehr schmalen Füßen werden hier nicht glücklich werden. Platz in der Höhe ist ebenfalls ausreichend vorhanden. Orthopädische Einlagen finden im Austausch gegen die einfache Herstellereinlegesohle ausreichend Platz.
Das Mesh ist zweilagig, nicht übermässig dick, eher minimalistisch und sehr offenporig. Das sorgt für eine tolle Belüftung des Fusses und viel Atmungsaktivität. Die wenigen aufgeklebten Overlays geben dem Fuß v. a. im Mittelfußbereich zusätzlichen Halt. Ebenso die Zungenkonstruktion. Die Zunge ist seitlich am Schuheinstieg mittels eines Meshbands fixiert das unten an der Mittelsohle ansetzt. Der Rückfußbereich und der obere Teil der Zunge sind etwas stärker gepolstert was einen Hauch von Komfort verspricht. Der Endorphin Speed sitzt sehr gut am Fuß. Nichts scheuert. Nichts stört. Ein Pantoffel ist der Endorphin Speed wie die meisten Wettkampfschuhe trotzdem nicht. Schließlich ist der Hauptfokus schnelles Laufen und wenig Gewicht.
Die 7 Ösenschnürung mit den ausreichend langen, flachen Schnürsenkeln lässt auch Schnürvarianten wie bspw. die Marathonschnürung zu. Dagegen ist die kleine, elastische Halteschlaufe für die Schnürsenkel wie beim Modell Peregrine 10 ST suboptimal konstruiert. Zum einen wäre sie besser noch etwas weiter oben platziert und zum anderen sollte sie etwas fester (kürzer) sein damit die Schnürsenkel tatsächlich dort bleiben.
Einsatzbereich & Untergrund
Das sehr flache, wenig ausgeprägte Profil läuft sich am besten auf festem und befestigtem Untergrund. Straße, Parkwege, einfache, festgefahrene Waldautobahnen macht der Saucony Endorphin Speed problemlos mit. Sofern es trocken ist. Denn der Grip bei Nässe ist verbesserungswürdig. Auch für die Tartanbahn gibt es geeignetere Laufschuhe.
Bezüglich der Wettkampfdistanzen erstreckt sich der Einsatzbereich des Endorphin Speed von 5 km bis hin zum Marathon. Wenn es mal wieder Strassenrennen gibt würde ich ihn persönlich zunächst auf Distanzen von 10 und 21,1 km laufen.
Im Training macht er bei Tempoläufen und Intervallen jeglicher Art Spass. Der Speed ist ein Modell, wie der Name schon sagt, zum Rennen und nicht zum Dahinschlurfen. Vom Tempo her gilt: Je schneller desto besser. Eventuell mit Ausnahme von kurzen, maximalen Intervallen wie bspw. 200 oder 400 m Wiederholungen.
Fazit
Mit dem Endorphin Speed schickt der amerikanische Laufschuhbauer eine sehr gelungene Neuheit in den Kampf der Plattenschuhe. Aufgrund der nicht zu extremen Bauweise mit der Nylonplatte ist zudem die Zielgruppe größer als bei den spitzeren Karbonplattenracern. Respekt! Toller Schuh. Aktuell einer der besten seiner Art.
Zielgruppe des Saucony Endorphin Speed
Leichte bis mittelschwere, leistungsorientierte Läufer mit neutralem Abrollverhalten auf der Suche nach einem nicht zu krassen Plattenschuh sollten den Saucony Endorphin Speed in die engere Wahl nehmen. Je flacher der Fußaufsatz desto besser läuft sich der Endorphin Speed und umso mehr lassen sich die Vorteile des Schuhs nutzen. Passiver Laufstil mit Aufsatzpunkt weit vor dem Körperschwerpunkt und „Bummeltempo“ sind Ausschlusskriterien für den Schuh. Auch bei Achillessehnenproblemen sollte Vorsicht walten. Etwas Zeit zur Gewöhnung sollte in jedem Fall eingeplant werden. Wer langsam in die Welt der Plattenschuhe eintauchen will ist hier genau richtig.
Wer auch über den Schuh das Maximum an Geschwindigkeit herausholen will, einigermaßen verletzungsresistent ist und einen noch dynamischeren, explosiveren Schuh von Saucony haben möchte greift zum Karbonplattenracer Endorphin Pro. Fans von maximalem Komfort und Läufer, die langsamer unterwegs sind aber trotzdem das „rundere“ Laufgefühl haben wollen, wählen den Trainingsschuh Endorphin Shift.
Zielgruppe Gewicht | |
leichtgewichtig | OOOO |
normalgewichtig | OOOO |
schwergewichtig | O |
Zielgruppe Abrollverhalten | |
Unterpronierer / Supinierer | OOO |
Neutralfußläufer | OOOO |
leichte Überpronierer | O |
mittelstarke Überpronierer | X |
starke Überpronierer | X |
Laufuntergrund | |
Asphalt / Beton | OOOO |
Feld / Wald | OO |
Trail | X |
Legende: OOOO = sehr gut geeignet; OOO = gut geeignet; OO = geeignet; O = bedingt geeignet; X = ungeeignet |
[WERBUNG] Hinweis zum Thema Werbung / Transparenz: Die Laufschuhe des Tests habe ich bei den jeweiligen Laufschuhherstellern angefordert. Der Testbericht wurde von mir verfasst und gibt meine persönliche Meinung wieder. Auf Inhalt und Urteil wurde seitens der Hersteller keinerlei Einfluss genommen. Für den Testbericht erhalte ich keine finanzielle Vergütung von den Herstellern.