Laufschuhtest Mizuno Wave Rider Neo

Mit dem Neutrallaufschuh / Dämpfungsschuh Mizuno Wave Rider Neo folgt der 9. Laufschuh im Laufschuhkauf.de Laufschuhtest HW 2020.

Mizuno Wave Rider Neo Aussenseite (c) Mizuno Mizuno Wave Rider Neo Innenseite (c) Mizuno Mizuno Wave Rider Neo Aussensohle (c) Mizuno

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Produktbeschreibung von Mizuno zu seinem Neuzugang im Komfortsegment

„Wave Rider Neo – Propulsion Enerzy.

Erlebe modernste Lauftechnologie. Unsere neueste Technologie, Mizuno Enerzy, bringt Dämpfung und Energierückgabe in neue Höhen und verleiht dem Wave Rider Neo ein erstklassiges, weiches und extrem dynamisches Laufgefühl. In Kombination mit Mizuno Wave sorgt er für sanfte Übergänge und Stabilität.

  • Die durchgehende Mizuno Enerzy-Zwischensohle und der Mizuno Enerzy-Fersenkeil sorgen für viel weiche und federnde Dämpfung sowie für ein erstklassiges Lauferlebnis.
  • Das niedrigstes Gewicht (265 g) in der Rider Geschichte
  • Das Abdecken des Schaftbereichs mit Mizuno Enerzy verbessert glattere und weichere Übergänge.
  • Durchscheinende G3-Außensohle für stärkeren Abdruck und erstklassiges Gefühl.
  • Bootie-Zungenkonstruktion für eine bequeme Passform im Mittelfußbereich.
  • Geeignet für: Für neutrale Läufer, die dynamische Dämpfung suchen und Reaktivität in einem leistungsstarken Premium Wave Rider.“

Doch schauen wir genauer ins Detail was der Mizuno Wave Rider Neo kann. Was nicht. Wie er sich beim Laufen bewährt und für wen er geeignet ist.

Zahlen, Daten, Fakten zum Mizuno Wave Rider Neo

  • Artikelnummer: J1GC207809
  • Preis: 170,- €
  • Kategorie: Neutrallaufschuh
  • Geschlecht: Als Damen- und Herrenmodell erhältlich.
  • erhältliche Größen (US): Damen 6 – 11, Herren 7 – 13, 14, 15
  • verschiedene Weiten erhältlich: nein
  • Gewicht: 265 g (US 9), 345 g (US 13)
  • Sprengung: 12 mm
  • Bauhöhe: 32:20 mm
  • Leisten: gebogen
  • Zwischensohle: Cloud Wave, 2 lagige Zwischensohle aus durchgehendem Enerzy Schaum oberhalb der Wave Platte und Mizuno Enerzy im Rückfußbereich unterhalb der Wave Platte, keine separaten Dämpfungskissen im Vor- und Rückfußbereich
  • Pronationsstütze: nein
  • Passform: normal weit geschnitten.
  • Vergleichsmodelle anderer Marken: Brooks Levitate 4
  • Sonstiges: Premium Version des Klassikers Wave Rider 24.

Änderungen zum Vorgängermodell

Der Mizuno Wave Rider Neo ist seit Herbst 2020 ganz neu auf dem Markt, d.h. es gibt kein Vorgängermodell.

Testbericht und Kommentar

Mit Blick auf die Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung kommt das japanische Laufschuhlabel gut durch die Coronapandemie und kann gegenüber dem Vorjahr zulegen. Das liegt sicherlich auch an den neuen und überarbeiteten Modellen. Und Mizuno knüpft hier mit dem Wave Rider Neo nahtlos an. Der Wave Rider Neo ist die Premium Ausführung des Klassikers Wave Rider. Mit einer unverbindlichen Verkausfpreisempfehlung von 170,- € liegt er im gehobenen Preissegment.

Bauweise, Ausstattung & Laufgefühl

Mizuno Wave Rider Neo (c) Laufschuhkauf.deEnerzy heißt das neue Zwischensohlenmaterial von Mizuno. Es soll verglichen mit dem bisherigen U4ic Schaum 17 % softer sein und einen 15 % höheren Energiereturn haben. Im Mizuno Wave Rider Neo wird Enerzy als alleiniges Zwischensohlenmaterial zusammen mit einer Cloud Wave Platte im Rückfuß verbaut. Im „normalen“ Rider ist Enerzy auf die Fersenpartie beschränkt. Da Enerzy zudem haltbarer ist als der bisherige U4iC Schaum verzichtet Mizuno auf eine flächendeckende Abdeckung des Schaums mit X10 Karbongummi. Nur im Aufsatzbereich des Mizuno Wave Rider Neo kommt X10 zum Einsatz. Im Vorfußbereich ist die bisher v. a. aus Wettkampfschuhen bekannte G3 Außensohle eingesetzt.

Das alles führt in Summe zu einem niedrigeren Gewicht. Mit 265 g in Größe US 9 schafft es der Neuling zwar nur ins vordere Mittelfeld bei den Dämpfungsschuhen, liegt aber 25 g unter der „normalen“ Ausführung. Zudem ist er damit der leichteste Rider den es seit seiner Einführung im Jahr 1996 je gab.

Laufen im Herbst 2020 (c) Laufschuhkauf.deTrotz allem Dämpfungs-TamTam und aller Technologie läuft sich der Mizuno Wave Rider Neo, anders als manche Vertreter im Markt, nicht wie ein Sofa sondern im Gegenteil für einen Cushionschuh überraschend reaktiv und definiert. Im Vergleich zu seinem kleineren Bruder (Wave Rider 24) läuft er sich dynamischer und bietet einen höheren Energiereturn.

Überraschend hingegen ist dann wieder die für einen flotteren Trainingsschuh hohe Bauweise von 32:20 mm (+ 1 mm zum Wave Rider 24). Auch die Sprengung, d.h. der Höhenunterschied zwischen Ferse und Vorfuß, liegt mit 12 mm im oberen Bereich.

8 mm Sprengung hätten ausgereicht und würden den Laufspaß weiter steigern. Gerade in einem neuen Modell wäre dieser Schritt ohne großes Risiko möglich gewesen. Liegen doch 8 mm immer noch im Keine-besondere-Gewöhnung-notwendig-Bereich.

Die Wave Platte endet beim Mizuno Wave Rider Neo im Mittelfußbereich. Das hat den Vorteil, dass dort keine Kerbe entsteht und eine einheitliche, weichere Auflagefläche entsteht. Nicht nur Rückfußläufer rollen dadurch gleichmäßiger ab sondern auch Mittelfußläufer haben eine komfortablere Landezone. Wobei letztere die Eignung des Schuhs wegen der Bauhöhe und Sprengung beim Testlauf kritisch betrachten sollten. Die Flexibilitäts- und Torsionswerte sind auf gutem Niveau.

Schaft, Passform & Schnürung

Mizuno Laufschuhe schnüren (c) Laufschuhkauf.dePremium Insock nennt Mizuno seinen Strumpfschaft, der dem Wave Rider Neo sein charakteristisches Aussehen verleiht. Technisch, clean, aufgeräumt, etwas futuristisch aber auf jeden Fall modern wirkt der Newcomer dadurch. Optisch hat er auch durch den hochgezogenen, nach hinten zeigenden Schuhkragen etwas vom Adidas Ultraboost 20.

Diese Lösung lässt den Fuß zusammen mit der Anziehschlaufe an der Ferse besser in den Schuh gleiten. Allerdings nur wenn der Spann flach genug ist. Anderenfalls ist es wie bei mir eine ziemliche Herausforderung durch die etwas eng geratene Schuhöffnung in den Schuh zu kommen. Der Abschluß des Schuhkragens ist umlaufend mit einer festeren Naht eingefasst was dem Schaft Elastizität raubt die für einen bequemeren Einstieg nötig wäre. Das sollte vor dem Kauf auf jeden Fall kritisch geprüft werden. Orthopädische Einlagen v. a. wenn diese höher als die Herstellereinlegesohle aufbauen funktionieren deshalb nur eingeschränkt da es nochmals Platz im Schuh nimmt.

Komfortlaufschuh von Mizuno (c) Laufschuhkauf.deDie flachen, zweireihig geführten Schnürsenkel in Kombination mit dem dünnen Material darunter üben schon einen gewissen Druck auf den Fußrücken aus. Das lässt sich aber mit nicht ganz so festem Schnüren beheben. Die optimale Justierung der Schnürung ist aber ein ziemliches Gefummel. Schnürung und Schuheinstieg bieten für die 2. Auflage Verbesserungspotential.

Passform wird immer sehr individuell wahrgenommen aber von den oben genannten zwei Kritikpunkten abgesehen sitzt der Mizuno Wave Rider Neo sehr gut am Fuß. Wie ein Socken: Unaufdringlich und trotzdem Halt gebend. Die Passform ist im Vergleich zu anderen Laufschuhmodellen dieser Art eher breiter. Die Auskleidung ist ebenfalls top. So gut wie keine Nähte. Keine Wulst an der Aufhängung der Schnürung. Alles sauber mit weichen Overlays abgedeckt. Dadurch lässt er sich, für die die das wollen, auch problemlos barfuß laufen. Die Polsterung der Fersenschale trägt nicht zu dick auf und umschließt den Fuß sehr angenehm. Trotz den Lasercutlöchern im Vorfußbereich und dem eher dünn gehaltenen Schaftmaterial ist die Atmungsaktivität eher so lala. Das Obermaterial ist in Summe einfach zu dicht.

Einsatzbereich & Untergrund

Laufschuhe für Asphalt (c) Laufschuhkauf.deHarter und befestigter Untergrund (Asphalt, Beton, gekieste Parkwege) sind der optimale Einsatzbereich für den Mizuno Wave Rider Neo. Auch einfacher, unbefestigter Untergrund wie normale Feld- und Waldwege lassen sich ohne Probleme mit ihm belaufen. Die G3 Außensohle, wie sie bspw. aus den früheren Wettkampfmodellen Wave Ronin oder Wave Emperor bekannt ist, bietet auch auf feuchtem Untergrund verlässlichen Grip. Durch die Umgestaltung und Verkleinerung der Aussparung unterhalb der Wave Platte im Vergleich zu bisherigen Mizuno Laufschuhen gehört jetzt schon viel Pech dazu, wenn sich dort Steine usw. sammeln. Vorher war das nicht wie jetzt die Ausnahme sondern eher die Regel.

Tempotechnisch überzeugt der Mizuno Wave Rider Neo von langsamen bis nicht zu schnellen Dauerläufen. Geht es in Richtung eines mittleren bis tiefen 4er Schnitts kommt er an seine Grenzen. Bezüglich der Lauflänge gibt es keine Einschränkungen. Von kurzen, regenerativen Läufen, über Dauerläufe jeglicher Art bis hin zu den langen, langsamen Einheiten macht er alles mit. Hier präsentiert sich der Rider Neo als Universaltrainingsschuh.

Fazit

Eine echte Neuheit bringt die Laufschuhschmiede aus dem japanischen Osaka diesen Herbst mit dem Wave Rider Neo, der Premiumversion des Wave Rider 24. Leichter, aufwendiger aber reaktiver gedämpft und mit einem Strumpfschaft ausgestattet bedient er eine ähnliche Zielgruppe wie sein kleinerer Bruder. Passform ist immer Geschmackssache. Aber gerade im Schaft bietet der Neuling in meinen Augen das meiste Verbesserungspotential.

Zielgruppe des Mizuno Wave Rider Neo

Leichte bis nicht zu schwere Läufer mit eher neutralem Abrollverhalten, die einen komfortablen aber trotzdem reaktiven Trainingsschuh zum „Kilometerschrubben“ suchen, könnten im Mizuno Wave Rider Neo fündig werden. Wer weniger Schuh schätzt sollte bei den Japanern zum deutlich dynamischeren, direkteren Modell Wave Shadow 4 greifen. Mehr Komfort gibt es beim Wave Sky 4 zu einer UVP von 170,- € bzw. wenn ein Strumpfschaft gewünscht ist beim Wave Sky Neo zu einer UVP von 200,- €.

Zielgruppe Gewicht
leichtgewichtigOOO
normalgewichtigOOOO
schwergewichtigOO
Zielgruppe Abrollverhalten
Unterpronierer / SupiniererOOO
NeutralfußläuferOOOO
leichte ÜberproniererO
mittelstarke ÜberproniererX
starke ÜberproniererX
Laufuntergrund
Asphalt / BetonOOOO
Feld / WaldOO
TrailO
Legende: OOOO = sehr gut geeignet; OOO = gut geeignet; OO = geeignet; O = bedingt geeignet; X = ungeeignet

[WERBUNG] Hinweis zum Thema Werbung / Transparenz: Die Laufschuhe des Tests habe ich bei den jeweiligen Laufschuhherstellern angefordert. Der Testbericht wurde von mir verfasst und gibt meine persönliche Meinung wieder. Auf Inhalt und Urteil wurde seitens der Hersteller keinerlei Einfluss genommen. Für den Testbericht erhalte ich keine finanzielle Vergütung von den Herstellern.


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